Noch was unklar? Dann in unserem Forum nachfragen
Zum Original-Thread / Zum Videoschnitt Allgemein-Forum

Infoseite // Imagefilme Top & Flops, Entwicklung und Zukunft



Frage von Ketscher123:


Hallo,

ich beschäftige mich aktuell mit dem Thema Imagefilm im Rahmen eines Seminars an meiner hochschule. Der erste Punkt ist die Recherche.
Ziel des Projekt ist es einen eigenen Imgefilm zu konzepieren. Auf dem Weg soll ein Leitfaden entstehen....

Mich würden eure Top & Flop - Imagefilme interessieren.
Dabei kommt es weniger auf die Qualität als auf den Inhalt an.
Ich suche Konzepte die etwas weiter spinnen als nur einen Clip auf der eigenen Firmenhomepage. Den Film als Marketinggegenstand.

Kennt ihr spezielle Blogs, Foren oder Magazine die sich mit em Thema Imagefilm beschäftigen?

Wie seht ihr die Zukunft des Imagefilms? Den gibt es ja aktuell schon für 500€.

Wäre super wenn ihr mich dabei unterstützen könntet.
Es gibt fast schon zu viel Informationen im Netz. Da verliert man schnell den Überblick.

Vielen Dank!

MFG

Space


Antwort von Jott:

Hast du dir schon eine Definition für den Begriff "Imagefilm" überlegt? Ich frage, weil du die 500 Euro-Dumping-Nummer erwähnst. Für diese Summe kriegt man nicht mal einen guten Off-Sprecher oder das Catering für's Team.

Space


Antwort von Jensli:

Wie seht ihr die Zukunft des Imagefilms? Den gibt es ja aktuell schon für 500€.
Wo? Hast du evtl. einen Link oder Beispiele?

Space


Antwort von Bergspetzl:

man müsste wohl unterscheiden zwischen dem klassischen begriff imagefilm, und der "neuen" gattung - bewegtbildwerbeanzeige. die arbeit, die um die jahrtausendwende etliche grafiker ins glück (und dann verderben) brachte ist jetzt eben unter dem namen imagefilm zu finden. statt foto gibts jetzt clips, statt retusche gibts schnitt. alles beim alten, die (lokal) zeitungsbildchen und anzeigen sind nun ins web gewandert und bewegen sich jetzt. ist trotzdem nur das kleine und lokale geschäft, eben state of the art.

der "große" industrie-jedermann-imagefilm ist eine andere gattung, hat aber scheinbar erste dinosaurier-erscheinungen...nur noch high-class und low-class...

oder kommt nur mir das so vor?

Space


Antwort von Jott:

Der echte fünfstellig kostende Imagefilm lebt wie eh und je. Er ist lediglich viel kürzer geworden.

Nur die 12-Minuten-Heuler aus den 90ern, die eher einen Firmenrundgang darstellen, sind so gut wie ausgestorben. Dafür hat niemand mehr Zeit, selbst wenn's gut gemacht sein sollte.

Space


Antwort von Ketscher123:

Beispielsweise hier

http://mini-imagefilm.de/angebot/

Ich meine damit aber eher wie ihr die Zukunft seht. Wenn sich mitlerweile jedes Unternehmen einen Imagefilm leisten kann, wohin entwickelt sich die nächste Generation der Imagefilme. Natürlich kann ein 500€ Imagefilm nicht viel taugen. Darum geht es hierbei auch nicht. Obwohl ich finde das man mit einer wirklich guten, kurzen und knackigen Story eventuell nicht viel Budget benötigt.

Ich finde es beispielsweise spannend wie Imagefilm, Werbefilm und Employer Branding vermischt werden.

Space


Antwort von Jensli:

http://mini-imagefilm.de/angebot/

Natürlich kann ein 500€ Imagefilm nicht viel taugen.
Obwohl ich finde das man mit einer wirklich guten, kurzen und knackigen Story eventuell nicht viel Budget benötigt.
Was denn nun? ;-)

Ich finde die verlinkte Homepgae sehr ansprechend und professionell aufgezogen. Die beiden Inhaber machen einen guten Eindruck auf den Besucher und scheinen ihr Handwerk zu verstehen. Ist eben die "Aldi"-Version von Imagefilmen, wie sie DAX-Unternehmen in Auftrag geben, aber Aldi macht ja auch gute Geschäfte... ;-)

Space


Antwort von Frank Glencairn:

Die meisten Imagefilme sind in Wirklichkeit gar keine, sondern eine wahllose Aneinanderreihung von leeren Bullshit-Bingo Worthülsen aus dem Businesskasper-Zufallsgenerator. Garniert wird das ganze dann noch mit Statements von Mitarbeitern - die sichtlich weit außerhalb ihrer Comfortzone operieren - peinlich-hölzern von den Seiten der Image Broschüre ablesen, aus der auch die (siehe oben) ursprünglichen Bullshit-Bingo Worthülsen stammen, so schließt sich der Kreis.

Das sind keine Imagefilme das ist Körperverletzung.

Space


Antwort von Jensli:

Treffend beschrieben! ;-)

Erinnert mich an das hübsche Bonmot: "Beschreiben Sie Ihren Arbeitsplatz mit drei Worten": "Planet der Affen".

Space



Space


Antwort von Skeptiker:

... "Planet der Affen". ... Gelungener Scherz! (oder eine Beleidung für die Affen?) ;-)

Space


Antwort von Jott:

Das sind keine Imagefilme das ist Körperverletzung.
Imagefilme sind es insofern, dass sie das Image des Unternehmens schädigen. Unfreiwilliger Humor ist bitter.

Man kann so was schon auch gut machen und nicht nur eine fette Rechnung stellen - dann muss aber auch der Kunde mitspielen.

Um beim Beispiel Mitarbeiter-Statements zu bleiben: das ist schon auch Aufgabe der Regie, deren Komfortzone für den Zeitraum des Drehs zu erweitern. Oder den Stecker zu ziehen, wenn's jemand einfach nicht kann.

