Frage von odysseus:Wir sind ein kleiner Videotrupp, der Aufnahmen von Theater- und anderen Veranstaltungen zur Dokumentation machen möchte.
Dafür stelle ich mir folgende Ausrüstung vor:
1 Zentral Cam, 2 Seiten-Cams und eine bewegliche Cam.
1 zentrales Mic zur Synchronisation
Die Cams (Panasonic HDC SD909) sind vorhanden, alle gleich.
Ich möchte den Kameraleuten von einer zentralen Stelle im Hintergrund Anweisungen geben. Dazu brauche ich 5 Headsets, die mit allen gleichzeitig verbunden sind. Gleichzeitig sollen die Bilder per HDMI-Funk zur Zentrale geschickt werden und dort gleichzeitig auf einem Bildschirm dargestellt werden. Das ganze soll auch tragbar sein.
Hat jemand Vorschläge für die Headsets, die HDMI-Transmitter und den Mischer, alle mit Funk, der die 4 Bilder auf einen Bildschirm bringt.
Antwort von Pianist:
Für die Intercom würde ich PMR-Funkgeräte mit Headsets nehmen.
Matthias
Antwort von odysseus:
Kannst Du mir das näher erläutern. Was ist PMR?
Antwort von Pianist:
Sage mal - was ist so schwer daran, "PMR-Funk" bei Google einzugeben?
http://www.igfd.org/?q=PMR-Funk
Matthias
Antwort von odysseus:
Sorry, hast ja recht.
Hab mich inzwischen schlau gemacht und das TeTeWe-Outdoor 9000 ausgesucht. Mit dem CTCSS müßte man es hinkriegen, daß einem nicht jeder in der Umgebung dazwischen quatscht.
Hast Du damit Erfahrung?
Antwort von Pianist:
Die Reichweite dieser Geräte ist relativ gering, so dass es schon ein sehr großer Zufall wäre, wenn da ein weiterer Nutzer auf dem gleichen Kanal in unmittelbarer Nähe aktiv ist.
Matthias
Antwort von odysseus:
4 bis 6 Kilometer ist doch nicht gering für ein Theater Equipment.
Was mir dann noch fehlt ist ein Gerät, das 4 Kamerasignale (HDMI) auf einen Bildschirm bringt.
Antwort von Pianist:
Vier bis sechs Kilometer sind doch vollkommen unrealistische Idealwerte, die in der Praxis nicht erreicht werden. Wenn Du in einem geschlossenen Gebäude mit massiven Wänden bist, reichst Du vielleicht bis in den Garten oder zur gegenüberliegenden Straßenseite.
Von daher: Alles kein Problem.
Zu den restlichen Sachen: Da habe ich keine Ahnung von. Schau Dir vielleicht mal die ganzen Live-Geräte von Blackmagic an.
Matthias
Antwort von odysseus:
Danke Mathias, ich werde dann mal nach Blackmagic googeln!!
Servus Gruß
Florian
Antwort von TonBild:
Wir sind ein kleiner Videotrupp, der Aufnahmen von Theater- und anderen Veranstaltungen zur Dokumentation machen möchte.
Dafür stelle ich mir folgende Ausrüstung vor:
Hallo Florian,
wenn Ihr so etwas noch nicht gemacht habt und es erst noch machen möchtet, so kann ich Euch nur dazu raten, Eure Vorstellungen an Headsets, HDMI-Transmitter, Mischer, Funk usw. fallen zu lassen. Ihr seid kein Fernsehstudio und ihr habt nicht die Ausbildung, Erfahrung wahrscheinlich auch nicht die finanziellen Mittel dazu.
Beschäftigt Euch lieber im Zusammenarbeit mit der Theaterregie mit den Fragen, was wann mit welcher Einstellung zu sein sein sollte. Ihr könnt so etwas zur Übung auch mehrfach mit der vorhandenen Ausrüstung aufnehmen.
Antwort von thos-berlin:
Wenn der HDMI-Funk nur für die Koordination gebraucht wird, dann braucht er ja nicht wirklich sicher sein. Soweit mir bekannt ist, gibt es aber nur 4 Kanäle, es darf also kein weiterer Videofunk in der Nähe sein.
Als Intercom würden die PMR-Funken sicher reichen. Eine preiswerte HDMI Multivierw-Lösung könnte trotzdem ein Mischer sein: Blackmagic ATEM Television Studio. Den könne man auch mal für einen Liveschnitt benutzen.
Das zentrale Mikrofon für die Synchronisation halte ich für überflüssig, aber einen vernünftigen Tonmix für absolut notwendig. Den dann auf eine Kamera oder einen externen Recorder aufnehmen. Für die Kamerasynchronisation kann auch ein einfaches Blitzlicht genutzt werden.
Antwort von rush:
Wenn der Videofunk nur als ungefähre Regiereferenz verwendet werden soll würde ich zu einfachen Videotransmittern aus dem MOdelbaubereich im 5.8ghz band tendieren... Die Dinger sind spottbillig, dafür extrem anfällig für Interferenzen und Bildstörungen.
5x hdmi über funk wird einfach zu teuer denke ich... und wie sich da die Reichweite verhält ist nochmal eine ganz andere Frage. Wenns gut sein soll rechne mit einem höheren 4stelligen Bereich.
Als Kommunikation sollte pmr passen. Alles andere wie etwa Betriebsfunk (
http://www.bundesnetzagentur.de/cln_143 ... -node.html ) ist ohne entsprechende Erlaubnis auch schon wieder etwas komplizierter.
Antwort von joey23:
Das bereits erwähnte Black Magic Television Studio, und dazu 4 Wandler von HDMI auf SDI und entsprechende Meter SDI-Kabel und dann kann man das ganze auch direkt live schneiden und direkt nach Vorstellungsende ist das Ding abgeschlossen. Funk mit 100 Handys im Saal könnt ihr vergessen.
Wie macht ihr den Ton?
Antwort von soan:
Funk mit 100 Handys im Saal könnt ihr vergessen.
Quatsch...man muss nur ne Anlage mit den richtigen Frequenzen haben. Oder wie machen das die Übertragungsfirmen in Stadien mit 50.000 Zuschauern??
Funk geht, aber für low-Budget gibts leider nur Standard-Frequenzen...
Antwort von TonBild:
Oder wie machen das die Übertragungsfirmen in Stadien mit 50.000 Zuschauern??
Die verlegen für die Übertragunssicherheit Kabel wo es nur eben geht.
Siehe auch das Beispiel hier:
"Bei den beweglichen Kameras setzte der BR fast ausschließlich auf kabelgebundene Systeme, vor allem aus Gründen der Betriebssicherheit, weil es bei einem Ereignis wie dem G7-Gipfel sehr umfassenden Funkverkehr auf allen Frequenzen gibt — und man auch Störungen des Funkverkehrs nicht ganz ausschließen kann. »Die Erfahrung zeigt einfach, dass bei solchen Events die Funkübertragung von Kamerasignalen nicht hundertprozentig störungsfrei betrieben werden kann. Deshalb haben wir alles, was kabelgebunden möglich war, auch so umgesetzt«, erklärt Jörg Teufel."
"Aus diesem Grund haben wir schlussendlich auf dem eigentlich gar nicht so großen Hotelgelände rund 15 km Kamerakabel verlegt"
http://www.film-tv-video.de/newsdetail+ ... c9b5a.html
Ein anderes schönes Beispiel für das peinliche Zusammenbrechen der Funkverbindung passierte Steve Jobs 2010 auf der Bühne des Moscone Center West in San Francisco bei der Vorstellung des iPhone 4:
Antwort von thos-berlin:
Ich stimme joey und tonbild zu. Wenn die Kameras dann sowieso kabelgebunden sind, kann man auch ein drahtgebundenes Intercom nehmen.
Ich persönlich würde das Datavideo ITC100 nehmen. Für rund 1000,- bekommt man neben dem Intercom gleich noch ein Tally dazu. (Etwas Bastelei kommt ist auch noch notwendig). Allerdings werden nur 4 20m Kabel mitgeliefert. Weitere Verlängerungen sind dann nicht ganz so günstig, können aber günstig und einfach selbst gebaut werden.
