Adobe hatte erst vor rund einer Woche seinem Compositing-Tool After Effects ein Update spendiert, welches den professionellen ACES (Academy Color Encoding System) Workflow per OpenColorIO ermöglicht; jetzt ist Premiere Pro an der Reihe. Das Update auf die Version 23.2 bringt eine Reihe von Neuerungen wie z. B. die automatische Tonwertzuordnung für HDR-Medien, Optionen zum Zurücksetzen beim Start sowie Sequence Locking für die Offline-Bearbeitung. Und auch Rohschnitte von Videomaterial mittels Text-basiertem Editing von Transkripten ist möglich, aber vorerst noch der Beta-Version von Premiere Pro vorbehalten.

Neuerungen durch das Adobe Premiere Pro Februar 2023 Update auf Version 23.2
Die neue automatische Tone Mapping Funktion erleichtert das Arbeiten mit verschiedenen Arten von Filmmaterial und unterschiedlichen Farbräumen in derselben Sequenz. Es kann so mit unterschiedlichem Kameramaterial wie zum Beispiel Log-Filmmaterial bis hin zu iPhone HLG und anderen HDR-Formaten in rec709 (Standard Dynamic Range) Sequenzen gearbeitet werden unter Beibehaltung konsistenter Farben.

Die automatische Tone Mapping-Funktion berechnet die HDR-Farbwerte so, dass sie konsistent im engen Rec. 709-Farbraum angezeigt werden. Die drei folgenden Arten von Filmmaterial werden dadurch angepasst:
- iPhone HLG
- Log-basiertes Video, wie Panasonic Log, Sony S-Log, Canon Log.
- Andere HDR-Formate (wie HLG-Farbraum)
Das automatische Tone Mapping ist standardmäßig aktiviert. Es kann in den Sequenzeinstellungen aktiviert oder deaktiviert werden.
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Neu ist auch das Sequence Locking für die Offline-Bearbeitung bei Teamprojekten. Bei Offline-Arbeit an einem solchen kollaborativen Projekt speichert Premiere Pro Änderungen lokal als Kopie der Sequenz. Für den Fall, dass zwei oder mehr Mitarbeiter dieselbe Sequenz offline bearbeitet haben, hat der erste Benutzer, der wieder online ist, die Möglichkeit, seine Änderungen für das Teamprojekt zu veröffentlichen. Die anderen Mitwirkenden werden vor dem Konflikt gewarnt, sobald sie wieder mit dem Internet verbunden sind, und haben die Möglichkeit, ihre Arbeit als neue Sequenz zu veröffentlichen, die für alle im Projekt verfügbar ist.

Rür die automatische Transkription von Sprache zu Text (z.B. für Untertitel) bringt das Update Unterstützung für neue Sprachen, nämlich Niederländisch, Norwegisch und Schwedisch. Damit ist die "Sprache in Text"-Funktion in Premiere Pro jetzt in insgesamt 16 Sprachen verfügbar.
Die neuen Optionen zum Zurücksetzen beim Start ermöglichen, das System regelmäßig zu warten und zu bereinigen, bevor auf eine neue Version der Anwendung aktualisiert wird oder um Probleme mit der Anwendung zu diagnostizieren und zu beheben.

Derzeit in der Betaphase befindet sich noch die Möglichkeit, Rohschnitte von Videomaterial mittels Text-basiertem Editing von Transkripten zu machen wie im folgenden Clip demonstriert: