Kryptowährungen sind wohl wahrscheinlich gekommen, um zu bleiben. Zwar sind gestern mal wieder die Kurse gepurzelt, nachdem die amerikanische SEC die große Kryptobörse Binance verklagt hat und droht, deren US-Vermögenswerte einzufrieren. Doch grundsätzlich handelt es sich immer noch um weltweite Märkte mit enormen täglichen Umsätzen.
Allerdings sind die Kryptowährungen mit dem Mining-Ausstieg der zweitgrößten Währung Ethereum nicht mehr von Grafikkarten abhängig, was den GPU-Markt in den letzten 12 Monaten deutlich entspannt hat. Zuvor waren aktuelle Grafikkarten weltweit quasi permanent ausverkauft und nur zu Preisen weit über der unverbindlichen Preisempfehlung zu erstehen. Markt-entspannend wirkte zuletzt die drohende Rezession durch die starke Inflation und die schwache Nachfrage, was die Preise für IT-Produkte insgesamt für die letzten Quartale in den Keller wandern ließ.
Doch wie nun verschiedene Quellen berichten, könnte es schon bald mit den akzeptablen GPU Preisen wieder vorbei sein. Zwar hätten die Chipfabriken aktuell noch genügend Kapazitäten, um auch eine wieder anziehende Nachfrage zu bedienen, jedoch zwickt es nun beim Zusammensetzen der Dies zu fertigen Microchips. Bei klassischen Prozessoren war das Packaging nicht sonderlich aufwändig, jedoch erfordern moderne Designs mittlerweile sehr viel zusätzlichen Einsatz fürs Bonding, Stapelung oder spezielle Verfahren, um Dies auf Interposern zu befestigen und deren Kontakte durchzuleiten.

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Die gerade durch ChatGPT losgetretene Nachfrage bei Nvidias KI-Server Chips (und die dort erzielbaren extremen Gewinnspannen) sorgen nun angeblich dafür, dass Nvidia seine Packaging-Kapazitäten vor allem für seine KI-Server Chips nutzen will. Und die Produktion von Grafikkarten für die nächsten Quartale entsprechend drosseln wird. Was wiederum die Preise für beliebte Modellen wahrscheinlich nach oben treiben wird. Oder die Anwender in die Arme von AMD treiben könnte. Ob jedoch AMDs optionierte Kapazitäten ebenfalls knapp kalkuliert sind, lässt sich nur erahnen. Es gibt jedenfalls Stimmen, die sagen, dass hier auch keine allzugroßen Spielräume vorliegen.
Sollte also die Wirtschaft und die IT-Nachfrage -wie aktuell prognostiziert- ab dem dritten Quartal wieder anziehen, dann dürften die Preise für Grafikkarten (und für komplexe Prozessoren) gleich wieder mindestens synchron mitziehen.