Wenn es ohne Tally sein soll/darf dann gehen natürlich auch all andernen Intercoms aus dem Bühnenbereich (z.B. axxent). Ist unter dem Strich preislich in ähnlichen Relationen. Vorteil: die Kabelverlängerungen sind einfache XLR und damit günstig.
Bastel- und Lowcost-Intrcom ist ein Mikro mit kleinem Billigmixer an einen Kopfhörerverstärker. Nachteil: Im Minimalausbau nur Sprechrichtung Regie -> Kameraleute und die Lautstärke kann der Kameramann nicht selbst nachregeln. Dafür kann jeder seinen eigenen Kopfhörer nehmen.
Kann man sicher auch ausbauen. Aber...
Wenn man die Bastellösung aber weiter ausbaut, kommt man preislich wieder in den Bereich eines "echten" Intercoms.
Antwort von TonBild:
kann man auch ein drahtgebundenes Intercom nehmen.
Ob Funk oder Draht: Wenn der Videotrupp während der Theateraufführung die ganze Zeit miteinander telefoniert, kann das nur ein böses Ende haben. Das stört nicht nur das Publikum, sondern man braucht als Kameramann auch einfach die Konzentration für die Aufnahmen. Anstatt sich mit den ganzen Intercom Geschichten zu beschäftigen kann man sich auch einfach einen Zettel mit den geplanten Einstellungen an die Kamera kleben.
Wie schon geschrieben eine Theateraufführung wird wiederholt und läuft planbar ab. Bei einer Live Sendung, bei der unvorhergesehenes passieren kann, ist eine Kommunikationsmöglichkeit zwischen Regie und Kameras natürlich sehr sinnvoll.
Aber bei einer Theateraufführung haben die Bühnenautoren, die Regie und die Proben bereits schon festgelegt, was passiert. Die Theaterregie ist ja während der Aufführung auch nicht durch Intercom mit den Schauspielern verbunden.
Antwort von phili2p:
@TonBild: Nur ist es so, dass im Theater die ganze Zeit der Funk geht, da es dort stets ein Wahnsinn an Koordinationsanweisungen abzufeuern gilt.
Antwort von TonBild:
@TonBild: Nur ist es so, dass im Theater die ganze Zeit der Funk geht, da es dort stets ein Wahnsinn an Koordinationsanweisungen abzufeuern gilt.
Wie meinst Du das?
Antwort von phili2p:
Der komplette Ablauf wird stets mit Funke am Ohr koordiniert. Ob Inspizient, Ton, Video, Licht oder Requsite... Kommandos können ja nicht immer über sichtbare Zeichen gegeben werden und müssen auch mal an mobile Menschen (Beleuchter) weitergegeben werden. Wenn man die Quäke mit Headset und nicht unbegründet nutzt, stört das auch nicht im Publikum. Zumindest in den vier Spielstätten an denen ich in irgendeiner Weise tätig war, ist Funk der Standard.
In diesem Fall würde ich sogar beim Theater nachfragen, ob die nicht noch Funken, Headset und einen Kanal für die Videocrew zur Verfügung stellen könnten.
Antwort von robbie:
@TonBild, du warst noch nie bei einer ernsthaften Liveproduktion dabei, wie mir scheint.
Kommunikation bleibt der Schlüssel zu einem schönen Ergebnis.
Antwort von TonBild:
Zumindest in den vier Spielstätten an denen ich in irgendeiner Weise tätig war, ist Funk der Standard.
Und inzwischen sogar bei Aldi, wo auch die Besetzung der Kasse per Headset koordiniert wird.
Bei den Fragestellungen bin ich allerdings von Schul- und Amateurtheater ausgegangen. Die genannte Panasonic HDC SD909 ist ja auch nur ein kleiner Amateur Camcorder und ein Betriebsfunksystem im vierstelligen Bereich oder gar ein Regieplatz mit Monitoren aller Kamerasignalen passt irgendwie nicht dazu.
Welches Budget steht denn zur Verfügung?
