UPDATE 5.8.2019: Wie angekündigt: Blender 2.80 ist jetzt final und downloadbar.
Nach Blender 2.79 tritt nun Version 2.8 als Release Candidate in das Licht der Öffentlichkeit. Doch auch wenn der numerische Anstieg um 0,01 Versionspunkte nicht unbedingt darauf schließen lässt: Nach vier Jahren Arbeit von Entwicklern und Künstlern aus der Blender Community steht nun der markanteste Versionssprung seit langem vor der Tür. Denn nicht nur unter der Haube wurde das Open Source 3D-Animations-Tool komplett umgekrempelt: Nahezu alles soll nun in Echtzeit und interaktiv unter einer neuen Oberfläche funktionieren, egal ob man fotorealistische Umgebungen rendern will oder oder Cartoon-Animationen erstellt.
Blender 2.80 verfügt über eine neu gestaltete Benutzeroberfläche, die den Fokus Echtzeit-Interaktion legt. Hierfür wurde unter anderem ein neues dunkles Thema mit einem modernen Icon-Set gestaltet. Die größte Änderung (und für Blender Hardcore-Anwender vielleicht auch die bitterste Pille): Die linke Maustaste funktioniert nun so, wie man es aus fast allen anderen Programmen der Welt gewohnt ist. Dazu gibt es sogenannte "schnelle Favoritenmenüs", die an Ort und Stelle der Maus einen schnellen Zugriff auf häufig verwendete Werkzeuge ermöglichen. Auch dies kennt man teilweise schon aus anderen 3D-Paketen.
Nicht nur für Neueinsteiger gibt es nun Vorlagen (Templates) und Arbeitsbereiche (Workspaces), die direkt auf spezielle Projektszenarien abgestimmt sind: Also z.B. Texture Painting oder 3D-Objektmodellierung. Für Videobearbeiter sind sicherlich Motion Tracking, Editing mit dem Sequencer, Grading oder Compositing spannend. Grundsätzlich lassen sich sogar komplette Videoprojekte in Blender verwirklichen, jedoch spielt das Programm seine wirkliche Größe im engen Zusammenspiel mit 3D Animation aus.

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Doch der neuen Blender 2.8 ist noch viel mehr, was weit über den Inhalt einer slashCAM-News hinausreicht. Die gesamten Neuerungen lassen sich am besten direkt auf der verlinkten Blender 2.8 Webseite erkunden.
Wir persönlich sind der Meinung, dass es für fast jeden Mediengestalter Sinn macht, sich etwas in Blender einzuarbeiten. Nicht nur, weil das Programm Open Source ist und auf nahezu allen relevanten Betriebssystemen läuft. Sondern weil es sich hierbei wirklich um ein Schweizer Taschenmesser handelt, das sich in nahezu jedem Workflow gewinnbringend einsetzen lässt, wenn man es beherrscht. Und mit der frischen Oberfläche bietet sich vielleicht gerade jetzt ein schöner Zeitpunkt um neu in die Bedienung einzusteigen.
Wer Blender dagegen immer noch für ein Spielzeug hält, sollte sich vielleicht einmal dieses Video zur neuen Version ansehen:


















