Der Kinobesuch scheint bislang nicht als Kultur- und Unterhaltungsform ausgedient zu haben -- zumindest sind 2011 beinahe genau so viele EU-Bürger ins Kino gegangen wie im Jahr zuvor. Laut vorläufigen Zahlen der Europäischen Audiovisuellen Informationsstelle sind die Bruttoeinspielergebnisse in der EU 2011 geringfügig um 0,7% gestiegen, während die Ticketverkäufe um 0,1% abnahmen. Das ist allerdings eine sehr gemittelte Zahl, denn bei den einzelnen Ländern sehen die Zahlen sehr unterschiedlich aus. In Deutschland stiegen beispielsweise die Einnahmen um 4,1% und die Besucherzahlen ebenfalls, nämlich um 2,3%.
Der Report listet neben einigen Trends (EU-produzierte Filme wieder mehr besucht, tendentiell Marktsättigung bei 3D-Kinobesuchen) auch die Anzahl der produzierten Kinofilme in der EU. Mit geschätzten 1285 Filmen ist dort ein neuer Rekord erreicht. Interessant finden wir, daß vor allem die Menge der Dokumentarfilme überproportional ansteigt: so wurden voraussichtlich 915 Spielfilme für das Kino produziert (26 mehr als 2010) und 370 Kino-Dokus (ganze 33 mehr). Noch im Jahr 2007 waren es 242 Kinodokumentarfilme, somit laufen mittlerweile etwa 50% mehr Dokus im Kino als vor nur 5 Jahren. Nicht schlecht...