Das US-Unternehmen Mova rund um den ehemaligen Apple-Techniker Steve Perlman präsentiert heute, Montag, ein neues System, mit dem fotogetreue Animationen für Kinofilme viel günstiger und schneller umgesetzt werden können, als dies mit bisheriger Technik möglich ist.
Das System arbeitet mit zwei synchronisierten Kameras, die die Bewegungen des Modells zugleich aufzeichnen. Aktuelle Systeme erfassen einige hundert Punkte auf dem Gesicht des Schauspielers. Perlmans Entwicklung arbeitet mit einer Auflösung von 200.000 Bildpunkten. Damit können laut Perlman Eigenheiten und kleinste Details des menschlichen Ausdrucks dargestellt werden.
Um das gewünschte Ergebnis zu erzielen, ist es notwendig, dass das Gesicht des Modells mit einem speziellen fluoreszierendem Puder bedeckt wird, das für das menschliche Auge unter normalen Umständen nicht sichtbar ist. In einem lichtdichten Raum sieht sich der gepuderte Schauspieler den zwei Videokameras gegenüber. Die Aufnahmen werden mit einem rasch blitzenden fluoreszierenden Blinklicht gemacht. Per Computer werden die einzelnen Aufnahmen der beleuchteten Gesichtspartien zu einem dreidimensionalen Bild zusammengefügt. Mittels Spezialsoftware kann das Gesicht anschließend bearbeitet und ihm dadurch der gewünschte Ausdruck verliehen werden.
// Top-News auf einen Blick:
- Blackmagic DaVinci Resolve 20 Beta 2 bringt neue Funktionen und Bugfixes
- Blackmagic Camera for Android 2.1 bringt neue Features
- Neuer superschneller PoX Flash-Speicher könnte DRAM und SSDs ersetzen
- Achtung: Verpixelte Videos können wieder kenntlich gemacht werden
- KI-generierte Fake-Trailer: Wie Hollywood an der Irreführung der Zuschauer ...
- Beleuchtung für Foto und Video lernen mit kostenlosem Tool von Google
Die Kosten für eine einzelne animierte Szene reduziere sich laut Perlman mit Contour auf etwa ein Hundertstel. Mussten Filmstudios bislang für eine Sequenz etwa 100.000 bis 200.000 Dollar auf den Tisch legen, so kostet eine animierte Figur jetzt nur mehr zwischen 1.000 und 2.000 Dollar. Ebenso werde die Zeit für die Erstellung des digitalen Schauspielers verkürzt - "von einigen Tagen auf etwa fünf Minuten", fügt Perlman hinzu.
Bleibt nur eine Frage: Beginnt hiermit jetzt endgültig der schleichende Abschied von der klassischen Schauspielerei?