Space


Antwort von Bergspetzl:

das Harte ist ja, dass die Unternehmen großteils keine Erfahrung da haben. Wenn du als Freelancer jetzt dahin kommst und erstmal die Hälfte der (ausgewählten) Belegschaft madig machst, weil sie vor der Kamera total versagen wird, dann bist du den Job halt auch ganz schnell wieder los. Die Firmen sind oft überzeugt von sich, und da braucht so ein dahergelaufener Imagefilmer auf einmal nicht die Kompentenzen der Mitarbeiter in Frage stellen (auch wenn die nie gemeint war).
Aslo wirds hölzern, da man sich ja damit abfindet. Wenn meine sonstigen Aufnahmen das aber nicht wieder rausreissen, dann wirds knapp. Denn dann sieht der ganze Laden nur klapprig aus. Dann schaden sie sich selber. Wenn die Bilder Top sind, die Gesprächspartner aber verhalten, aber deren Brillanz erkennbar, dann passt's wieder. Wer das aber kann, der filmt nicht im 500€ Segment.... :)

Space


Antwort von Ketscher123:

Ja bin ich komplett bei euch! Wir wollen daher etwas anderes konzipieren. Kein 0815 teil das auf dem Youtube Firedhof landet. Eventuell sogar in den interaktiven Bereich. Wäre cool wenn ihr ein paar Beispiele hättet. Gerne auch negativ-Beispiele.

Space


Antwort von Jensli:

Ja bin ich komplett bei euch! Wir wollen daher etwas anderes konzipieren. Kein 0815 teil das auf dem Youtube Firedhof landet. Eventuell sogar in den interaktiven Bereich. Wäre cool wenn ihr ein paar Beispiele hättet. Gerne auch negativ-Beispiele. Etwas ähnliches plane ich mit meiner Tochter auch, jedoch müssen da auch die Auftraggeber mitspielen, was nutzen die tollsten Ideen, wenn der Auftraggeber das zu "modern" oder abgefahren findet?
(In meinem Fall haben meine Tochter und ich überlegt, solche Aufträge dann eben abzulehnen.)

Space


Antwort von Frank Glencairn:

Ja bin ich komplett bei euch! Wir wollen daher etwas anderes konzipieren. Kein 0815 teil das auf dem Youtube Firedhof landet. Eventuell sogar in den interaktiven Bereich. Wäre cool wenn ihr ein paar Beispiele hättet. Gerne auch negativ-Beispiele. Das ist vor allem eine Frage der Konzeption (und - was noch schwerer ist - die Firma davon zu überzeugen) und nicht eine Frage des Handwerks.

Weg mit allem was die Firma für gut und wichtig hält (der Wurm muß dem Fisch schmecken, nicht dem Fischer), hin zu Abstrahierung und Emotionalisierung. Die Handwerkliche Umsetzung ist danach nicht das Problem.

Das geht in die Richtung, die ich meine:



https://www.youtube.com/watch?v=Q-YWfXp ... NrN27BfdVw

https://www.youtube.com/watch?v=Q-YWfXp ... NrN27BfdVw

https://www.youtube.com/watch?v=FtRbqIs ... 59&index=2

Space


Antwort von Jalue:

"Die Zukunft des Imagefilms..." Oh je. Prognosen sind immer schwierig, insbes. wenn sie die Zukunft betreffen. Von Trends kann man vielleicht reden, zwei sind derzeit:

- Digital Storytelling: Da steht das Video dann nicht mehr als Solitär mit den klassischen 3 Akten auf der Website, sondern ist integral eingebunden, z.B. nur noch ein kurzer Mood-Clip oder ein Interview.

damit verwandt:

-Branded Content, also primär journalistische Formen, die zwar 'neutral daherkommen' aber mit klar werblicher Intention produziert werden. Dabei erledigt sich dann auch das Problem mit den hölzernen Darstellern, Method Acting erwartet niemand in einer Kurzreportage.

Branded Content nimmt ziemlich rasant zu, merke ich selber an meinen Aufträgen. Sind das dann überhaupt noch Imagefilme...? Den Definitionssalat überlasse ich gerne euch Nachwuchswissenschaftlern ;-)

Space


Antwort von Pianist:

Man darf diese ganzen Begriffe einfach nicht zu Ernst nehmen. Jeder hat da so seine eigenen Definitionen, und alle möglichen Begriffe werden von allen möglichen Leuten unterschiedlich verstanden. Entscheidend ist, was die Leute letztendlich haben wollen. Ich erlebe oft, dass die Leute von "Imagefilm" reden, in Wirklichkeit aber einen eher reportagemäßig gestalteten Informationsfilm mit konkreten Inhalten haben wollen. Und zum Glück kriegen die sowas von mir... :-)

Matthias

Space


Antwort von Jalue:

Da sind wir schon zwei ;-) Hollywoodflausen rede ich denen ganz schnell aus, bei den Etats, die KmU's durchstellen, kann das nur peinlich enden...

Space



Space


Antwort von Pianist:

Ja, die meisten brauchen einfach was Bodenständiges, was zu ihnen passt und was den jeweiligen Zweck erfüllt. Ich finde, für sehr kleine Unternehmen wirkt es einfach total unpassend, wenn man denen einen durchgestylten Imagefilm mit Kran, Dolly und teurem Sprecher macht. Sowas muss eher aussehen wie für ein Wirtschafts- und Verbrauchermagazin bei einem Fernsehsender. Darin finden sich die Leute eher wieder, und zwar sowohl die Leute im Unternehmen als auch die Kunden.

Ein Baustoffhändler, bei dem ich schon lange Kunde bin, hat mich vor zwei Jahren gebeten, ihm einen kleinen Film zu machen. Ich drehe ja sonst keine Filme für sehr kleine Unternehmen, aber warum auch nicht. Er wusste, was er maximal ausgeben möchte, ich habe ihm dann aufgegeben, einen Vorzeigekunden mit passender Baustelle zu finden, und so haben wir das an zwei halben Drehtagen realisiert.

Von mir aus könnt Ihr ja mal einen werfen. Das hat so rein gar nichts mit meinen normalen Aufträgen zu tun, somit kann ich die Tarnkappe ja mal ein wenig lüften.

Matthias

Space


Antwort von Drushba:

Von mir aus könnt Ihr ja mal einen werfen. Das hat so rein gar nichts mit meinen normalen Aufträgen zu tun, somit kann ich die Tarnkappe ja mal ein wenig lüften.

