Wir schätzen einmal, dass sich sich eher wenige unserer Leser schon einmal mit neuronalen LSTMs (Long Short Term Memories) auseinandergesetzt haben, aber den bislang unkundigen sei versichert: Wenn es im Silicon Valley um Chatbots, Sprachanalyse und Künstliche Intelligenz geht, sind diese vier Buchstaben grade extrem heiß gehandelt.
Einfach erklärt füttert man diese Neuronalen Netze mit jeder Menge Text und anschließend können sie Sätze in die wahrscheinlich vom Verfasser gemeinte Richtung automatisch vervollständigen. Oder auch einfach in eine Richtung immer weiterplappern.
Diese LTSMs werden schon aktiv von Google, Facebook und Microsoft bei typischer Spracherkennung mit Diktierfunktionen genutzt, jedoch sieht man gerade, dass man diese KI-Struktur auch für viele andere Spracheinsatzgebiete nutzen kann. Und hier kommt nun der Bogen zu slashCAM: Was passiert wenn man ein LSTM mit hunderten bekannten Drehbüchern füttert und dann einfach drauf losplappern lässt, um so ein eigenes Drehbuch zu "erfinden"?
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Doch es kommt noch besser: Ein kleines Filmteam hat versucht das Script im Rahmen eines 48 Stunden Filmwettbewerbs umzusetzen. Falls man die Laune hat, kann man das ganze Script im Vorspann lesen, was unserer Meinung nach den Filmgenuss noch steigert. Ohne vorheriges Studium kann man den Film dagegen unvoreingenommen betrachten und dürfte sich wundern, wie stark das eigene Gehirn versucht dem eigentlichen Nonsense dann doch Sinn, Struktur und Interpretation aufzuzwingen.
Uns hat es jedenfalls ziemlich inspiriert einen Film zu sehen, der komplett ohne weiteren menschlichen Eingriff von einem Computer im wahrsten Sinne „ausgesponnen“ wurde. Und auch wenn das ganze nur ein aktuelles Kunst-Experiment ist, dürften Künstliche Intelligenzen in Zukunft sicherlich auch im Screenwriting eine größere Rolle spielen. Denn im Falle einer Schreibblockade kann man das LSTM einfach weiterspinnen lassen, bis die künstliche Inspiration der eigenen Phantasie wieder auf die Sprünge geholfen hat.