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Infoseite // GH5, Resolve und Farbwahn: Hilfe für einen Videobearbeitung-Einsteiger!



Frage von Ross Marin:


Hallo zusammen,

ich hoffe, ich bin hier im richtigen Forum gelandet - bin ziemlich neu in der ganzen Videobearbeitung und stehe vor einem Problem, das mich echt zur Verzweiflung bringt. Also, erstmal zur Situation: Ich hab mir vor ein paar Wochen eine Panasonic GH5 gekauft (gebraucht, war ein Schnäppchen), weil ich endlich mal vernünftige Videos machen wollte. Bisher hab ich nur mit dem Handy gefilmt, aber das war mir irgendwann zu... naja, handy-mäßig halt.

Jetzt zum Problem: Ich bekomme das Material einfach nicht so hin, wie ich es mir vorstelle. Die Kamera filmt in 4K, das ist schon mal toll, aber wenn ich das Zeug in DaVinci Resolve importiere (hab die kostenlose Version), dann sieht alles irgendwie... blass aus? So als hätte jemand einen Grauschleier über alles gelegt. Ich hab schon versucht, mit dem Color Grading rumzuspielen, aber ehrlich gesagt hab ich keinen blassen Schimmer, was ich da mache.

Ach ja, und dann ist da noch das Problem mit der Performance. Mein Rechner ist nicht der neueste - ein i5 von 2019 mit einer GTX 1660, 16GB RAM. Das reicht doch eigentlich für 4K, oder? Aber Resolve ruckelt wie verrückt, sobald ich mehr als zwei Clips übereinander lege. Sollte ich vielleicht auf was anderes umsteigen? Final Cut Pro sieht interessant aus, aber ich hab keinen Mac. Adobe Premiere... naja, das Abo-Modell nervt mich schon im Voraus.

Was mich auch verwirrt: Welches Format soll ich denn überhaupt nehmen? Die GH5 kann ja in allen möglichen Modi filmen - 4K/25p, 50p, dann noch diese V-Log Sache (die ich überhaupt nicht kapiere), Full HD mit 120fps für Zeitlupe... Ich filme hauptsächlich so Urlaubszeug, aber auch mal Interviews für einen Verein. Nichts Professionelles, aber es soll halt schon gut aussehen.

Noch was anderes: Lohnt sich eigentlich ein externes Mikrofon? Das interne der GH5 ist... naja, sagen wir mal so, man hört, dass es kein Profi-Equipment ist. Hab schon überlegt, mir so ein Rode VideoMic zu holen, aber ist das overkill für meine Zwecke? Oder gibt's da günstigere Alternativen, die trotzdem was taugen?

Ach, und bevor ich's vergesse: Wie ist das eigentlich mit der Farbkorrektur? Ich seh immer diese krassen Before/After Vergleiche auf YouTube, wo aus langweiligem Footage plötzlich Hollywood-Qualität wird. Ist das wirklich nur Color Grading, oder steckt da mehr dahinter? Irgendwelche LUTs oder so? Ich hab schon mal versucht, ein paar kostenlose LUTs zu downloaden, aber die meisten sehen entweder übertrieben aus oder machen mein Material noch schlimmer.

Sorry für den langen Text, aber ich dachte, je mehr Info, desto besser. Falls jemand Lust hat, mir zu helfen oder auch nur ein paar Tipps zu geben - ich wär echt dankbar. Bin auch bereit, ein bisschen Geld in die Hand zu nehmen, aber halt nicht gleich Tausende von Euros.

Danke schon mal!

Viele Grüße
Ross Marin

Space


Antwort von cantsin:

Du hast wahrscheinlich in V-Log L gedreht. Die Grundlagen zu Log hier:
https://www.slashcam.de/artikel/Wissen/ ... lmen-.html

Die einfache Lösung Deines Problems ist, dass Du in Resolves Projekteinstellungen unter "Color Management" das Farbmanagement von "DaVinci YRGB" auf "DaVinci YRGB Color Managed" umschaltest. Wenn Dein Material dann immer noch entsättigt aussiehst, musst den Clips in der Clipverwaltung/im Clip-Bin händisch per Rechtsklick das Farbprofil "Panasonic V-Log/Panasonic V-Gamut" zuweisen.

Space


Antwort von GaToR-BN:

"Ross Marin" hat geschrieben:
Hallo zusammen,

ich hoffe, ich bin hier im richtigen Forum gelandet - bin ziemlich neu in der ganzen Videobearbeitung und stehe vor einem Problem, das mich echt zur Verzweiflung bringt. Also, erstmal zur Situation: Ich hab mir vor ein paar Wochen eine Panasonic GH5 gekauft (gebraucht, war ein Schnäppchen), weil ich endlich mal vernünftige Videos machen wollte. Bisher hab ich nur mit dem Handy gefilmt, aber das war mir irgendwann zu... naja, handy-mäßig halt.
Schon mal keine schlechte Wahl. Die bietet immer noch eine tolle Qualität.

