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Infoseite // Qualität in Digital immer gleich, oder doch nicht?



Frage von Herbert2:


Hallo!

Kann mir jemand genau erklären warum die Qualität auf Band eigentlich besser ist, als auf DVD? Ich lese immer dass es Qualitätseinbußen beim einspielen auf den Computer gibt und dass man fertige Videos am besten auf Band archiviert, statt auf DVD. Das verstehe ich nicht ganz. "Digital" ist ja normal kein Qualitätsverlust. wie kommt dieser zustande?

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Antwort von Markus73:

Kann mir jemand genau erklären warum die Qualität auf Band eigentlich besser ist, als auf DVD? Ich lese immer dass es Qualitätseinbußen beim einspielen auf den Computer gibt und dass man fertige Videos am besten auf Band archiviert, statt auf DVD. Beim Einspielen auf den PC gibt es keinen Verlust, da nur eine - schon in digitaler Form - auf dem Band gespeicherte Datei kopiert wird, mit lediglich schwacher Komprimierung.

Eine Video-DVD verwendet Videodateien in MPEG2-Format, dies ist stark komprimiert und ist daher nur als "Endformat" vorgesehen, nicht aber, um es nochmals zu bearbeiten.

Also kurz gesagt: Das Medium macht's nicht, sondern die darauf verwendeten Dateitypen: DV-AVI auf dem Band ist schwach komprimiert und demzufolge sehr voluminös (1 Stunde = ca. 13 GB), auf Video-DVD MPEG2 mit starker Komprimierung (1 Stunde = ca. 3-4 GB). So gesehen kann "digital" durchaus einen Qualitätsverlust bedeuten, nur nicht durch schwächelnde Medien (wie ein analoges VHS-Videoband), sondern gewollt durch Komprimierung.

Gruß,
Markus

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Antwort von Johannes:

Ja zum Nachbearbeiten ist DV immer besser weil die DVD Cams. meist nur über USB mit dem Computer verbunden werden können. Und viele Schnittprograme die Cams. nicht finden.Und Videos über USB zu überspielen ist immer Qualitäts verlust zu rechnen. Zur lagerung nie Datein für lange Zeit auf DVD verbannen!

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Antwort von Pianist:

Ich werde jetzt kein Grundsatzreferat schreiben, aber so viel mal als Kurzversion: "Digital" bedeutet doch nur, dass die Bild- und Tonsignale in lauter Nullen und Einsen umgewandelt werden. Wie das genau geschieht, dafür sorgen eine Vielzahl von Kompressionsverfahren. Es gibt derzeit in diesem Bereich rund 2.500 verschiedene Codecs. Die dabei erreichte Qualität ist sehr unterschiedlich und hängt zum Beispiel von der Größe der dabei entstehenden Dateien ab.

Die "Qualität auf Band" kann man also nicht automatisch mit der "Qualität auf DVD" vergleichen, weil wir ja in beiden Fällen erst mal darüber reden müssen, um welches Aufzeichungssystem und welchen Codec es sich handelt. Wenn mit "Qualität auf Band" eine Betacam-SP-, Digibeta-, IMX-, DVCPro50- oder gar HDCAM-Cassette gemeint ist, dann ist die Qualität natürlich besser als eine gut codierte DVD. Zum Vergleich: Der Datenstrom auf einer guten Video-DVD liegt bei etwa 8 Megabit pro Sekunde. Bei bandbasierten Aufnahmeverfahren liegt er bei 50, 100 oder noch mehr Megabit pro Sekunde.

Der optische Eindruck einer DVD muss deshalb aber nicht schlechter sein, weil die Kompressionsverfahren ja sehr geschickt arbeiten. Doch Du hast es eben auf einer Video-DVD nur mit einer stark runterkomprimierten Aufnahme zu tun, die danach nicht noch mal weiter bearbeitet werden sollte. In unkomprimierter Qualität kriegst Du auf eine normale DVD (dann aber als Daten-DVD) nur rund vier Minuten Bild und Ton.

Ich hoffe, es Dir jetzt grob erklärt zu haben. Wenn Du es genauer wissen möchtest, musst Du genauer sagen, was Du vergleichen möchtest.

