Frage von xxtoboxx:Hallo!
ich brauche dringend Hilfe bei einer Hausarbeit in meinem Studium. Es geht grob gesagt darum, dass Unterrichtsstunden gefilmt werden sollen und ich brauche ein paar Angaben was technisch möglich ist.
Die Stunden sollen von zwei Kameras parallel aufgenommen werden und es muss ein möglichst großer Bildwinkel verfügbar sein. Super wäre es wenn es einen Camcorder geben würden mit dem man 130° oder mehr schafft. Dafür dürfen auch gerne Weitwinkel oder Fischaugenobjektive eingesetzt werden, solange das Bild nicht all zu sehr verzerrt wird.
Also konkret will ich wissen:
- welcher Bildwinkel ist technisch machbar?
- 16:9 oder 4:3?
- super wäre ein konkretes Beispiel eines Camcorders (und Objektiv)
- eine möglichst hohe Bildqualität sollte auch drin sein
- Budget würde ich sagen bis 3000€ pro Kamera ist vertretbar, darf aber auch günstiger sein
Ich hoffe mir kann jemand helfen, Google kann es nicht :(
Gruß
Antwort von k_munic:
Die bekannten GoPros haben knapp 130°, bzw in 720p auch 170° ....
Dass das nicht ohne Verzerrung geht, ist klar.
Und bei den meisten, bekannteren ActionCams ebenso.-
'Normale' Camcorder bewegen sich im Bereich 24°
Cams mit Wechseloptiken könnten auch mit fish-eyes (=teuer!) bestückt werden, dass sieht nur meistens seeeehr gruselig aus (Bullauge).-
Antwort von Jott:
Weitwinkligsten normalen AVCHD-Camcorder nehmen (wahrscheinlich Sony), dazu den zur Kamera passenden, speziell gerechneten Original-Weitwinkelvorsatz (sofern überhaupt notwendig). Stativchen dazu. Um 1.000 Euro pro Kamera. Hervorragende Bildqualität, problemlose stundenlange Aufnahme. Sogar framegenau synchron (ist bei zwei baugleichen Videokameras immer der Fall).
Für das übrige Geld Gedanken um den Ton machen.
Antwort von xxtoboxx:
ich finde bei den ganzen Camcordern nie einen Bildwinkel, ich bin echt am verzweifeln... hat nicht zufällig jemand einen Link? ich kann nicht nur den ganzen tag nach etwas googlen von dem ich keine Ahnung hab :(
Edit: ich denke ich nehm die GoPro für mein Beispiel, wie ist die Qualität? kann man da auch ein externes Mikrofon anschließen?
Antwort von Jott:
Verzweifeln musst du nicht. Wenn kein Bildwinkel dran steht, dann aber in aller Regel der Brennweitenbereich bezogen auf "Kleinbild". Bei guten Camcordern so um die 26-27mm. Mit 0.7-Konverter dazu also unter 20mm. Das ist - frag einen Fotografen - schon sehr, sehr weitwinklig.
Eine GoPro ist nur was für draußen (oder mit viel Licht) und für deine Zwecke voll daneben. Oder hast du dich vertippt und meinst nur
300 Euro pro Kamera?
Antwort von xxtoboxx:
Das ganze ist nun ein hypothetischer Aufbau. Deswegen kann ich sagen, dass ich 2000€ (oder so) pro Kamera nehme.
Ich habe in dem Theorieteil halt mit 130° gerechnet, weil mein Konzept sonst nicht ganz auf geht und die GoPro ist die einzige Kamera, bei der ich den Winkel gefunden habe. Ich muss mit den Werten nur sicher sein, weil ich keinen Mist schreiben darf, bzw. was erfinden kann.
Antwort von DWUA:
@ xxtoboxx
Solange du deine Frage nicht konkretisieren kannst, erübrigen sich
alle hilfreichen Antwortversuche.
"
Unterricht" allein reicht nicht!
> Sportunterricht (innen/außen, also in der Halle oder im Freien)?
> Chemie/Physik (Vorlesungsraum mit Experimentierbühne)?
> "Stinknormales" Klassenzimmer?
@ Jott
3000 mal 2 für eine Hausarbeit?
Müsste ein "Scheichrusse" sein...
;))))
Antwort von martin2:
vielleicht schreibst du mal eine emailadress hier rein, dann kann man dir direkt helfen und was vorschlagen.
was soll der film zeigen? wer soll ihn sehen? was ist das infoziel des filmes? worum geht es den prüfern, wenn sie deine hausarbeit ansehen und was ist denen wichtig?
Antwort von xxtoboxx:
Erst mal danke für die ganzen schnellen antworten.
Also grundsätzlich geht's um jeden Unterricht und die technische Durchführung ist nur ein Unterpunkt, deshalb habe ich das ganze nur exemplarisch integriert. Ich geh einfach von einem Standardklassenzimmer aus und brauche zwei perspektiven (Stirn- und Rückseite). Es geht dann nur um das Grundkonzept, genaue Räume will ich nicht machen, da der Schwerpunkt der Arbeit auf dem didaktischen Teil liegt. Ich behandle also eine Grundeinstellung die möglichst auf alles andere (mit Variationen) anwendbar ist. ich habe mal die Skizze aus der Arbeit hier:
zum Bild
Das graue sollen die Sitzbereiche darstellen, die 0,2 und 0,25 sind der Abstand zur Wand.
Der Focus liegt auf der Lehrperson, bzw. dem Unterricht der Lehrperson. Aus dem Grund braucht man zwei Kameras, die möglichst das ganze Geschehen einfangen, um im Nachhinein den Unterricht zu Reflektieren (Videoreflexionen ist das Thema). Da das ganze rein hypothetisch ist, hab ich direkt keinen Preis für die Kameras ;)
Antwort von martin2:
deine skizze und dein ansinnen verstehe ich immer noch nicht.
doziert der lehrer vor den schülern, ist es sogenannter frontal unterricht? d.h. sitzen alle schüler dem lehrer zugewandt? ist der lehrer in der grafik das kleine quadrat?
auch verstehe ich nicht, warum es ein weitwinkel a la gopro sein muss, da hier alle elemente -auch der lehrer - im bild nachher sehr klein sein werden, wie soll man hier was sehen? - beim schüler - beim lehrer? gestik, mimik und interaktion der beteiligten werden in einer totalen nicht sehr anschaulich sein, da eben weit weg. und wenn der lehrer sitzt, siehst du - egal bei welcher einstellung - vorwiegend rücken von menschen. und ganz weit weg - im hintergrund jeweils ein lehrer- bzw. schülergesicht.
wieso drehst du nicht klassisch den lehrer groß oder nah vom stativ folgend, (so er rumläuft) und im gegenschuss die schüler? die kameras stehen jeweils im vorderen und hinteren eck des raumes. es geht doch um ausdruck und kommunikation zwischen personen, was soll da ein superweitwinkel zeigen?
Antwort von DWUA:
@ xxtoboxxx
Also geht es um Ähnliches wie dort:
www.medienimpulse.at/articles/view/446
> 4. Videoanalyse als Methode zur Entwicklung von Lehr- und Unterrichtskompetenz
> 6. Skizze des Projektes Videoreflexion 2.0
Da es nichts Langweiligeres gibt als die Lektüre von Facharbeiten,
die lediglich aus ergoogleten Weisheiten bestehen und vor Abstraktion
nur so strotzen, rate ich dir,
recherchiere vor Ort und beschreibe das!
Jeder Schulleiter wird dir gerne Auskunft darüber geben, wie er
aus der Sicht des "Hausherren" mit folgenden Punkten
in der Praxis umgeht:
> Bereitschaft
> Budget
> Recht (am eigenen Bild)
u.s.w.
Bei deinen hypothetischen Fragestellungen betreffs Technik
solltest du vor allem an den
TON denken, nicht nur an die 130° Blickwinkel...
;))
Antwort von Frank B.:
Hm, die Kamera 2 macht für mich auch überhaupt keinen Sinn, da sie die Schüler von hinten zeigt und den Lehrer winzig klein. Was willst Du denn da analysieren?
Antwort von xxtoboxx:
ohje da habe ich ja was losgetreten ;)
@DWUA
ziemlich genau das was du gefunden hast ist mein Thema ;), also "Videobasierte Unterrichtsreflexionen im Tagespraktikum als Möglichkeit der Qualitätssicherung in der Lehrerbildung"
Beide Kameras müssen sein, nur so können die Ziele die ich im Konzept angestrebt hab auch erreicht werden. Allerdings ist die Kritik an den Weitwinkel nicht unberechtigt, das mit den Details hatte ich nicht bedacht.
Ziele sind:
- Verbesserung der Eigenwahrnehmung und Selbstreflexion
- Perspektivwechsel für Beobachter und Lehrperson
- Rekapitulation der Stunde
- Genauere, zeitlich losgelöste Analysen
...
Grundsätzlich ist es so, in den Tagespraktika werden die Lehramtsstudierenden von mehreren Personen beobachtet und die Unterrichtsstunden ausgewertet und bewertet. Anschließend an die Stunden findet eine Reflexion statt, in der der Unterricht besprochen wird. Dabei sind Kriterien wie Lehrerpersönlichkeit didaktische Überlegungen, Medieneinsatz, aber auch Schülerverhalten, usw. von Bedeutung. Ich kann also auf keine der beiden Kameras verzichten, da sowohl die "Lehrerperspektive" (was habe ich als Lehrperson gemacht) als auch die "Schülerperspektive" (wie wirke ich als Lehrer) erfasst werden soll.
Dazu kommt, dass das Filmen der Stunde so weit wie möglich in den Hintergrund treten muss und so wenig wie Möglich sichtbar sein sollte. Außerdem sind die Personen die den Unterricht hospitieren eigentlich schon mit der Hospitation ausgelastet und können während der Stunde keine Kamera bedienen, geschweige denn auch noch vor der Klasse stehen und filmen.
Die rechtlichen Aspekte und so habe ich alle schon behandelt, das war nicht so schwer. es geht nun wirklich nur noch um den technischen Kram. Da ich aber bald abgeben muss und der Schwerpunkt nicht auf der Durchführung liegt haben ich nun einfach zwei Modelle beschrieben:
1. Kamera 1 Weitwinkel, Kamera 2 Weitwinkel (beide unbedient)
2. Kamera 1 Weitwinkel, Kamera 2 Normal (Kamera 2 bedient)
Der Ton soll in beiden Modellen extern von Kamera 1 ausgezeichnet werden, damit keine Nebengespräche der hospitierenden Personen aufgenommen werden.
Es wurde mir auf jeden Fall sehr geholfen :)
Antwort von martin2:
ohje da habe ich ja was losgetreten ;)
@DWUA
"Videobasierte Unterrichtsreflexionen im Tagespraktikum als Möglichkeit der Qualitätssicherung in der Lehrerbildung"
auf deutsch und weniger verquast: wie kann ein lehrer per videoaufnahme seinen unterricht und sich verbessern?
2 kameras , schuss - gegenschuss, lehrer nah, schüler total oder halbnah, und gut is. steck dem referendar ein zoom h1n in die hemdtasche, das andere zoom in die mitte der schülerbänke. oder ein mikro per miniklinke an die kamera.
wenn ihr net so viel erfahrung habt, würde ich einfache möglichkeiten bevorzugen.
für das ganze ding tuns zwei panas hc x 909er mit mikro anschluss. zwei manfrotto stative 055er 2 x zoom h1n, alles zusammen - 2000 euro.
Antwort von DWUA:
auf deutsch und weniger verquast...
... steck dem referendar ein zoom h1n in die hemdtasche...
...Da ist nichts Verquastes dabei; ist ganz normaler Sprachgebrauch
zu diesem Zweck...
...oder in den Ausschnitt; (empfehlenswert erst ab Körbchengröße D)...
