Bisher lag Houdini immer etwas außerhalb unseres Fokus, da es ja ursprünglich eher ein 3D-Animations-Programm darstellte. Mittlerweile begegnen wir dem Programm jedoch immer öfter, da es sich durch sein integriertes Compositing-Tool auch bei vielen visuellen Effektschmieden einen Stammplatz gesichert hat. Um neue Märkte zu erschießen, wurde nun gestern der Preis und der Name für die große Master-Version geändert. Statt bisher ca. 6.700 US-Dollar kostet die neue Version "nur" noch 4.500 Dollar und heißt jetzt Houdini FX. Das kleinere Paket bleibt bei 2000 US-Dollar und heißt nun einfach Houdini.
Dazu gesellt sich noch ein eigener Store namens Orbolt, der sich dadurch auszeichnet, dass es dort so genannte Smart Assets für Houdini gibt. Dies sind 3D-Modelle mit erweiterten Eigenschaften, wie z.B. Türgelenk-Informationen oder Material-Eigenschafen zur Deformation. Beispiel gefällig? Ein Auto kommt z.B. gleich mit fertigen Slidern, um die Türe zu öffnen oder das Lenkrad inkl. Reifen zu drehen. Oder ein Ball besitzt ein Material, das unter Feuer realistische Brandblasen bekommt. Modelling Spezialisten können hier ihre Modelle einstellen und mit 70 Prozent Share verkaufen.
Und das ist auch der Grund, warum wir verstärkt auf Houdini schauen, denn hier sehen wir deutlich den nächsten Schritt in der Herstellung von Special Effects. So kann man sich bei Orbolt für eine Special Effect Szene beispielsweise Autos oder Flugzeuge zusammenkaufen, die dann in einem virtuellen Crash realistisch verbogen werden und zu brennen anfangen, ohne dass der Animator all zuviel von 3D-Modelling verstehen muss. Physik- und Partikelsimulationen sorgen hier für die korrekte Berechnung. Man setzt diese 3D-Elemente einfach in seine Szene.
// Top-News auf einen Blick:
- Blackmagic DaVinci Resolve 20 Beta 2 bringt neue Funktionen und Bugfixes
- Blackmagic Camera for Android 2.1 bringt neue Features
- Neuer superschneller PoX Flash-Speicher könnte DRAM und SSDs ersetzen
- Achtung: Verpixelte Videos können wieder kenntlich gemacht werden
- KI-generierte Fake-Trailer: Wie Hollywood an der Irreführung der Zuschauer ...
- Beleuchtung für Foto und Video lernen mit kostenlosem Tool von Google
Dieser virtuelle Spielplatz wird schon seit Jahren von Hollywood geschätzt und kam u.a. bei Spider Man 3, den Avengers, Man In Black 3 etc. etc. zum Einsatz. Und wie es scheint, will der Hersteller Side Effects nun auch eine Liga tiefer einsteigen.
Das dürfte natürlich auch andere 3D-Animationspaket-Hersteller auf den Plan rufen, und wer weiß, vielleicht auch irgendwann mal in Blender funktionieren. Der Traum bleibt natürlich, dass dies alles irgendwann wirklich mit ein paar Klicks für jedermann funktioniert. D.h. erst die gesamte Szene tracken und Lichteinfall analysieren, dann Häuser, Zäune, Autos und virtuelle Statisten in der realen Szene platzieren und mit Keyframes animieren. Explosionen und andere Partikel werden direkt von der Physikengine nach Wunsch generiert und der Output schließlich als fertiger Film gerendert. Allzufern ist diese Vorstellung wohl nicht...