Matthias

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Antwort von Andreas_Kiel:

Hi,
weil auf dem Band bei MiniDV (ausgenommen HDV) unkomprimiert aufgezeichnet wird. Diese Daten belegen auf der Festplatte ca. 13 oder 15 GByte /Stunde (den genauen Wert habe ich jetzt nicht im Kopf).
Auf die Single-Layer-DVD passen 4,7 GByte und angegeben wird eine (Video-) Spielzeit von bis zu 2 Stunden. D.h., 26 oder 30 MByte werden heftigst komprimiert.
Das komprimieren geht nicht ohne Verluste vor sich, nimm mal ein Bild im BMP-Format (unkomprimiert) und eins im JPEG-Format. Wenn bei letzterem die Kompression auf dieselbe Rate geschraubt wird wie bei einer SL-DVD mit 2 Stunden Film, sieht es einfach besch*ssen aus. Stichwort: "Kompressionsartefakte".
"Digital" ist nicht das Zauberwort für Qualität: es gibt durchaus digital arbeitende "Geräte", man mag sie nicht Kamera nennen, deren Qualität noch deutlich unter (analogem) VHS-Format liegt.
BG
Andreas

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Antwort von Pianist:

"Digital" ist nicht das Zauberwort für Qualität: es gibt durchaus digital arbeitende "Geräte", man mag sie nicht Kamera nennen, deren Qualität noch deutlich unter (analogem) VHS-Format liegt. Genau. Man denke an die ersten digitalen Mehrkanal-Langzeit-Recorder aus dem Bereich der Videoüberwachung.

Matthias

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Antwort von Pianist:

weil auf dem Band bei MiniDV (ausgenommen HDV) unkomprimiert aufgezeichnet wird. Was genau verstehst Du unter "unkomprimiert"?

Matthias

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Antwort von PowerMac:

Digital ungleich verlustfrei.

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Antwort von Andreas_Kiel:

na schön, also "relativ verlustlos" komprimiert. Ich hatte einen langen Tag und kann Worte wie "Chromadownsampling" einfach nicht mehr schreiben :-)
Andreas

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Antwort von Andreas_Kiel:

Digital ungleich verlustfrei. Digital nicht immer gleich verlustlos?
:-)
Andreas

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Antwort von PowerMac:

(…) weil auf dem Band bei MiniDV (ausgenommen HDV) unkomprimiert aufgezeichnet wird. (…) Falsch. DV ist etwa um den Faktor 8 gegenüber 4:2:2 in ebenfalls 8 Bit komprimiert.

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Antwort von Axel:

Digital nicht immer gleich verlustlos?
:-) Natürlich schleichen sich Fehler ein. Bei der Kopie einer einschichtigen DVD (also 4,38 GB) soll ein Rechner im Schnitt nach vier Generationen Unterschiede finden, das entspräche einer "Mutationsrate" von 1:14 Milliarden, abhängig natürlich auch von der Qualität des Rohlings und Brenners (woanders wird etwa 1:100 Millionen angegeben). Ob jemals untersucht wurde, nach wievielen Generationen sichtbare Unterschiede auftreten, weiß ich nicht.
Bei harten Schnitten ist bei DV darum kein Qualitätsverlust zu befürchten, anders z.B. nach einer Farbkorrektur, da hier in Farbbeschreibungen eingegriffen wird, die per se schon "ungefähr" sind. Jeder weitere Bearbeitungsschritt entfernt mehr Informationen aus dem Original. Darum muß man versuchen, es bei den Aufnahmen "passend" zu haben, so weit es eben geht. Das gilt in verstärktem Maße für HDV. Daß damit verblüffenderweise auch noch Korrekturn möglich sind, ist schon ein kleines Wunder.

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Antwort von Herbert2:

Danke für die vielen Antworten. Wenn ich das jetzt richtig verstanden habe, könnte ich aber einen 20-Minuten-Film auf Daten-DVD im AVI-Format archivieren und hätte so beinahe die selbe Qualität wie auf Band. Oder liege ich da falsch?

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Antwort von Pianist:

Danke für die vielen Antworten. Wenn ich das jetzt richtig verstanden habe, könnte ich aber einen 20-Minuten-Film auf Daten-DVD im AVI-Format archivieren und hätte so beinahe die selbe Qualität wie auf Band. Oder liege ich da falsch? Das kommt nun wieder auf die Datenrate der AVI-Datei an. Wenn wir von 300 KB pro Frame ausgehen, würden auf die DVD nur etwa 10 Minuten draufpassen. Bei 150 KB pro Frame kommt das mit den 20 Minuten hin. Und beim Vergleich mit dem Band kommt es darauf an, welches System Du vergleichen möchtest. "Auf Band" kann ja vieles bedeuten.

Matthias

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Antwort von Wiro:

...könnte ich einen 20-Minuten-Film auf Daten-DVD im AVI-Format archivieren und hätte so beinahe die selbe Qualität wie auf Band Nicht nur beinahe, sondern real.
Es ist gar nicht so kompliziert wie es hier dargestellt wird.
Ob Du einen fertig geschnittenen Film als DV-File auf Festplatte oder auf Band ausgibst - es ist immer dieselbe Qualität.

Auch bei der Ausgabe auf Band wird rechnerintern erst ein DV-File geschrieben und erst dann der Band-Export gestartet. Folglich kannst Du dieses erzeugte DV-File statt auf Band ebenso gut auf eine Daten-DVD schreiben.
20 Min DV-File sind ca 4,44 GB groß - das paßt auf eine Daten-DVD.
Gruss Wiro

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