Matthias Hat mir ganz gut gefallen, etwas lang in der Mitte vielleicht. Ich gebe Dir Recht, daß dieses Reportageformat eher zu vielen KMUs Betrieben passt, als After Effects lastige Pseudo-Schinken. Was hast Du dafür genommen? Ich würde schätzen +/- 6000?

Space


Antwort von Jott:

Das wäre zu viel, selbst auf der Basis professioneller Tagessätze.

Die Kategorie EB-Kamera und "Cutter spricht selber" ist deutlich günstiger zu haben.

Space


Antwort von Pianist:

Ja, viel weniger. Wenn ich mich richtig erinnere, habe ich einen Paketpreis von 2.000 EUR netto gemacht. Das war ja wirklich schnell erledigt und die beiden Drehorte waren relativ dicht bei mir. Man muss es ja nicht übertreiben, ist schließlich kein Weltkonzern.

Matthias

Space


Antwort von Drushba:

Hm, ich habe für eine ähnliche Reportage 6000 genommen. War halt mit angemieteter Schulterkamera, Tonassi und Radiomoderator als Sprecher. Der Kunde (Architekt) war zufrieden und sichtlich froh, nicht auf günstigere Anbieter gegangen zu sein. Hat mir danach auch stolz seine Leica M9 gezeigt, aber eventuell ist das eine besondere Klientel;-) Wobei auch ein Baustoffhändler einen Werbeetat haben muß. Und allein für eine gestaltete Printbeilage sind schnell mal 2500 fällig - und das ist der Preis für eine Viertelseite pro Woche! Ich denke viele von uns denken eher in Stundensätzen, die mit Sendern oder Produktionsfirmen abgerechnet werden. Endkunden sind aber Endkunden und zahlen Agenturpreise. Besser für alle, denke ich.

Space


Antwort von Wurzelkaries:

Hallo.

Vielleicht darf ich auch was dazu sagen.
Ich bin Zahnarzt und Amateurfilmer. Imagevideos für die Zahnarztpraxis gibt es haufenweise auf YouTube.

Ich bin geschockt, was sich die da antun. Das hat doch mit Imagebildung nix zu tun.
Was ist denn das Wesen eines Imagefilmes?

Was ein Zahnarzt ist und wie es da aussieht, dass weiß man doch. Woruaf kommt es denn hier an? Was will der Patient denn wirklich wissen über die Praxis?

Meiner Meinung nach doch hauptsächlich, wem man sich da anvertraut.Daher sind diese austauschbaren Filmchen das Geld nicht wert. Billig gemacht...da kann man das Geld auch besser verbrennen.

Ich finde man muss das ganz anders angehen. Aber dann kostet es natürlich auch mehr.

Hier nur ein paar Beispiele auf die Schnelle.



http://youtu.be/QckhXec_zh4?list=PLosUW ... y7TBf5IOlx

http://youtu.be/v4m2-HI43gc?list=PLosUW ... y7TBf5IOlx

http://youtu.be/Z4z_5FIkqHA?list=PLosUW ... y7TBf5IOlx

http://youtu.be/hc7kRxNEJBg?list=PLosUW ... y7TBf5IOlx

http://youtu.be/bzd3sBWWqCI?list=PLosUW ... y7TBf5IOlx

und so könnte ich weiter machen bis morgen früh.

Furchtbar.

LG

Stefan

Space


Antwort von Pianist:

Ja, alles furchtbar. Kann man leider nicht anders sagen. Aber offensichtlich scheinen die Zahnärzte die Rechnungen bezahlt zu haben, die Filme sind ja online.

Du bist doch der, der hier mal was ganz Schönes aus der Zahnwelt gezeigt hat, oder?

Matthias

Space


Antwort von Jott:

Gegen die Drückerkolonnen, die Opfer für solches Zeug suchen und finden (Ihr Imagefilm schon für 499!), hilft offensichtlich auch die akademische Bildung nichts. Hut ab vor den Verkäufern! Morgen dann noch eine geniale Geheimtipp-Geldanlage mit garantiert 10% Rendite reingedrückt. Auch das klappt besonders gut bei Akademikern, warum auch immer.

Space


Antwort von Drushba:

Hallo Wurzelkaries, diese Filmchen kenne ich. Meist führen mir Kunden ähnliche vor, wenn sie mir zeigen wollen, was sie definitiv nicht haben wollen!

Bei genauerer Analyse zeigt sich das Dilemma: Kein Drehbuch und damit keine Einfälle und Struktur, kein gelernter Kameramann am Werk (das macht einen riesigen Unterschied!), einen Amateur als Cutter, der unmögliche Einstellungsgrößen aufeinander klatscht und weder Erzählhaltung noch Rythmusgefühl kennt. Und der Sprecher könnte der Azubi sein;-)

"Filmen" ist nicht umsonst ein erlernbares Berufsfeld mit vielen Spezialisierungen, auch wenn sich viele dazu eingeladen fühlen, aus dem Bauch heraus mitzuwerkeln.

Space



Space


Antwort von Wurzelkaries:

Hallo.

Ich glaube denen fallen nicht nur Akademiker zum Opfer.

Aber um was geht es denn hier. Ein Image video ist Teil des Marketings, aber eben nur die Sahnehaube. Es ist im Grunde die Zusammenfassung der Firmenphilosophie, der Einstellung zum Kunden, zum eigenen Handwerk.
Was kann ich, was bin ich, wer bin ich... und warum sollst Du ( der Kunde) zu mir kommen.
Es soll ein positives Image verbreitet werden. Wie kann ich das, wenn ich als Auftraggeber kein Konzept habe. Oder ein schlechtes Konzept habe.

Da ist es auch Verantwortung oder Aufgabe der Filmemacher, den "naiven" Kunden über die Konsequenzen aufzuklären oder zu beraten.

Ich beschäftige mich seit ein paar Jahren damit und bereite mittlerweile Kurse vor, in denen zumindest die interessierten Kollegen einen Einblick erhalten, was denn der Sinn eines Imagefilmes ist. Und wie man das umsetzen kann, damit der Kollege oder die Kollegin zumindest sagen kann was sie/er will. Das würde den Filmemacher auch helfen, denn dann wissen Sie zumindest was sie machen sollen.

Ohne Vorgabe wird es 08/15 und austauschbar.

Was interessiert es den Patienten, wenn ich die neuesten Geräte zu was auch immer habe.

