DJI, Hersteller des populären Phantom-Quadcopters, hat mit ziemlichem Aufwand (samt Leaks, Teaser, Countdown, Vorstellung per Live Event, Livestream und Philip Bloom) seine neueste Drohnenserie Inspire 1 vorgestellt. Sie ist zwischen der auf Hobbiysten zielenden Phantom 2 und der professionellen DJI Spreading Wings Serie angesiedelt und birgt einige interessante Features wie ein einziehbares Fahrgestell, eine per 3-Achsen Zenmuse X3 Gimbal stabilisierte bzw. fernsteuerbare 4K Kamera, getrennte Kontrolle von Drohne und Kamera mit Live HD-Bildübertragung und eine extra Innenraumnavigation.
Die X3 getaufte 12 Megapixel Kamera besitzt einen Blickwinkel von 94°, nutzt einen Sony EXMOR 1/2.3" Sensor und nimmt echtes 4K (4096x2160) mit 24/25 fps auf, UltraHD 4K (3840 x 2160) mit 24/25/30 fps und FullHD mit 24/25/30/48/50/60 fps mit einer maximalen Datenrate von 60 Mbps auf und ist mithilfe des Gimbals um 360° schwenkbar. Als Aufnahmemedium dient eine SD/SDHC/SDXC Micro SD Karte. Die Flugzeit der Drohne mit einem Gesamtgewicht von 2,9 kg soll mit einem 6s Lipo Akku 18 Minuten betragen.
Die Besonderheit der neuen Drohne ist die veränderbare Form: beim Start sind die Propellerarme schräg nach unten orientiert und dienen so gleichzeitig als Landegestell - beim Flug werden die Arme nach oben gefahren und erlauben so eine unbeschränkte Sicht der Kamera auch nach unten.
Integriert ist eine Liveübertragung der HD-Kamerabilder und Kontrolle der Drohne auf Basis der DJI Lightbridge Lösung. So können die 720p-Livebilder aus einer Entfernung von bis zu 2km gleichzeitig auf ein Tablet und per HDMI ausgegeben werden. Die Steuerung der Drohne und der Kamera über den Gimbal erfolgt ebenfalls über dieses System und kann auch von zwei Operatoren (mithilfe von zwei Fernsterungseinheiten - einer für die Drohnensteuerung, einer für die Kamera) getrennt durchgeführt werden, um optimale Bilder zu erreichen. Für den Indoor-Flug nutzt die Drohne ein eigenes visuelles Orientierungssystem das mittels einer speziellen Kamera und Schallwellensensoren funktioniert und ist so auch ohne GPS steuerbar.
Mithilfe der eigenen App für Smartphones/Tablets können nicht nur live die Flugbilder angeschaut werden, sondern auch die Einstellungen für den Flugpfad und die Kamera (u.a. ISO, Weißabgleich, Belichtung) geändert werden. Auf einer Karte wird die aktuelle Position der Drohne angezeigt - der Start und die Landung erfolgen auf Wunsch automatisch per Knopfdruck. Der Batteriestand der Akkus wird live angezeigt samt Berechnung der verbleibenden Flugzeit und Benachrichtigung, wenn es Zeit ist umzukehren.
Mit ihren interessanten Features und einem Preis von rund 2900 Dollar (samt einer Fernsteuerung und 3400 Dollar mit zwei) siedelt sich die DJI Inspire 1 im unteren professionellen Bereich an - wer allerdings seine eigene Groß-Kamera benutzten will ist auf ein stärkeres und teureres Modell wie etwa die DJI S900/S1000 angewiesen. Auf dem Markt verfügbar sein soll die DJI Inspire 1 in Deutschland demnächst ab dem 30 November.
Wer wissen will, was den rechtliche Rahmen von Drohnenflügen angeht, kann das in unserem Ratgeber: Kameradrohnen und rechtliche Vorschriften nachlesen.
Demoaufnahmen aus Frankfurt: