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Infoseite // Filmen in den Bergen: Wie blauen Himmel und ohne Dunstschleier?



Frage von railmaster:


Hallo zusammen,

in drei Wochen fahre ich nach Berchtesgaden und möchte dort eine Wanderung filmen. Ein ähnliches Video gibt es bereits bei YouTube:

Man sieht jedoch, dass die Gegen dort spezielle Anforderungen stellt:
Das Wasser des Königsees reflektiert sehr stark, die Fernsicht ist oft sehr milchig und im Wald gerät man schnell in Gefahr, überzubelichten.

Ich möchte gerne ebenfalls bei Tageslicht filmen und gerne
- knackig blauen Himmel filmen
- den Dunstschleier entfernen
- im Wald eine naturgetreue Abbildung der Flora

Könnte Ihr mir Tipps dazu geben, wie ich am besten vorgehe? Sind Pol und Graufilter geeignet, um die gewünschten Ergebnisse zu erzielen?
Vielen Dank für Eure Hilfe
R.

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Antwort von Bergspetzl:

welche Kamera??

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Antwort von medikus:

Wenn der Trip zu einem festgelegten Termin stattfindet wirds schwierig,gewöhnlich zieht man los,wenn die Verhältnisse passen.
Bei prallem Sonnenlicht im Wald wirst Du ausgefressene Lichter/schwarze Schatten haben.Besser, Du gehst dann bei bedecktem Himmel,oder frühmorgens,wenn das Licht noch weicher ist.
Polfilter helfen bei Wasserreflexionen und beim Hervorheben von weißen Wolken vor blauem Himmel.
Mit Dunst überlagerte Landschaft evtl.mit Skylightfilter oder UV-Filter vermeiden/verbessern.Auch hier gilt:besser dann filmen, wenn sich die Verhältnisse zum Besseren wenden.

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Antwort von joergfrommann:

welche Kamera?? Ja, die Frage würde ich auch für entscheidend halten. Bei dem Beispielivideo ist der Dynamikumfang der verwendeten Kamera nicht so hoch, dh. sie verliert schnell Zeichnung und Farben wenn es zu dunkel, insbesondere zu hell wird.

Wenn du mit einer normalen Spiegelreflex filmst und richtig belichtest, wird das schon ganz anders aussehen. Und natürlich, sofern vorhanden, Histogramm nutzen.

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Antwort von Medianaut:

Sind Pol und Graufilter geeignet, um die gewünschten Ergebnisse zu erzielen? Ein Polfilter wäre erstmal am wichtigsten. Damit bekommst Du viele Lichtreflexe vom Wasser, von Blättern, durch Dunst, aber auch von Mauern und spiegelnden Flächen weg, also mit etwas Glück einen tiefblauen Himmel und sattgrüne Blätter.

Ein Graufilter hilft Dir dabei wenig, den brauchst Du nur, wenn Du im Sonnenlicht mit offener Blende filmen willst.

Allerdings könnte ein Grau-Verlauffilter Sinn machen, wenn ein geringer Dynamikumfang der Kamera den Himmel auszufressen droht. Die gibt es relativ günstig für Cokin-Filterhalter, in die Du auch gleichzeitig einen Grau-Verlauf- und einen Polfilter stecken kannst.

Du brauchst einen recht guten Sucher, um diese Effekte begutachten zu können, und falls Deine Kamera nur ein Display besitzt, solltest Du Dir eine ausklappbare Sonnenblende dafür besorgen, damit Du im Sonnenlicht überhaupt die beste Stellung des Polfilters ermitteln kannst. Stativ wäre auch praktisch, zumal Du bei Schwenks oder Kamerafahrten auch das Risiko hast, daß der Effekt sich verändert.

Am besten fängst Du mit einem Polfilter mit Filtergewinde an, denn das ist ein Effekt, der Dich bei praller Sonne schnell begeistern wird, und weil's einen Cokin-Filterhalter mit dazu passendem Polfilter (CPL = Circular Polarizer) und Grauverlauffiltern (zum Beispiel als: Gradual ND2 ND4 ND8 Filter Kit) sowieso relativ günstig gibt, könntest Du dergleichen vorsichtshalber mal mitnehmen, aber mit mehreren Filtern wird das schnell ein arg unspontaner Aufwand.

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Antwort von railmaster:

Ich nutze eine Canon 600d und eine Sony a57.
Schon mal vielen dank für die ersten Antworten.

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Antwort von Adam:

Das Problem liegt einfach in den metorologischen Gegebenheiten.
Die Ursachen möchte ich jetzt nicht unbedingt genau physikalisch erklären, aber je später der Tag wird, desto 'verschleierter' wird die Luft im Gebirge.
Gute Aufnahmen in den Bergen macht man Vormittags.
Besonders schönes Licht gibt es Abends (und auch dann wird die Luft meist wieder klarer).