1. Der Patient will wissen mit wem man es da zu tun bekommt
2. Der Zuschauer will auch in einem Imagefilm unterhalten werden.
3. Wichtige Infos zur Praxis, Lage, Treppen, Aufzug etc.
4. Spezialisierung des Arztes oder Zahnarztes

die Liste kann noch weiter geführt werden.

Dann:
Welches Ziel verfolge ich mit einem solchen Film
Wen will ich erreichen, vielleicht nur eine bestimmte Personengruppe.
etc. etc.

Das muss vorher durchgesprochen werden.

Aber das nur am Rande :-)

Space


Antwort von Drushba:

Ich denke Zahnarztfilmchen bilden ein gutes Beispielfeld, weil da soviel Schrott unterwegs ist. Gibt es eigentlich auch gute? Bin gerade am Suchen im Web, weil mich das jetzt schockiert.

Space


Antwort von Peppermintpost:

die Beispiele von Frank sind natürlich der absolute Oberhammer, das sind Filme bei denen ich gerne mitmachen würde, wirklich toll.
Aber ich bin mir nicht sicher ob die tatsächlich auch "verkaufen".
Selbst der British Airways Film, der ja noch am nächsten am Produkt ist, verkauft der mir ein Ticket? Ich glaube nicht, weil ich als Fluggast primär andere Interessen habe. Natürlich zahlt der auf das Image Konto ein und ist von daher auch ein kleines Meisterwerk, genau wie die anderen Beispiele von Frank, das sind Image Filme erster Güte, sowas gibts in Deutschland aber im Grunde nicht, wir ticken doch eher so, das wir direkt verkaufen wollen.

Ich finde weiter oben die Beispiele mit dem Laser Schneider und der Web Buzze nicht schlecht, die verkaufen direkt, sehen gut aus, konzentrieren sich auf das Wesentliche, das man auch sehen will, wobei bei der Web Buzze ist das auch schon relativ schwammig, aber es sieht ok aus und es verkauft mir das da nicht nur ein paar bekiffte Internet Fuzzies arbeiten.

Den Baumarkt Film den verstehe ich leider nicht, es sieht ätzend aus, so wie es halt im Baumarkt aussieht. Was soll mich jetzt veranlassen zu genau diesem Baumarkt zu fahren und nicht zu einem der 1000 Anderen? Es hat einfach kein allein Stellungs Merkmal. Ich Finde den Film jetzt nicht unterirdisch, es ist was er ist, aber ich frage mich halt, was soll's?

Die Zahnarzt Filme, naja. Ich habe den Eindruck die werden tatsächlich sogar von Film zu Film schlechter, der letzte Film ist der absolute Tiefpunkt den ich die letzten Jahre gesehen habe. Selbst mit mega Zahnschmerzen würde ich glaube ich lieber ins Krankenhaus fahren als zu dem Zahnarzt, Respekt, how low can you go? Da frage ich mich tatsächlich ob sich der Zahnarzt das nicht mal selbst angesehen hat, wenn ja wäre löschen ja schon ein Image Gewinn.

Space


Antwort von Wurzelkaries:

Ich habe mal ne Sammlung auf meinem Kanal zusammengestellt.

Meiner Meinung nicht perfekt aber trotzdem gut, da hier zumindest im Ansatz ein Konzept zu erkennen ist. Handwerklich meine ich unterscheiden sie sich schon sehr.

https://www.youtube.com/playlist?list=P ... ET3mobX_oJ

Space


Antwort von Drushba:

Der ist auch nicht schlecht:
;-)

Space


Antwort von Jensli:

Ich habe mal ne Sammlung auf meinem Kanal zusammengestellt.

Meiner Meinung nicht perfekt aber trotzdem gut, da hier zumindest im Ansatz ein Konzept zu erkennen ist. Handwerklich meine ich unterscheiden sie sich schon sehr.

https://www.youtube.com/playlist?list=P ... ET3mobX_oJ Ja, der erste gefällt mir, kurz knackig, symptahisch. Beim dritten deiner Sammlung wirds schon wieder schwierig, denn das ist mit über 5 Minuten schon fast eine Minidoku, wo mir der Zahnarzt zu viel über seine Behandlungsmethoden philosophiert (um nicht zu sagen salbadert).
Auf jeden Fall um Welten besser als der oben gezeigte Horror.

Space


Antwort von Jensli:

Der ist auch nicht schlecht:
;-) Autsch! Da kann man nicht hinschauen!!!

Space


Antwort von Peppermintpost:

Erstaunlich finde ich bei den 3 Filmen wie groß der Unterschied zwischem Professionellem Sprecher und O-Ton ist. Mein Bauch Gefühl hätte mir erstmal gesagt, ein Professioneller Sprecher ist immer besser, aber beim Thema Arzt finde ich das tatsächlich nicht besser, da geht es in erster Linie um Vertrauen, und da ist die echte Stimme wirklich eine Vertrauensbildende Maßnahme.

Space


Antwort von Wurzelkaries:

Ja.

Hat man vor ein paar Jahren noch möglichst viel Schnick Schnack gezeigt, nach dem Motto:

Guck mal was der alles hat...der muss gut sein,

soll es heute nicht mehr im Vordergrund stehen.

Im Zeitalter des Social Media, wollen die Menschen nicht die Technik sehen. Davon geht man heute aus, dass diese vorhanden ist.

Nein....der Ansatz ist ein Sozialer. Praxisfilme müssen Emotionen rüberbringen. Der Zahnarzt, der Arzt...das ist etwas sehr intimes. Das mit schlappen Slogans zu erschlagen und nur auf die Technik zu beschneiden ist grundlegend falsch.

Bei einer Maschine ist es was Anderes. Doch selbst die Autowerbung hat das erkannt und setzt auf Emotionen statt auf PS.

Space



Space


Antwort von Wurzelkaries:

Bei diesem hier bin ich mir nicht sicher ob er gut oder schlecht ist.

Vielleicht können wir den mal auseinander nehmen und analysieren.

In die Themen :

Kameratechnik / Kamerabewegung

Farben

Emotionen / Wirkung

http://youtu.be/VxrdtkiPsp4?list=PLosUW ... y7TBf5IOlx

Bin gespannt

Space


Antwort von Jensli:

Bei diesem hier bin ich mir nicht sicher ob er gut oder schlecht ist.