;))
Antwort von vobe49:
Hallo xxtoboxx,
wenn du mit Hilfe des Materials wirklich ernsthafte Auswertungen des Unterrichts machen willst, sind Aufnahmewinkel von 130 ° (z.B. einer GoPro - ich nutze auch die Hero 3) völlig ungeeignet.
Die Aufnahme des Lehrers sollte zumindest in der Halbtotalen erfolgen, um später Gesten, Sprache und Ausdruck richtig beurteilen zu können. (was ggf. schwierig wird, wenn der Lehrer nicht auf seinem Platz bleibt.
Die Wirkung seines Unterrichtes lässt sich mit einem recht extremen Weitwinkel recht schlecht beurteilen - auch hier wären ggf. andere Brennweiten erforderlich.
Die von dir beabsichtigte wechselseitige Aufnahme, um z.B. Aktion und Reaktion zeigen zu können, macht m. E. aber nur Sinn, wenn man das Meterial anschließen im Multicam-Modus schneidet - oder wenigstens mit Bild in Bild-Techniken arbeitet (das ist deutlich einfacher zu lösen).
Dazu wären 4 Kameras (2 x Halbtotale, 2 x mit etwas größerem Weitwinkelbereich) wahrscheinlich besser als die von dir vorgesehenen 2 Cams mit 130 °.
Wie schon gesagt, ist der Ton sehr wichtig (vor allem im Multicamschnitt). Du solltest eine (Ton)Aufnahme als Master festlegen - m. E. die Tonaufnahme in der Nähe des Lehrers. Alle anderen Videoaufnahmen müssten im Schnitt hierauf synchronisiert werden. Da wäre 2...4 gleiche Kameras sehr von Vorteil. Multicam-Schnitt mit Material unterschiedlicher Kameras wird zum richtigen Problem, wenn man im Film jemanden auf die Lippen schaut.
Ich würde dir raten, dir viel Zeit für die Einrichtung der Kameras zu nehmen - ggf. vorher mal Probeaufnahmen zu machen. Wenn es eine/deine Schulklasse ist, machen die Schüler/Lehrlinge sicher auch gern mit - notfalls ködere ich immer mit dem Hinweis "ihr bekommt auch eine DVD ab".
Da du in einem solchen Schulzimmer sicher genügend Licht hast, sind nun wirklich keine sonderlich hohen Anforderungen an die Kameras notwendig (das soll doch kein Kunstwerk werden, sondern eine Dokumentation, die nach Sichtung Schnee von Gestern ist). M. E. reichen da Kameras im 300 .... 400 Euro- Bereich. Vielleicht kann man sich auch die Kameras ausborgen.
Gruß vobe49
Antwort von Frank B.:
Die Aufnahme des Lehrers sollte zumindest in der Halbtotalen erfolgen, um später Gesten, Sprache und Ausdruck richtig beurteilen zu können. (was ggf. schwierig wird, wenn der Lehrer nicht auf seinem Platz bleibt.
Da könnte man einen Videokopf mit Objektverfolgung einsetzen.
Sowas hier z.B.:
http://soloshot.com/2012-soloshot
Antwort von domain:
Für Analysezwecke müssten eigentlich zwei Kameras reichen. Eine hintere mit Teleeinstellung auf das Aktionsfeld des Vortragenden. Eventuell mit Klebestreifen auf den vorderen Schülerpulten rechts und links den möglichen Aktionsradius für den Vortragenden markieren.
Die zweite Kamera befindet sich etwas seitlich von der Mitte des Aktionsfeldes fix über dem Kopf des Vortragenden und filmt ab den vorderen Reihen hinein in den Vortragssaal. Es ist nicht notwendig, alle Hörer zu erfassen. Es genügt ein Sample von ihnen, dafür aber sollte deren Verhalten ausreichend genau zu beobachten sein.
Die hintere Kamera ist mit einem XLR-Kabel (10m kein Problem) und dem Mikro auf einem der mittigen Schülerpulte verbunden. Dieser Ton ist der maßgebliche. Die Mimik der Hörer kann dann immer wieder mal hineingeschnitten werden.