Verdoppelte Bandbreite HDMI 2.2 - 4K mit 240 fps und bessere Audiosynchronisation

// 13:35 Mo, 13. Jan 2025von

Wie angekündigt, wurde auf der CES 2025 in Las Vegas der neue HDMI-Standard 2.2 (sowie auch DisplayPort 2.1b offiziell vorgestellt). Die größte Neuerung von HDMI 2.2 ist die Verdopplung der maximalen Bandbreite von 48 Gbit/s auf beeindruckende 96 Gbit/s.

The new Ultra96 cable
Das neue Ultra96-Kabel




Hhre Datenraten - höhere Auflösung und Bildrate

Damit wird die bisherige maximale unkomprimierte Videoauflösung von bis zu 8K/10K mit 30 Hz (komprimiert bis zu 100 Hz) von HDMI 2.1(b) nochmals deutlich übertroffen. Denn nun ist 4K UltraHD (4:4:4 mit 10 und 12 Bit) Video mit einer Bildwiederholrate von 240 fps unkomprimiert möglich – komprimiert mit Hilfe von Display Stream Compression (DSC) sogar 12K (12.288 x 6.480 Pixel) mit maximal 60 fps sowie 4K mit 480 fps.



Die höchsten Auflösungen (d. h. Datenraten) können allerdings nur mit einem neuen Kabel namens "Ultra96" erreicht werden. Die folgende Tabelle gibt Aufschluss über die jeweils maximal möglichen Kombinationen aus Auflösung, Bildwiederholrate und Farbauflösung mittels alter und neuer Kabel sowie mit und ohne Kompression (die auch vom verwendeten Display und der Grafikkarte unterstützt werden muss).


Supported video formats
Unterstützte Videoformate



Wer braucht die doppelte Bandbreit von HDMI 2.2?

Es wird erfahrungsgemäß allerdings noch etwas dauern, bis HDMI 2.2 auch in neuer Hardware verfügbar sein wird – abgesehen davon, dass normale User von den neuen Möglichkeiten durch die erweiterte Bandbreite kaum profitieren werden. Einzig Gamer könnten Gefallen daran finden, 4K mit einer extrem hohen Bildwiederholrate von 240 fps darzustellen. Deswegen wird in der Pressemitteilung auch eher auf datenintensive immersive und virtuelle Anwendungen wie AR/VR/MR sowie auf großflächige Displays als Anwendungsgebiet hingewiesen.



Für Consumer wäre die erhöhte Bandbreite eher relevant, wenn es möglich wäre, per Multi-Stream-Protokoll mehrere Displays mittels nur eines Kabels mit Daten zu versorgen („Daisy Chaining“) – das allerdings kann nur das DisplayPort-Protokoll.




Verbesserte Audiosynchronisation

Eine weitere Neuerung von HDMI 2.2 ist allerdings auch das neue Latency Indication Protocol (LIP). Dieses Feature verbessert die Synchronisation zwischen Audio und Video, insbesondere in komplexen Heimkino-Setups mit mehreren Zuspielern wie Soundbars und AV-Receivern. LIP markiert die Audiospur mit Zeitstempeln, sodass verbundene Geräte die Latenzzeiten austauschen und kompensieren können.


Comparison of different resolutions
Vergleich der verschiedenen Auflösungen





Neue Ultra96-Kabel

Auf der CES 2025 wurde ein Prototyp des neuen Ultra96-Kabels vorgestellt, das bereits mit dem Aufdruck „16K“ im Vorgriff auf kommende Auflösungen versehen ist. Diese Kabel sind speziell dafür ausgelegt, die höhere Bandbreite zu unterstützen und werden ab dem dritten Quartal 2025 verfügbar sein.





DisplayPort Update auf Version 2.1b

Nahezu gleichzeitig mit HDMI 2.2 kündigte die Video Electronics Standards Association (VESA) ein Update der mit HDMI konkurriernden DisplayPort 2.1-Spezifikation an, was diese auf die Version DisplayPort 2.1b anhebt. So wird es neue DP80LL („low loss“) aktive Kabel geben, die bis zu vier Lanes UHBR20 Link-Raten unterstützen und einen maximalen Durchsatz von 80 Gbps über Längen von bis zu drei Metern erreichen. Durch diese Verbesserung verdreifacht sich die Kabellänge für UHBR20-Verbindungen im Vergleich zu den bestehenden passiven DP80-Kabeln.



Der im Gegensatz zu HDMI lizenzfreie DisplayPort Standard war in seiner aktuellen Version 2.1 gegenüber HDMI 2.1 deutlich im Vorteil. Denn DisplayPort 2.1 (DP2.1) bietet eine maximale Datenrate von 80 Gbit/s (DP80), eine Auflösung von bis zu 16K (15.360 × 8.640 Pixel) bei 60 Hz mit DSC, eine Bildwiederholungsrate von bis zu 240 Hz bei einer Auflösung von 4K und die Möglichkeit, mehrere Monitore mit nur einem Kabel per USB-C Alt Mode oder DP per Multi-Stream Protokoll hintereinanderzuschalten ("Daisy Chaining"). Zumindest bei letzterem bleibt DisplayPort - zusätzlich zu seine rLizenzfreiheit - auch jetzt noch im Vorteil.



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