Vielleicht können wir den mal auseinander nehmen und analysieren.

In die Themen :

Kameratechnik / Kamerabewegung

Farben

Emotionen / Wirkung

http://youtu.be/VxrdtkiPsp4?list=PLosUW ... y7TBf5IOlx

Bin gespannt Er funktioniert und man merkt, er ist auf seine Zielgruppe ausgerichtet, die Kinder sollen den Film mit den Eltern anschauen. Deshalb die bunten Farben, der stalkende, zahnbürstenbewehrte Plüschlöwe und die Happy-Hippo-Musik. Er erzählt eine Story, man weiß hinterher, mit wem man es zu tun hat, wie es dort aussieht und zugeht, er kommt sympathisch rüber. Er erfüllt genau seinen Zweck. Und das ohne ein einziges gesprochenes Wort, das ist auch nicht ganz einfach, aber auch das ist kindgerecht, denn was soll ein Kleinkind mit Marketingsprech anfangen. Auch die Länge überfordert die Aufmerksamkeitsspanne eines 6-jährigen nicht - kurz, bunt, knackig, passt.
Kameratechnisch immer auf Augenhöhe der kleinen Patienten (auch die subjektiven shots), wenn es mein Clip wäre, ich würde mich dafür nicht schämen, im Gegenteil.

Space


Antwort von Pianist:

Ja, also diesen Zahnarzt-Film würde ich auch nicht in die Rubrik "Furchtbar" einreihen, der ist schon deutlich besser.

Matthias

Space


Antwort von Frank Glencairn:

Der Löwe ist scary.

Space


Antwort von Wurzelkaries:

Ja, das klingt schlüssig.

Auf den ersten Blick hat er mir nicht gefallen.

Die Kameraführung ist mir zu unruhig, mir schein da wurde ein zu hoher shutter eingestellt, daher wirkt er abgehackt.
Zuviel Blur und Überblendungen....ich finde es anstrengend den Film anzusehen.

Die Farben sind übertrieben bunt...aber das muss ich Dir zustimmen...das ist für Kinder genau richtig.

Emotionen kommen auf jeden Fall rüber. Die Szene im Wartezimmer kommt mir etwas zu überfüllt vor.

Auf den zweiten Blick....ok...er tut was er tun soll...und eigentlich wirklich nicht schlecht

Space


Antwort von Wurzelkaries:

Den Löwen finde ich auch albern....aber ok...das gehört wohl einfach zum Praxiskonzept.

Space


Antwort von Frank Glencairn:

Ich hab vor Jahren mal nem Zahnarzt nen Deal vorgeschlagen.
Film gegen eine Runderneuerung meiner Beißerchen, ist leider nix draus geworden.
die Beispiele von Frank sind natürlich der absolute Oberhammer, das sind Filme bei denen ich gerne mitmachen würde, wirklich toll.
Aber ich bin mir nicht sicher ob die tatsächlich auch "verkaufen". Imagefilme sollen auch nicht verkaufen, dazu gibt's Werbespots.
Aber du hast schon recht, das ist in Deutschland schwierig.

Space


Antwort von Jalue:

@Matthias; ansprechender Film. Professionell gemacht, ohne aufgesetzt zu wirken, auf die Zielgruppe abgestimmt, kurz; für einen Baustoffhändler aus Falkensee absolut passgenau. Mit Dollys habe ich aber auch bei so kleinen Projekten gute Erfahrungen gemacht. Der Key West Magic Dolly ist ja z.B. zusammengeklappt nur so groß wie ein mittlerer Reisekoffer. Und kann nach kurzer Einweisung auch vom Azubi der Firma geschoben werden, da braucht es für simple Fahrten nicht mal nen gestandenen Bühnemann.

Um dem jetzt drohenden Protestgeschrei zuvorzukommen ("amateurhaft" / "Pfusch"): Nicht jede Firma hat einen fünfstelligen Etat für Imagevideos, aber eben Bedarf. Im Einmannbetrieb kann sich eine Produktion von um die 2000,- (auch meine Hausnummer für diese Art von Projekt) durchaus lohnen, dabei anständig aussehen – und entspricht dabei auch den harten ökonomischen Realitäten im Corporate Videobereich, ob das "High End’lern" nun passt oder nicht.

"Ein Drittel der Unternehmen ist bereit zwischen 200 und 1.000 Euro für die Erstellung eines Videos auszugeben, weiter 20 Prozent würden sogar mehr als 1.000 Euro investieren. Die wenigsten können den tatsächlichen Aufwand einer Bewegtbildproduktion realistisch bemessen und lehnen die Erstellung eines eigenen Clips daher kategorisch ab, obwohl sie Videos aus der Nutzerperspektive heraus schätzen."

(psyma/GfK-Studie im Auftrag der telegate AG, "Mittelstand und Werbung", Management Summary, Oktober 2010)

Die Studie bezieht sich auf KmU's und ist vier Jahre alt, aber ich bezweifele, dass sich daran viel geändert hat. Ein Trend –um zum Thema des Threads zurückzukommen – geht also auch in Richtung ‚Low Cost Produktion für breitere Zielgruppen." Dabei steht die Branche vor den gleichen Herausforderungen wie im journalistischen Online-Videobereich: Benchmarks für ein realistisches, aber auch angemessenes Preis-/Leistungsverhältnis zu definieren. Leider gilt immer noch "jeder für sich und Gott gegen alle", und dann hat man eben diese 499 Euro Angebote, wo ein Rookie einen Betrieb mit seiner Fotoknipse abwackelt wie mit dem Staubsauger und der Kunde sich hinterher schwört: "Nie wieder ein Imagefilm!"

Space


Antwort von Drushba:

Jalue, diese Preise halte ich für einen Irrtum. Zu den oben verlinkten Zahnarzt-Wackelvideos habe ich den Anbieter gefunden: http://www.heise-media-service.de/
Das ist einer der typischen Produzenten für Telefonbuchverlage. Die Masche der Telefonbuchverlage: Videos werden als "Gratisbeilage" für Premium-Printanzeigen in den gelben Seiten oder Telefonbüchern verkauft. Das gesamte Paket kostet die Inserenten zwischen 3000 und 6000 Euro jährlich! Die Videoschwenker erhalten 80-120 Euro pro Dreh, die Cutter 25-30. Zu der überflüssigen Printanzeige gesellt sich dadurch ein noch überflüssigeres Video.

