Der AMD Ryzen 7 9800X3D mit acht Kernen auf einem Chiplet erschien bereits Ende letzten Jahres, doch ab heute sollen auch endlich neue Ryzen 9 Prozessoren der X3D-Serie mit zwei Chiplets verfügbar sein. Der Ryzen 9 9950X3D für 769 Euro sowie der Ryzen 9 9900X3D für 659 Euro zeichnen sich dadurch aus, dass ein zusätzlicher 3D V-Cache unter dem CPU-Chiplet montiert wird, der unter anderem für die schnellere Abarbeitung zahlreicher kleiner Prozesse sorgen kann. Prozessoren mit V-Cache können sich daher bei der Bedienung noch einen Tick flüssiger anfühlen, was Nerds gerne auch als erhöhte "Schwuppdizität" bezeichnen.

Bei den beiden Neulingen wird nur einer der beiden Acht-Kern-Chips (Dies) auf dem Package mit zusätzlichem L3-Cache ausgestattet. Aufgrund der Hitzeentwicklung kann das gecachte Die dann nicht ganz so hoch getaktet werden, wie das zweite Die ohne zusätzlichen Cache. Je nach Anwendung kann das eine oder das andere Die vorteilhafter sein. Der Zwölf-Kern-Prozessor AMD Ryzen 9 9900X3D besitzt zudem "nur" 6+6 Kerne, weshalb der zusätzliche L3-Cache-Stapel bei diesem Modell nur sechs Kerne beschleunigen kann.
Ob eine Anwendung oder ein Spiel schließlich auf dem Die mit oder ohne V-Cache läuft, muss das Betriebssystem selbst entscheiden - was auch suboptimal enden kann. Der kleinere Ryzen 7 9800X3D mit nur einem Die + V-Cache hat dieses Problem dagegen gar nicht. Mit einer UVP von 529 Euro bleibt er deswegen für Multimedia-Werker die beste Wahl, wenn primär Reaktivität für die Oberfläche gefragt ist und man die Rechenarbeit ansonsten sowieso größtenteils einer GPU überlässt.
Erste Tests gibt es seit gestern an diversen Stellen im Netz, wobei die neuen AMD-Prozessoren aufgrund ihrer hohen Prozessor-Kernzahl vor allem in Multi-Core-Anwendungen glänzen können.