Muss es am Nachmittag sein, dann sind die oben genannten Tips (Polfilter...) genau das richtige.

Eine andere Möglichkeit (vor allem im Wald mit starken Hell-Dunkel-Kontrasten im Wald) ist natürlich eine Kamera mit größerem DynamikRange (z.b. auch eine Canon mit MagicLantern-Hack und RAW-Aufnahme). Aber auch bei 'normalen' Aufnahmen, also gleichmäßigem Licht, lässt sich da viel mehr machen.

Ebenfals hilfreich ist es den Weißabgleich ordentlich einzustellen, da falsch gefärbte Himmelsfarben (als Beispiel) im Nachhinein nicht mehr so einfach in ein 'richtiges Himmelblau' umzuändern sind.

Je nachdem wieviel Zeit Du in die Nachbearbeitung stecken willst, kann es Dir auch helfen mit etwas 'flacheren' Einstellungen zu filmen und später im PC noch etwas nachzuarbeiten.

Was auch sinnvoll sein kann:
Gerade wenn es sehr hell ist und man unbedingt bei einer Belichtungszeit von 1/50 bis 1/100 bleiben und gleichzeitig (zum freistellen der Alpenflora) eine offene Blende nutzen möchte, wird das Bild absolut überbelichtet. Dann hilft ein variabler Polfiler (der aber möclicherweise geringen Nachteile mit sich bringt)


Was mir bei dem verlinkten utube-Clip noch auffällt:
- die ersten beiden Einstellungen sind überbelichtet
- viele Einstellungen wackeln.
--> Nimm Dir (falls Du hast) ein Einbein-Stativ mit. Wiegt wenig, kann man locker immer in der Hand tragen (und damit auch immer einsatzbereit halten) und verbssert die Aufnahmen ungemein.


Und noch einige Tip:
Ich weiß nicht was genau Du vor hast - aber so wie der utube-Clip ist es zu langweilig:

- Überleg Dir vor der Wanderung einen Anfang für einen 'Film' (Z.B. stellt Ihr die Kamera auf ein Stativ oder eine Bank oder was grad da ist. Dann laufen alle Teilnehmer der Wanderung nacheinander von hinten/der Seite in's Bild sagen etwas nettes/lustiges und wandern aus dem Bild raus. Dann hast Du einen guten Beginn.)
- Mach nicht zuviele Naturaufnahmen, sondern zwischndurch immer wieder Menschn und Tiere. Lass die Menschn reden, etwas erzählen, z.b. was gerade passiert.
- Stell Dir während der Wanderung vor, welche Aufnahmen wie mit welchen 'Menschenszenen' zusammenpassen.
- Evtl. kannst Du bei einer Pause in einer Hütte einem Einheimischen ein paar Worte entlocken.
- Nimm z.b. bei einer Kuhherde oder im Wald oder an einem Bach mal jeweils für 2 Minuten den Orginalton auf. Das hilft Dir im Schnitt einzelne Clips zu verbinden.
- Und lass Dir am Ende unbedingt noch etwas Zeit um ein spritziges Ende zu haben. Nichts ist so ernüchternd wie ein Film der gut/lustig/unterhaltsam beginnt, spannend anzusehen ist und dann plötzlich endet, da die Wandergruppe einfach nur noch heim wollte oder der Akku leer war.


Aber - da bin ich mir sicher - das wichtigeste ist die richtige Uhrzeit.

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Antwort von domain:

Irgenwie gehört eine zu verfilmende Geschichte und eine sinnvolle Beschäftigung in eure Urlaubszeit in Berchtesgaden. Macht doch einen Ausflug zu den Ruinen des Berghofes


zum Bild


Verkleidet eine junge Frau wie Eva Braun, macht ihr eine ähnliche Frisur und lasst sie in der Abenddämmerung als Geist auf diesen Stützmauern auftreten und zwar mit sinngemäß formulierten Texten, wie sehr sie es heute im Jenseits bedauere, jemals mit dem Arschloch Hitler liiert gewesen zu sein.


zum Bild


Übrigens, mit Polfiltern bekommst du keinen Dunst weg, höchstens einen mattblauen Himmel etwas dunkler und gesättigter.

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Antwort von le.sas:

Für alle deine Probleme gibt es Filter, die da helfen.

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Antwort von railmaster:

@le.sas Und welcher Filter hilft mir, den Dunstschleier wegzubekommen?

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Antwort von le.sas:

Pol helfen in seltenen Fällen, oder nen Verlauf, je nach Motiv.
Dann noch richtig Belichten. Wird dir nicht ersparen zu bestimmten Tageszeiten zu drehen, aber es wird die Zeitspanne erweitern.