Aber es werden von den Kunden eben durchaus hohe Preise bezahlt! Das mit den Telefonbuchverlagen ist ein unseriöses Beispiel, davon gibt es leider einige. Die Werber klappern die Praxen und Geschäfte ab und verdienen nicht schlecht - weil sie ein Paket verkaufen.

Und weil der Kunde gerne ein gesamtes Marketing- Paket kauft, ist es immer vernünftiger, mit (echten!) Werbeagenturen zusammenzuarbeiten, wenn man als Filmer selbst keine Preise aushandeln kann. Und kein Kunde wird davon ausgehen, daß er eine gute Werbeagentur zu Dumpingpreisen bekommt. Dann sind auch gute Preise für alle machbar - was bedeutet: Der Kunde erhält Qualität und der Filmer kann ordentlich davon leben. Deswegen: Finger weg von Dumping! Das ruiniert auf Dauer alle Beteiligten und ist sowas von vermeidbar...

Space



Space


Antwort von dienstag_01:

Zu den oben verlinkten Zahnarzt-Wackelvideos habe ich den Anbieter gefunden: http://www.heise-media-service.de/
Das ist einer der typischen Telefonbuchverlage. Du weisst nicht, was der Heise-Verlag ist, oder. *Telefonbuchverlag*, die ITler wirds freuen ;)

Space


Antwort von Drushba:

@dienstag 01:
"Eingebunden die Unternehmensfamilie Heise (...) und dem Verlag Heinz Heise, einem der größten Telefonbuchverlage Deutschlands, sind wir Ihr erfahrener und starker Partner im Bereich mobile und innovative Werbung."
http://www.heise-media-service.de/unternehmen/

Space


Antwort von Jalue:

@Dienstag_01: Bin kein IT'ler. Könntest du mir / uns deine kryptische Bemerkung näher erläutern? Thanks!

@Drushba: Klar, im Kielwasser einer großen Agentur hast du weniger Schmerz, nur; längst nicht alle KmU's leisten sich ja eine Vollagentur, oft ist das dann ein lokaler Anbieter mit begrenztem Portfolio, ggf. nur ein Webdesigner. Kleine Jobs laufen bei mir jedenfalls selten über Agenturen, meist direkt über die Firmen/Weiterempfehlung. Heißt nicht, dass Agenturen Kaltakquise abblocken, im Gegenteil: Die freuen sich über Initiativbewerbungen von Videoproduzenten, am liebsten mit differenzierter Preisliste, damit sie ihr eigenes Angebot, bzw. das ihrer Spezies besser einnorden können...

Space


Antwort von DWUA:




Einen Leitfaden musst du schon selber spinnen.
Im Rahmen eines Seminars kannst du getrost folgendes als Diskussionsgrundlage zitieren:
www.gflk.de/documents/TextMarktverficktesSein.pdf

;))

Space


Antwort von Pianist:

Mit Dollys habe ich aber auch bei so kleinen Projekten gute Erfahrungen gemacht. Der Key West Magic Dolly ist ja z.B. zusammengeklappt nur so groß wie ein mittlerer Reisekoffer. Und kann nach kurzer Einweisung auch vom Azubi der Firma geschoben werden, da braucht es für simple Fahrten nicht mal nen gestandenen Bühnemann. Ich habe keinen Zweifel daran, dass sowas funktioniert. Darum geht es aber gar nicht. Meiner Meinung nach bringt eine zu bewegliche Kamera (Kran, Dolly, Steadycam) da eine Gestaltungsebene rein, die sich schon wieder zu weit von einem eher journalistischen Wirtschaftsmagazinbeitrag entfernt. Ein aktuelles Fernsehteam würde sowas dort ja auch nicht einsetzen.

Das passt dann erst ab "einer Stufe höher", also wo man einen insgesamt mehr durchgestalteten Film dreht. Ich habe gerade gestern meinen ersten Slider erhalten, den ich in Verbindung mit meiner ebenfalls neuen Nikon D 750 einsetzen werde. Mit dieser Kombination kann man sicher mal schöne kleine Bewegungen machen, wo sich ansonsten nicht so viel bewegt, beispielsweise in Leitstellen, Leitwarten, Betriebszentralen, Stellwerken und so weiter. Also wo Leute sitzen oder stehen und an Monitoren arbeiten. Das sind dann aber Bereiche, wo man auch ein wenig mehr Zeit und Platz hat, sowas aufzubauen.

Den Dolly für die große Kamera, einen Egripment Focus-Dolly, habe ich wohl seit mehr als zehn Jahren nicht mehr benutzt...

Matthias

Space


Antwort von Jott:

wenn es mein Clip wäre, ich würde mich dafür nicht schämen, im Gegenteil.

Finde den auch okay. Billigspot, kein Licht und sonst was, Handkamera, einfach DSLR auf Autopilot/Autofokus, Blende voll auf und fertig. Dann "modern" zusammengeschnitten inclusive Schärfesuche (mit und ohne finden selbiger), was nach derzeitiger Mode authentisch rüberkommt. Sieht nach mehr aus, als dahinter steht. Guter Trick, bekannt von Making Ofs.

Deutlich besser als die sonstige Vollgrütze im Billigbereich, der Auftraggeber hat was davon. Vor allem eins ist korrekt: da ein guter Sprecher alleine so viel Geld kosten würde wie der ganze Film, einfach konsequent darauf verzichten statt in der Not einen 20 Euro-Stammler zu nehmen. Weise.

Space


Antwort von Wurzelkaries:

Zu dem British Airwas Film.

Ich finde die Intention des Filmes ( oder von Imagefilmen generell) ist ja nicht der Verkauf von Tickets oder eines Produktes.

Im Gegenteil. Hier wird ein Gefühl vermittelt. Aussage: "Ich möchte , dass Du mich magst. Ich will Dir zeigen wer ich bin und was ich mache."

Der Verkauf passiert dann indirekt...unterbewusst.

Ahhh... British Airwas...davon habe ich schon gehört...dass kenne ich.

Und wenn dann der Film einen positiven Eindruck hinterlassen hat, dann wird der Kunde vermutlich eher mit BA fliegen statt mit German Wings...z.B.

