Lytro zielt auf VR Cinema – Immerge

// 14:31 Do, 5. Nov 2015von

Wird es das nächste große Ding? Lytro setzt jedenfalls auf die den Hype aus Virtual Reality und Kino. Hierfür soll die die neue Immerge Kamera (unter anderem) die notwendige Kameratechnik liefern. Nicht nur, dass hiermit eine bewegte Rundumsicht aufgezeichnet werden kann. Dank dem berühmt-berüchtigten Lichtfeld Know-How verspricht Lytro auch eine Art integrierten Z-Puffer, der das perspektivisch korrekte Einfügen von CG-Elementen ermöglichen soll.


Die Lytro filmt den Raum um sich als Lichtfeld mit Tiefeninformationen
Die Lytro filmt den Raum um sich als Lichtfeld mit Tiefeninformationen


Man filmt also quasi eine Live-360 Grad-3D-Objekt-Welt, die dann in Tools wie Nuke ziemlich abgehobene Bearbeitung ermöglichen soll. Beliebiges Bokeh auf ausgewählten Objekten trifft dann auf synthetische Objekte, die z.B. von vorbeigehenden Personen korrekt überdeckt werden können.



Wir haben dabei weniger Zweifel an der grundsätzlichen Funktionsbreitschaft der Technologie, sondern viel mehr an den Inhalten kommender VR-Cinema Produktionen. Denn die Frage bei realen VR-Produktionen ist immer noch: Wo soll sich der Regisseur und das Team verstecken? Will man nicht im 3D-Rotoscoping-Sumpf ertrinken, ist man ja grundsätzlich an Available Light gefesselt. Und lebt Kino nicht zuletzt davon, dass es den Blick des Betrachters lenkt? Wie funktioniert eine Story, wenn der Zuschauer vielleicht bei subtilen Schlüsselszenen gerade in die andere Richtung seht?



Aber vielleicht sehen wir das ganze auch zu skeptisch und aus VR-Cinema wird sich eine komplett neue Unterhaltungsform mit ganz eigenen Inhalten entwickeln. Dann hätte Lytro dafür auf jeden Fall ein interessantes Werkzeug dafür auf dem Markt.



Praktisch soll der Prototyp ab dem ersten Quartal 2016 zur Verfügung stehen. Zuerst will man hochqualitative Plattformen wie Oculus Rift, Sony PlayStation VR, Microsoft Hololens und HTC Vive unterstützten. Mobile App-Ableger für Cardboards sind für später geplant. Das System soll nicht nur kaufbar, sondern auch mietbar sein, was wohl darauf schließen lässt, dass die Hardware nicht gerade supergünstig wird.


Vielleicht auch erwähnenswert: Schon das Speicher-Rack, welches eine Stunde Lichtfeld-Raumaufzeichnung ermöglicht, hat offensichtlich beachtliche Ausmaße:



Lytro Immerge Speicherrack - Eine Stunde Aufnahmezeit mit Rollen (!!)
Lytro Immerge Speicherrack - Eine Stunde Aufnahmezeit mit Rollen (!!)


Ein Blick auf die Kamerabedienungs-App zeigt schon Log und REC709 LUTs. Man beachte auch die Angaben zu einer virtuellen Preview-Optik:



 Die schematische Kamera-Bedienoberfläche der Immerge
Die schematische Kamera-Bedienoberfläche der Immerge




Betrachtet man die Demonstrationen unter einem anderen Licht, so könnte sich mit der Immerge jedoch noch ein alternativer Produktionsvorteil herauskristallisieren. Nämlich die freie Auschnittswahl bei einer herkömmlichen 2D-Produktion. Denn sollte der Output kein VR-Material werden, würde ein Lichtfeld-Video dem Regisseur in der Post ja praktisch freie 2D-Framing und Tiefenschärfe-Möglichkeiten (inklusive virtueller Zoomfahrten) in die Hand geben. Damit würde am Set zumindest bei Stativ-Shots ein Kameramann praktisch obsolet werden und dessen Arbeit in die Post wandern. Aber warten wir erst einmal ab...


Ähnliche News //
Umfrage
    Welche Streaming-Dienste nutzt Du?













    Ergebnis ansehen

slashCAM nutzt Cookies zur Optimierung des Angebots, auch Cookies Dritter. Die Speicherung von Cookies kann in den Browsereinstellungen unterbunden werden. Mehr Informationen erhalten Sie in unserer Datenschutzerklärung. Mehr Infos Verstanden!
RSS Suche YouTube Facebook Twitter slashCAM-Slash