Richtig bist du hier schon. Nur ist der Umgangston manchmal etwas rau, da nur wenige Privatleute hier sind. Wunder dich also nicht ;-).
"Ross Marin" hat geschrieben:

Jetzt zum Problem: Ich bekomme das Material einfach nicht so hin, wie ich es mir vorstelle. Die Kamera filmt in 4K, das ist schon mal toll, aber wenn ich das Zeug in DaVinci Resolve importiere (hab die kostenlose Version), dann sieht alles irgendwie... blass aus? So als hätte jemand einen Grauschleier über alles gelegt. Ich hab schon versucht, mit dem Color Grading rumzuspielen, aber ehrlich gesagt hab ich keinen blassen Schimmer, was ich da mache.
Das ist normal. Schau dir mal ein paar Youtube-Videos an oder stell dein Farbprofil um (z.B. "standard" oder "natürlich"). V-Log ist toll, wenn man das letzte aus dem Material herausbekommen will. Vielleicht gerade noch nicht dein Thema.
"Ross Marin" hat geschrieben:

Ach ja, und dann ist da noch das Problem mit der Performance. Mein Rechner ist nicht der neueste - ein i5 von 2019 mit einer GTX 1660, 16GB RAM. Das reicht doch eigentlich für 4K, oder? Aber Resolve ruckelt wie verrückt, sobald ich mehr als zwei Clips übereinander lege. Sollte ich vielleicht auf was anderes umsteigen? Final Cut Pro sieht interessant aus, aber ich hab keinen Mac. Adobe Premiere... naja, das Abo-Modell nervt mich schon im Voraus.
Die Korrektur der Farben von V-Log kostet natürlich auch Energie und die kostenfreie Version hat ein paar Einschränkungen. Dabei wird deine GPU z.B. nicht voll mit eingebunden:
https://master-editing.de/blog/davinci- ... vs-studio/

Du kannst evtl. Proxis oder Optimised Media nutzen (also kleinere Zwischenformate für die Bearbeitung). Schau mal wo es im Taskmanager klemmt, wenn du Resolve nutzt (CPU, RAM, GPU).
"Ross Marin" hat geschrieben:

Was mich auch verwirrt: Welches Format soll ich denn überhaupt nehmen? Die GH5 kann ja in allen möglichen Modi filmen - 4K/25p, 50p, dann noch diese V-Log Sache (die ich überhaupt nicht kapiere), Full HD mit 120fps für Zeitlupe... Ich filme hauptsächlich so Urlaubszeug, aber auch mal Interviews für einen Verein. Nichts Professionelles, aber es soll halt schon gut aussehen.
4K 25 oder 30 FPS ist schon mal ein guter Start. Mehr Bilder für eine nachträgliche Zeitlupe.
"Ross Marin" hat geschrieben:
Noch was anderes: Lohnt sich eigentlich ein externes Mikrofon? Das interne der GH5 ist... naja, sagen wir mal so, man hört, dass es kein Profi-Equipment ist. Hab schon überlegt, mir so ein Rode VideoMic zu holen, aber ist das overkill für meine Zwecke? Oder gibt's da günstigere Alternativen, die trotzdem was taugen?
Wenn die Interviews drehst sicherlich und du hast weniger Geräusche durch die Berührung des Gehäuses bei der Aufnahme. "Ross Marin" hat geschrieben:
Ach, und bevor ich's vergesse: Wie ist das eigentlich mit der Farbkorrektur? Ich seh immer diese krassen Before/After Vergleiche auf YouTube, wo aus langweiligem Footage plötzlich Hollywood-Qualität wird. Ist das wirklich nur Color Grading, oder steckt da mehr dahinter? Irgendwelche LUTs oder so? Ich hab schon mal versucht, ein paar kostenlose LUTs zu downloaden, aber die meisten sehen entweder übertrieben aus oder machen mein Material noch schlimmer.
Das ist ein richtiger Beruf mit einer längeren Lernkurve. Schau vielleicht, dass du mit deiner Kamera ein ordentlich belichtetes Bild hinbekommst und vorher einen Weissabgleich gemacht hast. Experientieren kannst du natürlich auch vorher.

Viel Erfolg & Grüße aus Bonn,

Martin

Space


Antwort von blueplanet:

...ich schließe mich den Vor-Schreibern an und empfehle Dir zudem am Anfang einfach etwas "kleinere Brötchen zu backen".
Lass erst einmal VLOG und LUT's aussen vor.
Konzentriere Dich auf die Handhabung der Kamera, gerade am Anfang steht, sitzt das Problem immer hinter und nicht in der Kamera ;)

Ich habe jahrlang mit der GH4 und später mit der GH5 gearbeitet. Das ist per se wirklich gute Technik auch ohne einen herausragenden AF.
Mein bevorzugtes Farbprofil war CineLike D.
Es empfielt sich das noch etwas zu pimpen...und schon kann es losgehen ohne das Du in Resolve und Co Einsteigerwissen haben musst.

Cinelike D
Contrast 0 (best tonality)
Sharpness -5 (filmic, less artifacts)
Noise reduction -5 (fine grain, more detail)
Saturation -3 (avoids red channel clipping)
Hue 0
IDynamic low (better shadow detail) /off (ISO höher 200)
IResolution OFF
Master Pedestal 3 (avoids crushing of red and blue channel and color shifting)
Highlights/shadows 0/0
0-255

Und kauf' die für ca. 60€ ein externes Micro. Gerade für die GH5 bietet sich das RØDE VideoMicro II geradezu an und wäre für den Anfang völlig ausreichend und um Klassen besser als das Eingebaute in der GH5.

Space


Antwort von Blackbox:

Was das Ruckeln angeht müsstest Du mal schreiben in welchem Format Du aufgenommen hast.
Wenn Du im Menü 10bit 4:2:2 mov gewählt hast ist zwar die Bildqualität gut, aber ältere Rechner werden u.U. überfordert, da die GraKas das immer noch nicht unterstützen.
Dann besser in 8bit 4:2:0 mov filmen, der Unterschied ist zunächst mal nicht gravierend, es sei denn Du willst noch viel an den Farben drehen, was gerade am Anfang nicht unbednigt empfehlenswert ist (Verschlimmbesserung).
Also erst mal mit Standard Einstellungen filmen und damit anssehnliche Resultate zustande bringen. Weissabgleich nicht vergessen, im Zweifelsfall WB auf Auto stellen.
Autofokus ist bei der GH5 nicht optimal, besser manuell fokussieren und ggf. die push-fokus Funktion nutzen, mit der Du auf dem Display das Motiv das scharf sein soll mit dem Finger antippst, ggf. das Rechteck verschiebst und dann, wenn das Rechteck auf der richtigen Stelle liegt, Finger wegnehmen, dann stellt die Kamera auf die Stelle scharf (klappt in der Regel auch sehr gut) und der Schärfepunkt bleibt auch da, bis Du am Fokusring drehst oder erneut push-focus machst. Größe des Rechtecks lässt sich anpassen.

Was zwar wenig Spaß macht aber sehr hilfreich ist:
mal 1-2 Std. Zeit nehmen und old-school das Handbuch (mit eingeschalteter Kamera daneben) durchgehen!
Insgesamt kann die GH5 sehr gute Ergebnisse liefern, die ggf. auch quasi Kinotauglich sind. Auch wenn neuere Kameras dies, das und jenes besser können, liegen fragwürdige bzw. unbefriedigende Ergebnisse defintiv (von Ausnahmesituationen abgesehen) nicht an der Kamera, sondern am Nutzer, was je sehr beruhigend ist.
Wie oben schon geschrieben ist das - auch wenn heutzutage Hinz und Kunz filmt - ein Beruf, der einiges an Wissen und Erfahrung braucht.
Ist natürlich auch ne Talentfrage.

Was den heutzutage üblichen Ersatz von Ausbildung durch Youtube angeht:
ruhig öfter mal Tutorials zu Kameraarbeit, Licht(!) und Tontechnik reinziehen, aber Technik-Influenzer (DAS musst Du kaufen, wenn Du aufs 'next level' kommen willst ...) strikt meiden.
Bessere Technik macht erst dann ein besseres Ergebnis, wenn das vorhandene Gerät ausgereizt worden ist, und allzuleicht werden die nicht ausreichenden eigenen Fähigkeiten dann - wie bequem! - auf die angeblich zu schlechte Technik geschoben (Kamera schuld, Objektiv schuld, Mikrofon schuld, ..., ..., ...).
Und vor allem: viel Spass und Freude dabei. Von misslungenen Sachen nicht entmutigen lassen, sondern das als willkommenen Lernimpuls mitnehmen.

Space


Antwort von MrMeeseeks:

Dann man die Files in Davinci Resolve lite abspielen kann hat man wohl in 8bit gefilmt, das ist natürlich nicht ideal beim ohnehin schon beschnittenen V-Log der GH5.


Würde dazu raten erst einmal mit anderen Bildprofilen wie natural, cinelike-d zu filmen.

Space


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