Alles Andere wäre ja dann ein Werbevideo, was anders aufgebaut ist oder sein sollte.

Space


Antwort von Jensli:

Problem aller Imagefilme ist halt leider nur, wenn die Kluft zwischen Imagefilm und Realität zu groß ist und das auch jeder weiß, dann wirkt es einfach nur peinlich. Wer schon mal Intercontinental mit BA geflogen ist, weiß was ich meine... ;-)

Space


Antwort von Jott:

Die Firmen-Realität ist selten fotogen: hässliche Menschen, vertrocknete Gummibäume, versiffte Teppichböden, vollgemüllte Arbeitsbereiche, zufällig gerade am Drehtage nicht funktionierende Maschinen ... so etwas filmisch zu schönen zur Verblüffung des Auftraggebers kann durchaus Spaß machen.

Wer das verwerflich findet, sollte einen ehrlichen Beruf anstreben wie meinetwegen Gärtner.

Space



Space


Antwort von Pianist:

Die Firmen-Realität ist selten fotogen: hässliche Menschen, vertrocknete Gummibäume, versiffte Teppichböden, vollgemüllte Arbeitsbereiche, zufällig gerade am Drehtage nicht funktionierende Maschinen ... so etwas filmisch zu schönen zur Verblüffung des Auftraggebers kann durchaus Spaß machen. Genau! :-)

Ich pflege immer zu sagen: Wir bilden im Wesentlichen die Realität ab, jedoch mit kleinen Idealisierungen. Natürlich zeigt man die neuesten Maschinen und Fahrzeuge und die sympathischsten Mitarbeiter, und natürlich räumt man mal eine Kleinigkeit um, damit es schöner aussieht. Aber Du hast vollkommen Recht: Natürlich wird genau am Drehtag auf dem Nachbargrundstück der Rasen gemäht, wenn man gerade ein Interview vor dem Firmengebäude drehen möchte. Und wenn man oben im Büro ein Statement aufnimmt, kommt genau in diesem Augenblick unten das Müllauto und leert alle Tonnen im Hof.

Es ist aber meiner Meinung nach relativ einfach, die Realitäten ein wenig zu idealisieren, weil man ja alleine schon durch den Bildausschnitt viel machen kann. Hin und wieder gibt es dann aber doch Dinge, wo man ein wenig tiefer in die Trickkiste greifen muss. Wenn zum Beispiel irgendein Gerät eine wichtige Rolle spielt, welches in einer bestimmten Situation etwas bestimmtes anzeigen muss, dies aber aufgrund noch nicht vorhandener Software nicht kann. Das Gerät der Vorläufergeneration kann, soll aber nicht mehr gezeigt werden. Also muss man das dann so filmen, dass man es hinterher zusammenbauen kann. Oder es müssen bei einer Maschine irgendwelche Sicherheitsschalter überbrückt werden, was natürlich streng verboten ist, aber nur so kann man etwas filmen, was sonst durch eine Haube verdeckt wäre.

Matthias

Space


Antwort von Bergspetzl:

Ich werfe einfach mal einen typischen Imagefilm der Gattung "Einzelkämpfer der alten Schule" ein.

Ich habe ihn nur zufällig gefunden. Ich denke aber das Budget wird relativ hoch gewesen sein (erschließt sich im Laufe des Filmes). Die Frage ist, wie sähe der Film als 5D F5 BM Variante aus? Würde das überhaupt in irgendeiner Weise Sinn machen? Würde ein Slider Sinn machen, eine Kranfahrt, ein Drohnenflug? VFX oder Special Grading? Oder ist er genauso wie er ist richtig, weil er sowohl Auftraggeber wie vor allem potentielle Kunden anspricht? Kein Ding das 500.000 Klicks braucht, sondern nur 257, von denen aber 35 später zugreifen...? Kein Ding, dass auch nur einen Euro an irgendeine Leistung verbraucht, die der Kunde nicht braucht, die nur ich schön finde(n würde, wie z.B. Grading...)? Ist das die wirklich hohe Kunst? Oder total veraltet?

http://www.untersberg.tv/video/Kunden-R ... bbd2bb7b83

Space


Antwort von Wurzelkaries:

Ich finde den Film nicht schlecht. Ist aber meiner Meinung nach kein Imagefilm sondern ein Werbefilm.

Space


Antwort von Pianist:

Ich habe mal quer durchgeschaut, das ist doch im Prinzip in Ordnung. Mir wäre er zu lang, ich hätte insgesamt weniger gemacht, und mir sind einige Gesichter zu rosa. Der Sprecher gefällt mir nicht, aber das ist reine Geschmackssache.

Aber ansonsten muss man bei Fachfilmen immer daran denken, dass sie bei der Fachwelt ankommen müssen. Es ist vollkommen wurscht, was wir darüber denken, wenn zum Schluss genug Landwirte die Trocknungsanlage kaufen.

Matthias

Space


Antwort von Jott:

Ich habe mal quer durchgeschaut, das ist doch im Prinzip in Ordnung. Echt? Bauer sucht Frau/Lokal TV-Look, gruseliges Hau-Drauf-Licht mit zum Teil ebenso gruseligen Hautfarben, unleserliche Bauchbinden, keinerlei Gespür für Ästhetik, und 25 Minuten??? So was ist für mich Draufhalte-Video aus den 90ern, das geht ohne einen Euro mehr Budget nun wirklich ansprechender.

Dem Kunden ist das sicher egal, für den passt das, aber wenn man's als Referenz zeigt ...

Space


Antwort von Bergspetzl:

...und 25 Minuten??? So was ist für mich Draufhalte-Video aus den 90ern, das geht ohne einen Euro mehr Budget nun wirklich ansprechender. Vielleicht will so eine Kaufentscheidung gut überlegt sein. Wenn für den potentiellen Kunden die Spanne reicht. Ich kenne das von mir, wenn ich vor einer (großen) Kaufentscheidung stehe, schaue ich mir auch 25 Minütige Reviews an. Längere sogar. Ist dann wie Opium. Suggeriert man damit, dass der Hersteller es ernst mit dem Produkt meint?

Ich meine ein 30 Min Video zur PDW800 oder F5 ist doch durchaus interessant...