Antwort von phili2p:
Da geb ich Dir recht, @TonBild. War wohl eine klassische Thread-Evolution.
@odysseus: Das Theater Ulm bietet einen Livestream an. Hab erst einmal reingeschaut und soweit ich das beurteilen konnte haben die das mit zwei (besetzten) Kameras relativ gut hinbekommen.
Wie dem auch sei:
Ein guter Start dürfte tatsächlich ein ATEM TVS, ein SSD/HDD-Rekorder und eine Datavideo-Intercom sein. Dazu ein paar Meter Kabel und Dein uns unbekanntes Budget ist mit Sicherheit weg.
Und wie macht Ihr das mit den Rechten?
Antwort von soan:
Also der NDR hat zb für Audio-Funkübertragung eigene Frequenzen und die funktionieren wunderbar, auch während gut besuchter Veranstaltungen.
Und der Steady-Cam-Operator beim WM-Fussballspiel hat auch ne ganz eigene Frequenz...als ob da 100 Mobiltelefone im Publikum stören würden.
Es ist alles eine Sache der Ressourcen - wer Betriebssicherheit will muss eben auch für Betriebssicherheit in die Tasche greifen...
Antwort von thos-berlin:
ch möchte den Kameraleuten von einer zentralen Stelle im Hintergrund Anweisungen geben. Dazu brauche ich 5 Headsets, die mit allen gleichzeitig verbunden sind. Gleichzeitig sollen die Bilder per HDMI-Funk zur Zentrale geschickt werden und dort gleichzeitig auf einem Bildschirm dargestellt werden. Das ganze soll auch tragbar sein.
Die Frage, ob in einer Theateraufführung überhaupt ein Intercom sinnvoll ist oder nicht, ist egal. Der Thradstarter will das und hat das auch klar geäußert. Ob "Zentrale" und "im Hintergrund" bedeutet, dass er im Zuschauerraum sitzt oder in einem Nebenraum ist Auslegungssache. Im Zuschauerraum könnten natürlich Kommandos störend sein. In sofern ist ein Nebenraum sicher besser... Dass Regieanweisungen zur Diskussionsrunde werden, also die Kameraleute permanent antworten, dürfte eher unwahrscheinlich sein.
Die eigentliche Fragestellung ging in Richtung Funkübertragung der Videosignale und des Intercoms. Hier haben sich einige für Funk ausgesprochen und Tipps gegeben und andere haben sich aus Gründen der Betriebssicherheit für kabelgebundene Übertragung ausgesprochen.
Bei Funk reicht die Palette beim Intercom vom preiswerten und ggf. anfälligen PMR zum teuren und sicher(er)en Betriebsfunk. Bei den Videosignalen reicht die Bandbreite einfachen analog-Transmittern in SD (falls die Kamera parallel zur HD-Aufzeichnung ein analoges SD ausgeben kann) und einem einfachen Splitter aus der Überwachungstechnik bis zu mehrere hundert (oder tausend) Euro teuren HDMI- (SDI) Funk Übertragungen zum Mixer/Multiview.
Ob die Anzeige dann ein Mixer ist oder ein Multiview ist, ist eigentlich nur der i-Punkt.
Ein ziemlicher Blumenstraß an Möglichkeiten (und Kosten)
Jetzt ist der Threadstarter dran, unsere Argumentation aufzunehmen und für seinen Anwendungsfall den geeigneteren auszuwählen. Vielleicht schreibt er uns jetzt, in welche Richtung er gehen will.
Transportabel ist jedenfalls alles ;-) Die Frage ist nur, ob 4-8 Kabeltrommeln mehr oder weniger ... Der Rest sollte vom Volumen her relativ gleich sein.
Antwort von soan:
Tipp: der Offene Kanal bietet je nach Stadt wirklich gute Technik für Live-Mitschnitte an, sprich Kamerazug mit vier Quellen, Digital-Bildmisch, CCU mit Intercom etc. Evtl wäre das eine Möglichkeit die Notwendigkeiten auszuloten und das ganze mal zu testen.
Antwort von thos-berlin:
Da kann ich soan nur zustimmen.