Frage von runningchild:Hi
Zur Zeit mach ich es nur hobbymäßig aber ich habe ein paar Fragen zum Schnitt- und Nachbearbeitungsworkflow.
Wann und in welchem Programm passieren folgende Dinge?
Farbkorrektur einzelner Szenen
Farbkorrektur (Vereinheitlichung) für den ganzen Film
Effekte in einzelne Einstellungen einfügen?
Was ich genau wissen will: Mach ich nun die Farbkorrektur besser in After Effects oder Premiere? Und alle Szenen einzeln und dann das ganze oder kommt das alles zum Schluss? Importiere ich das Rohmaterial in After Effects (für Effekte) und schneide danach in Premiere oder schneide ich erst und füge dann die Efffekte ein? usw...
Wärehilfreich, wen nihr schreiben könntet, wie ihr vorgeht.
Danke
Robert
Antwort von bountybob:
das wüsste ich auch gern.
Antwort von dustdancer:
hierfür wird jeder seinen eigenen workflow haben.
meiner meinung nach kommt es immer drauf an, ob man sich zeit für eine cc nimmt oder ob es quick & dirty gehen muss.
wenn man sich die zeit nehmen kann, würde ich die cc immer in ae machen, da man dort einfach viel mehr möglichkeiten hat.
ich persönlich mache die cc immer, wenn der schnitt steht. als erstes versuche ich dann, das komplette footage zu matchen, das man eine einheitliche grundlage hat und dann würde ich das gewünschte grading feritg stellen.
mit den effekten halte ich es ähnlich. zuerst schneide ich. dann importiere ich die clips in ae mit nen bischen mehr fleisch, damit man ein wenig spielraum hat und erstelle die gewünschten effekte.
zum importieren bietet sich auch der dynamik link an, wenn man ihm traut ;).
aber das ist wie gesagt mein persönlicher workflow.
Antwort von soan:
1. der Dynamic Link ist ne Super Sache - allerdings läuft das nicht immer stabil. Ich würde nach dem Linken auf jeden Fall einen neuen Clip rendern und diesen dann als Platzhalter verwenden. Sollte Dynamic Link nämlich mal rumzicken wird es richtig übel.
2. ich persönlich empfehle die Farbkorrektur immer Clip-spezifisch anzuwenden, dh jeden CLip einzeln zu bearbeiten. Schliesslich klatsch man nicht einfach nur ne "Farbe" drauf bei der CC, vielmehr steht zu Beginn der Korrektur ertmal das optimale Ausrichten der Tiefen und Höhen. Die sind in der Regel bei jedem Bild unterschiedlich, also wäre eine CC auf nen ganzen Film sehr ungenau und verschwenderisch ;-)
Ich mache die CC immer in Premiere, das geht dank Mercury on the flow und ist stabil und schnell. Jeder Clip wird einzeln bearbeitet, und zwar als allerletzter Schritt vor der Endausgabe.
Antwort von dustdancer:
...
ich persönlich mache die cc immer, wenn der schnitt steht. als erstes versuche ich dann, das komplette footage zu matchen, das man eine einheitliche grundlage hat und dann würde ich das gewünschte grading feritg stellen...
damit meine ich, dass ich jeden clip einzeln so bearbeite, dass sie eine gemeinsame grundlage haben.
und natürlich knalle ich nicht einfach ein einhaltliches grading drüber, sondern variiere es je nach clip und sequenzaussage in jedem clip einzelnt.
aber wie gesagt, in ae hat man deutlich mehr möglichkeiten als in premiere, kostet aber auch mehr zeit ;).
Antwort von zzajagig:
Für mich ist die Farbkorrektur direkt in Premiere in den meisten Fällen einfacher, da ich dort eine Waveform-Monitor mit RGB-Parade und Vectorscope habe und damit viel schneller gute Ergebnisse erziele, als wenn ich in AE im "Blindflug" arbeite. (Color Finesse in AE finde ich trotz der Messgeräte ziemlich unpraktisch, weil ich es immerfort öffnen und schließen muss)
In Premiere lässt es sich sehr schnell mit Colorista II von Red Giant arbeiten (das auch in AE funktioniert). Ich gehe dabei in der Regel clipweise vor und kopiere ggf. einen Effekt, wenn ich bei einem ähnlichen Bild aus derselben Situation keine oder nur leichte Korrekturen machen muss. Ein immenser Vorteil von Premiere ist, dass der Film i.d.R. noch in Echtzeit abgespielt werden kann, ohne dass ich rendern muss. Mit After Effects geht das nicht.
http://www.redgiantsoftware.com/product ... orista-II/
Nur für spezielle Looks/Effekte, die ich nicht oder nur umständlich in Premiere machen kann, gehe ich über Dynamic Link zu After Effects. Vorher mache ich in Premiere in der Regel eine Kopie der Clips und kopiere sie auf die Videospur über dem Original. So lässt sich die Dynamic-Link-Bearbeitung jeder Zeit rückgängig machen oder auch vorübergehend ausschalten (durch deaktivieren der Spur) - zum Beispiel um die Echtzeit-Wiedergabe (dann natürlich ohne Effekt) zu ermöglichen.
Vor allem für Blenden aber auch für einige Effekte nutze ich Boris Red 5 direkt in Premiere. Mit dem Transition-Effekt lassen sich eigene Blenden in einer Art "kleinem After Effects" basteln (sieht so ähnlich aus und funktioniert auch sehr ähnlich). Der Vorteil ist, dass man sich solche Blenden als Presets speichern kann und sie beliebig auf andere Schnitt kopieren, sogar in der Länge verändern und wieder entfernen kann. Man kann also auch komplexe Effekt-Blenden damit so einfach wie einen normalen Dissolve auf einen Schnitt ziehen. Außerdem kann man sich Presets für (animierte) Splitscreens etc. bauen und sehr schnell ohne viel Bastelei einsetzen, wenn man sie benötigt.
http://www.borisfx.com/red/