Richtig ist natürlich, dass die Bauchbinden, naja... Und Farbkorrektur in den Gesichtern ist auch so eine Sache... Aber alles in allem wird es für den Auftraggeber passen? Die Frage ist hätte etwas anderes auch gepasst? Ich kann das Budget schwer einschätzen, immerhin ist eine kleine Europatournee dabei gewesen. Wie sieht mein Film aus, wenn ich, sagen wir mal, 15k € bekomme?

Space


Antwort von Jott:

Na, wesentlich besser. 15K hierfür wäre frech, gemessen am Resultat. Die Größenordnung könnte schon geflossen sein, aber ein guter Filmer mit zum Beispiel einer C100 und zwei Funkstrecken hätte das um Klassen besser hinbekommen.

Space


Antwort von Frank Glencairn:

Ich denke nicht, daß bei der Zielgruppe der Kauf einer zigtausend Euro teuren Anlage an Magenta-Bauernschädeln scheitert.

Aber ja, schön is was anderes - billige LEDpannels sind halt immer suboptimal und man hätte einfach ne Korrekturfolie davor machen können.

Space


Antwort von Jott:

Sag ich ja. Aber es gibt überhaupt keinen Grund für Magentaschädel. Es muss den Machern einfach egal gewesen sein - war es eine Drehpanne, ist die in zwei Minuten, also budgetneutral, im Schnitt zu beheben. War wohl zu mühsam. Es ist nicht nur uninspiriert, sondern geradezu unverschämt, so etwas abzuliefern. Magentaschädel gehören allenfalls zu "Ihr Imagefilm für 499".

Space



Space


Antwort von Bergspetzl:

Ja, eine C100 hätte ein andere Resultat gehabt. Natürlich Bokeh im Interview. Hübsch ausgeleuchtet. Hätte nicht mehr gekostet.

Aber trifft es das dann? Das ist dann nicht schon wieder was "uns" gefällt? Das sieht dann nicht mehr nach "muffigen" Stall aus, sondern hochwertig, glamourig. Findet sich da ein Bauer noch wieder?

Oder ist diese "Ästhetik", bodenständig ende nie, genau das Richtige? Es gäbe sicher noch die Licht-Variante des Videos, die alles moderner und schicker darstellen kann. Aber glaubt ihr die potentiellen Kunden (wie in dem Video zu sehen) wären dann vielleicht abgeschreckt, da "schön" in diesem Sinne nicht gebraucht wird, funktional und schnörkellos ist das Zauberwort? (es sei ihnen mal verziehen dass sie handwerklich-technische Schwächen des Filmes nicht sofort erkennen, so wie wir keine Ahnung von der Betriebsführung eines Hofes haben...)

Space


Antwort von Jott:

Ich verstehe, was du meinst - aber die Macher dieses Werkes haben sicher nicht so weit gedacht, absichtlich zu "trashen", um sich der vermeintlich dumpfen Zielgruppe anzubiedern. Nein, nein. Die konnten's einfach nicht besser.

Space


Antwort von Bergspetzl:

:)

Space


Antwort von Wurzelkaries:

Also ja....die handwerkliche Leistung ist nicht so doll.

Nun muss man aber auch bedenken, dass die Lichtmenge die es braucht um einen Stall auszuleuchten erheblich sein muss. Doch diese Reporter Kopflicht muss tatsächlich nicht sein.

Weißabgleich wurde sicher nicht gemacht. Und selbst dann hätte man in der post sicher noch an den Gesichtsfarben drehen können.

Trotzdem muss man schon sagen, dass die potentiellen Kunden hier einen...ich sag mal...ehrlichen Bericht, oder Anwenderbericht bekommen haben.
Das jetzt mit Bokeh und etc. aufzuhübschen...ich weiß nicht ob es das bringt.

Als Beispiel ...ich hab mal in einem Grillforum, einige hübsche ( für mein Verständnis ) Bilder von Chicken Wings eingestellt. So mit unscharfem Hintergrund etc.

Ich wurde darauf gefragt warum die Bilder denn so unscharf seien....beim nächsten Mal dann doch bitte scharfe Bilder.

Also...da muss man schon auch das Publikum betrachten. Das was man als Filmemacher oder Fotograf toll findet , ist nicht für jeden schön.

Und bei dem Film kam es eben auf diesen Trockner an, das wollen die sehen. Schöne Bilder sind da aber so was von wurscht. :-)

Space


Noch was unklar? Dann in unserem Forum nachfragen
Zum Original-Thread / Zum Videoschnitt Allgemein-Forum

Antworten zu ähnlichen Fragen //


Zukunft ist immersiv? Atmos MPEG-H & Co.; Recording und Post
Was macht eine gute Gimbal-Kamera aus? Hier unsere Top-7-Tipps
Was macht die beste Video DSLR/DSLM in 2020 aus? Hier unsere Top 10 Liste
TOP 10 Photoshop 2021 Funktionen
RawTherapee und CinemaDNG / RAW einfach nur Top!
Zu viele Unfälle: Top-Kameraleute in Hollywood fordern kürzere Drehtage
Eure Top-Filme der 2010er
Top Noisecancelling Kopfhörer im Vergleich: Technics EAH-A800, Sony WH-1000XM4, Apple AirPods Max
Was waren die besten Filme 2022? Die Top 10 Listen der Filmkritiker
Die Top 20 Filme für die VFX-Oscars: Napoleon, Spider-Man, The Creator aber kein Oppenheimer
Die besten Filme 2023? 158 Kritiker antworten weltweit: Hier die Top 10 - inkl. Trailer
Top 8 AI-generierte Weihnachts-Videos
Die Top 10 der am meisten verkauften Objektive 2023 in Japan (Map Camera)
Top-Handle/Cage/Griff für Sony FDR AX-700?
Atomos kündigt Entwicklung von ProRes RAW Support von Ninja V für neue Sony FX3 und A1 an
Adobe unterstützt Blender-Entwicklung
Apple: Neues 7K Studio Display mit integriertem Apple Silicon in Entwicklung?




slashCAM nutzt Cookies zur Optimierung des Angebots, auch Cookies Dritter. Die Speicherung von Cookies kann in den Browsereinstellungen unterbunden werden. Mehr Informationen erhalten Sie in unserer Datenschutzerklärung. Mehr Infos Verstanden!
RSS Suche YouTube Facebook Twitter slashCAM-Slash