Kameraperspektivwechsel in der Postproduktion per freeD

// 09:17 Mi, 19. Mär 2014von

freeD (Free Dimensional Video) heißt die Technologie von Replay Technologies, mit deren Hilfe Filmaufnahmen aus der festen, durch die Kameraposition vorgegebenen Perspektive befreit werden sollen. Dazu wird eine Szene aus verschiedenen Winkeln mit mehreren (bis zu 16) synchronisierten Kameras mit einer Auflösung von 9.3 Megapixeln (entspricht in etwa 4K) aufgenommen und deren Bildinformationen dann als räumliche Pixel kombiniert in einer speziellen Datenbank gespeichert werden.


Anhand dieser Daten kann dann wie mit einer Art virtuellen Kamera nachträglich in der Postproduktion die Kameraperspektive interaktiv geändert werden und es können Videos aus diesem neuen, synthetisierten (und ursprünglich nicht vorhandenen) Blickwinkel gezeigt werden. Dazu kann jederzeit im Raum wie bei einer CGI-Szene frei navigiert werden - der Bullet Time Effekt läßt grüßen. In Zukunft soll diese Technik es auch Zuschauern ermöglichen, live ihren Betrachtungspunkt zu wechseln.


Virtuelle Kameraperspektiven bei einem Tennismatch
Virtuelle Kameraperspektiven bei einem Tennismatch

Die recht beeindruckenden Demovideos zeigen die Ergebnisse der Technik, die grade besonders für Sportereignisse ideal ist und dort auch schon eingesetzt wird: Objekte interessanter Szenen können zu jedem Zeitpunkt von allen Seiten nochmals im Stillstand betrachtet und die weitere Aktion dann aus der neu gewählten Perspektive angeschaut werden. Sehr praktisch ist das um z.B. die Bewegunsabläufe von professionellen Sportlern zu studieren oder entscheidende Szenen in einem Spiel genauer zu analysieren.


Kleinere Bildfehler sind allerdings noch zu beobachten und auch die umfahrenen Objekte scheinen nicht ganz real, aber die freeD Technologie steht ja noch am Anfang der Entwicklung. Mit noch höher auflösenden Kameras, optimierten Algorithmen bzw mehr Computerpower sollten noch bessere Bilder möglich sein, die irgendwann auch einmal für richtige Filmprojekte interessant sein könnten - dann fände (zusätzlich zu per Computer generierten Szenen) noch mehr Kameraarbeit in der Postproduktion statt. Und es wird natürlich dauern bis der Preis eines solchen, für professionelles Broadcasting vorgesehenen Systems sinkt - der Aufwand der Installation von über einem Dutzend Kameras bleibt allerdings.






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