Frage von KM22:Hallo!
Ich filme nun seit fast einem Jahr mit meiner Sony VX2000.
Da ich aber vom zu geringen Dynamikumfang, der beinahe nicht vorhandenen Weitwinkelfähigkeit des eingebauten Objektivs (bei Verwendung eines Weitwinkelkonverters verschiebt sich der Schwerpunkt der Kamera zu weit nach vorne!) und vom unpräzisen manuellen Fokusring enttäuscht bin, überlege ich nun den Umstieg zu einem professionellen Camcorder.
Da der Anschaffungspreis dafür nicht allzu groß ausfallen sollte, sind die Panasonic AG-DVX 100A und der Schultercamcorder JVC GY-DV 500 (gebraucht) in meine engere Wahl gekommen.
Die Panasonic ist auf der einen Seite natürlich nur ein 1/3"-Camcorder, dafür soll sie einen besonders großen Dynamikumfang aufweisen und einen filmähnlichen Look produzieren.
Die JVC hingegen ist ein 1/2"-Schultercamcorder, der aufgrund seiner größeren CCD's ein allgemein schärferes und rauschärmeres Bild produziert, dafür aber einen kleineren Dynamikumfang als die Panasonic haben soll, weiters ist die Handlichkeit der JVC bauartbedingt etwas eingeschränkt.
Hat irgendjemand von euch eventuell praktische Erfahrung mit einer dieser Kameras?
Wie verhält es sich mit der Handhabung der beiden Camcorder?
Wie präzise ist die manuelle Fokussierung an der Panasonic DVX 100A vorzunehmen, ist es dabei auch möglich, während des Filmens aus der Hand ohne Verwacklungen zu produzieren manuell zu Fokussieren?
Und wie verhält es sich mit ihrer Lowlightfähigkeit?
Mit welchem der beiden Camcorder sind allgemein die verwacklungsärmeren Aufnahmen zu erzielen? - die Panasonic hat einen Bildstabilisator, die JVC dafür eine Schulterauflage.
Ich weiß, das sind einige Fragen, aber vielleicht findet sich jemand, der mir einige davon beantworten kann.
Danke im Voraus!
MfG
Klaus
Antwort von AlexanderB:
Sinnvollen Vergleich der beiden Cams wohl nur durch jemand, der mit beiden CAMs schon gearbeitet hat.(Ich nicht). Die DVX100A ist sicher näher an einer Consumer-cam als die JVC. Schulter ist immer ruhiger als Hand mit Stabi. Händisch fokussieren bei einhändig gestützter Cam bei laufendem Film ohne Verwacklung? Die Frage ist wohl absolut mit Nein! zu beantworten, bei jeder Hand-kamera, es sei denn, Du hast drei Hände. Dazu gibt's Stative. Der Autofokus der DVX ist ziemlich gut, etwas langsam, aber pumpt nicht wild herum. Lowlight ist etwas schlechter als die Sony, aber gut brauchbar, wenn man einstellungsmäßig verhindert, daß die Cam automatisch in selbstgewählte GAIN-Stufen abhaut.
Bei annähernd gleichem Preis und makellosem Zustand der JVC sowie eher professionellen Absichten (mit entsprechend nötigem Schulter-Image) würde ich wahrscheinlich die JVC wählen (trotz großer Liebe zu meiner DVX). Das Problem der Wahl hast Du, kommt ganz auf Deine Ziele an. Wichtig: Beide selbst probieren, Du mußt mit der Kamera gut arbeiten können!(Profi-Cams kann man tageweise mieten, oft wird der Mietpreis beim Kaufpreis berücksichtigt. Man kauft ja auch kein Auto ohne Probefahrt.)
Lieben Gruß
Antwort von Rene:
Hallo,
kenne beide Kameras sehr gut. Habe ein Jahr mit der Panasonic gefilmt, davor ein halbes Jahr mit der VX2100. Filme jetzt mit Sony PD170 und JVC DV5000.
Generell: Die Panasonic hat tolle Features in dieser Klasse, vor allem der eingebaute Weitwinkel ist eine Wucht. Auch die manuellen Einstellungsmöglichkeiten sind klasse, besser als bei der PD170. Diese ist allerdings solider als die Panasonic.
Die JVC hat sicherlich den besseren Chip für's Bild. Aber danach wird es teuer, wenn man gut produzieren möchte:
Ein halbwegs gutes Objektiv mit akzeptablem Weitwinkel kostet ab 2000,- Euro. (Die angebotenen Sets mit S14 außenfokussiert reichen mir jedenfalls nicht aus)
Das Originalobjektiv ist Müll. Eine externe Halterung kostet bei JVC 345,- Euro. (Habe mir selbst was gebastelt und benutze ein Sennheiser-Mikro ME66, das auch mit adapter gebraucht um 3oo Euro liegt. Damit ist der Ton bestens)
Man braucht ein richtig teures Stativ (Vinten Vision 6, 1500.- Euro zzgl. Mehrwertsteuer; besser: Sachtler DV8/100: 2400,- Euro zzgl.)
Zudem braucht man vernüftige Akkus mit Ladegerät, Anton Bauer oder IDX; vier Akkus und Ladegerät liegen bei ca. 1500,- Euro.
Bei der Panasonic kostet ein extra Akku ca. 200,- Euro. Mehr braucht man nicht.
Ich lebe von diesen Kameras, deshalb habe ich viel investiert. Semiprofessionell oder als Hobby würde ich die VX2100 vorziehen. Sie hat mir gute Dienste geleistet, eine tolle Tonautomatik und zusammen mit dem Century-Weitwinkel gute Bilder geliefert (auch wenn sie dann ein wenig kopflastig ist.)
Also, meine JVC hat mit allem Drum-und-Dran ca. 12.000 Euro netto gekostet. Dreimal soviel wie die Panasonic. Eine gebrauchte 500er ist m.E. keine Alternative zur Panasonic.
Viele Grüße
René
Antwort von Lukas Schaufler:
Ich selber habe u.a. auch eine 500er und kann diese nur Empfehlen...
Was du dir aber gleich aus dem Kopf schlagen kannst sind Schulteraufnahmen...egal wie viel Übung du hast kannst du ohne optischen Stabilisator nur sehr bedingt "Wackelfreie" aufnahmen machen...
Bevor du dir jedoch eine gebrauchte 500er kaufst solltest du UNBEDINGT vorher die SW Version kontrollieren... (Version 1.0 ist z.B. sehr fehlerlastig)
Ein Update kann dich bis zu € 800.- kosten - also sei vorsichtig! (Version 1.3 sollte sie schon haben)
Sonst gibt es auch eine menge Zubehör, welches dir professionelle Bildgestaltung ermöglicht - Bedenke jedoch, dass die 500er eine ENG Kamera ist und Bleibt!!!
Wenn du SD-Kinolook erzeigen willst musst du dich ein bisschen in der Post spielen - oder eine andere Alternative erwägen!
Lg.
Lukas
http://www.schaufler.cc
Antwort von Rene:
Korrektur: Originalmikrophon, nicht Objektiv
Antwort von WW:
Hallo Lukas,
ich interessiere mich auch für den Kauf einer 500er von JVC - gebraucht. Deshalb die Frage: Was ist eine "SW Version" und wie kann ich dentdecken, ob ich die richtige habe?
Gruß
WW