Ist Netflix ein Modell für die Zukunft des Fernsehens?

// 08:53 Do, 14. Nov 2013von

Der US-Streamingdienst Netflix wird immer mehr zu einer Alternative zum klassischen Fernsehen, seit er nicht nur per Video-On-Demand Filme anbietet, sondern auch eigene Serien produziert, die trotz (oder auch wegen) hoher Produktionskosten extrem erfolgreich sind, wie etwa das Politdrama "House of Cards" unter der Regie von Davin Fincher und mit Kevin Spacey als Hauptdarsteller oder der Gefängnisserie "Orange Is the New Black". In einem Ausschnitt aus seiner sehr interessanten Rede auf dem Edinburgh Television Festival erläutert Spacey seine Gedanken zum kommenden Wandel des Fernsehens und Kinos, der u.a. durch Netflix verkörpert wird.


Der Erfolg des Netflix-Modells, alle Folgen auf einmal zu veröffentlichen, beweist Spacey zufolge, dass die Zuschauer im Gegensatz zum klassischen TV die Kontrolle darüber wollen, wann sie welche Folgen einer Serie schauen - eine Erfahrung die viele schon gemacht haben, die sich eine neue Serie per DVD-Box gekauft und in einem (oder auch zwei) Rutsch angeschaut haben kennen. Ein "Konsumverhalten", das dem wöchentlichen Serienmodell samt besonderem Sendeplatz und Sendeumfeld diametral entgegensteht. Spacey formuliert die Lehre aus den Fehlern der Musikindustrie so: gebt den Leuten was sie wollen, wann sie es wollen, in der Form (Format) die sie wollen zu einem vernüftigen Preis und sie werden es viel eher dafür zahlen als stehlen.



Spacey meint auch, dass der Unterschied zu TV sich bald auflösen wird unter den vielen künstlichen Unterscheidungen (Film, Fernsehen, Serien, Streaming Video im Netz, die als nicht wesentlich aufgegeben werden können: Filme können viele Folgen lang sein und auf allen möglichen Geräten angeschaut werden. Dem heute aufwachsenden Publikum ist es nurmehr eine persönliche Entscheidung, Filme auf iPad, PC, TV, oder im Kino zu sehen - nicht mehr eine bedeutungsvolle Unterscheidung.



Im verlinkten FAZ-Artikel wird dieses neue Modell mit dem deutschen gebührenfinanzierten, öffentlichen (und dem privaten) Fernsehen kontrastiert, dessen Innovationsarmut, was interessante neue Formate, Figuren und Geschichten angeht, dabei umso deutlicher ins Auge sticht. "House of Cards" (dessen zwei Staffeln über 100 Millionen Dollar gekostet haben sollen) wird übrigens seit Sonntag im deutschen Free- und Pay-TV (dort im Orginalfassung) gezeigt.





Hier der gesamt sehenswerte Vortrag.



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