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Antwort von medikus:

Du kannst natürlich alles wegzaubern,spätestens im NLE,ob das was übrig bleibt noch den erlebten Eindrücken der Teilnehmer an Eurer Wanderung entspricht mußt Du selber erfahren.
Weiß nicht wie groß Eure Gruppe ist,aber Du wirst Stress haben.Solltest ja überall zugleich sein-vorauslaufen,die anrückenden Leute ins Bild nehmen,wieder hinterher hecheln...also die Leute müssen schon auch mitspielen,sonst bleibt für Filterwechsel/Schnickschnack/Motivsuche wenig Zeit:-)

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Antwort von domain:

Ein wirklich blauer Himmel ist heutzutage selten geworden. Gibt es eigentlich nur bei einströmender trockener Kaltluft aus dem Norden nach einer Warmfront. Selbst bei stabilen Hochdruckgebieten, wie derzeit, ist ganz typisch, dass es immer ziemlich dunstig ist.
Das macht allerdings nicht viel aus, da Dunst ein wesentlicher Indikator für Entfernungen ist. In der Ferne muss es einfach dunstig sein.

zum Bild http://www.fotos-hochladen.net/uploads/sdt1pl8at6g1mj.jpg

zum Bild http://www.fotos-hochladen.net/uploads/sdt2ys71mrp2jl.jpg

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Antwort von div4o:

ich war letztes Jahr in einer bulgarischen Gebirge unterwegs und stand vor dem selben Problem, was mitnehmen udn wie vorgehen?

Im Wald definitiv auf die Schatten belichten, besonders dann wenn Menschen im Bild sind, im offenen Gelände auf die Lichter. Ein Vari ND Filter macht auf jeden Fall Sinn, auch im Wald.

Hier das Ergebnis von der Reise, für dich ab Minute 2 interessant. Ist kein "Musterbeispiel" aber hoffentlich, ist es dir eine Hilfestellung :)



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Antwort von Qjawa:

Definitiv kannst du in der Nachbearbeitung einiges noch rausholen. Habe den Film mal eben kurz nach Final Cut geladen und farblich angepasst. Sieht direkt anders aus. Den Dunstschleier wirst du in der Nachbearbeitung allerdings nicht wegbekommen. Hatte mal so ein ähnliches Problem am Gardasee.

Ob Pol oder Graufilter helfen, kann ich dir leider nicht sagen, aber einige Antworten gab es ja schon dazu. Bin auf jeden Fall auf das Ergebnis gespannt.

Viele Grüße
Ich möchte gerne ebenfalls bei Tageslicht filmen und gerne
- knackig blauen Himmel filmen
- den Dunstschleier entfernen
- im Wald eine naturgetreue Abbildung der Flora

Könnte Ihr mir Tipps dazu geben, wie ich am besten vorgehe? Sind Pol und Graufilter geeignet, um die gewünschten Ergebnisse zu erzielen?
Vielen Dank für Eure Hilfe
R.

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Antwort von WoWu:

@railmaster

Am meisten hilft Dir das Histogramm, falls Deine Kamera das hat. Und bevor ich einen Filter einsetze, muss es schon einen sehr präzisen Anlass geben.
Bei grosser Lichtdynamik hilft ein Low-Contrast Filter und Dunstschleier beseitigt man durch eine Kamera mit hoher Dynamik, ein gut durchbelichtetes Bild und etwas Nacharbeit in der Post, wenn's noch sein muss.
Blende möglichst immer dicht an der "förderlichen" halten.
Dafür wären dann NDs gut.

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Antwort von domain:

Speziell mit Pol-Filtern kann man dem Dunst nicht beikommen, schon eher ein tiefdunkles Himmelblau erreichen. Die Polfilter haben aber den Nachteil, dass sie viele Reflexe auf Oberflächen eliminieren, die für die Bildwirkung ganz wichtig sind, es wird so ziemlich alles mehr stumpf abgebildet, keine Spitzlichter mehr.
Ein probates Mittel zur Dunstverringerung ist aber eine Kontrastaufsteilung, hier über die automatische Kontrastkorrektur von Photoshop.
Die Ferne rückt näher, alle Farben werden brillanter und überhaupt entspricht das Bild viel eher dem Amateurgeschmack, obwohl die Kontraste der Realität nicht mehr entsprechen, sondern überzogen sind.

zum Bild http://www.fotos-hochladen.net/uploads/sdt3qzha3gls6j.jpg

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Antwort von Auf Achse:

Servus domain!

Ist das in Südtirol?

Grüße,
Auf Achse

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Antwort von domain:

Hallo Auf Achse!
Ja das ist ein Blick von den Drei Zinnen auf die Gegenseite.

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Antwort von Auf Achse:

Die Berge von Südtirol sind unverkennbar! Als ich das erste mal durchgefahren bin, mit dem offenen Jeep CJ7 von Silian Richtung Gardasee, ist mir das Gebiss offen beblieben!!!

Grüße,
Auf Achse

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