VR-Headsets wie das Oculus Rift versprechen interessante Entwicklungen auf vielen Gebieten, und auch Filmemacher wie etwa Sir David Attenborough sehen in dem immersiven 360° Bewegtbild neue Möglichkeiten für den Film. Condition One hat jetzt den ersten Stereo-3D 360° VR Dokumentarfilm veröffentlicht, dessen Thema passenderweise VR selbst ist. Das Vorbild des Regisseurs Danfung Dennis ist der legendäre Plansequenzfilm Russian Ark von Alexander Sokurov, der per Steadicam in einem einzigen 90-minütigen Tracking Shot gedreht wurde. Wie dieser führt "Zero Point" den Zuschauer wie auf Schienen von Raum zu Raum.
Die neue Freiheit des Zuschauers, sich eine Szene rundum anschauen zu können, wird durchs VR-Prinzip bedingt natürlich auf die Sicht beschränkt - die Bewegungsrichtung bestimmt immer noch die Kameraführung; aber eben nur diese, nicht mehr die Blickrichtung dazu, wie beim klassischen Film. Konventionelle Filmkonzepte wie das Framing und der Schnitt sind bei diesen neuen Bildern nicht mehr anwendbar - der Zuschauer sieht wohin er will und würde solche Eingriffe ins Bild als störend empfinden.
Deswegen müssen für VR-Filme neue Techniken gefunden werden - der Sound erhält so eine neue Rolle und könnte dazu dienen, die Aufmerksamkeit des Zuschauers auf bestimmte Bereiche eines Rundum-Bewegtpanoramas zu richten, um eine Geschichte zu erzählen und ihn nicht nur frei das Bild erkunden zu lassen. Lernen kann VR auch von Spielen, die aus der Ich-Perspektive gespielt werden und schon lange ähnliche Probleme zu lösen haben.

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Der 15-minütige Film für Oculus Rift DK-1/DK-2 kostet rund 11 Euro (ab 3.November 14 Euro) und ist im Online Shop Steam erhältlich - die Userkritiken sind relativ gemischt. Leider sind ja die Sichtgeräte noch nicht sehr verbreitet, was die Reichweite dieses (und der folgenden) erstmal noch einschränkt.


















