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Frage von Blancblue:


Wahrscheinlich erwischt es jeden Privatfilmer irgendwann ein Mal: man wird von jemanden (meistens aus dem Bekanntenkreis) gebeten bzw. beauftragt, ein Video zu erstellen. Ich filme nun seit ein paar Jahren und dank diverser Seminare, Tutorials und Forenleserei habe ich dieses Jahr beschlossen, mal ein paar dieser Anfragen anzunehmen und möglichst professionell umzusetzen. Equipment ist mittlerweile auch einiges vorhanden und ich mag Herausforderungen. Und da es in dieser Hinsicht wenig Erfahrungsberichte gibt, dachte ich mir, ich schreib mal einen :)

Erstes Projekt - ein Imagefilm über eine Musikervermittlung. Die Auftraggeberin war mit ihrem bestehenden Video sehr unzufrieden, hörte von mir, worauf ich ihr ein Konzept erstellte. Gesagt getan, Budget vereinbart, Drehplan (1,5 Tage) erstellt und 10 Tage später gings los.

Gefilmt werden sollten diverse Künstler, ein Verkaufsgespräch, die Kundin privat beim Kaffee mit Freunden, beim musizieren und unterrichten.

Tag vorher Auto beladen mit:

- Canon 5D Mark 3, diverse Objektive, B-Cam Pana GH2 mit Oly 12mm und Nokton 25mm, Akkus, Speicherkarten, Displaylupe, Vario ND und die neuste Anschaffung - einen Atomos Ninja 2 Rekorder.

- Videostativ, Einbahn, Slilder, Fotostativ, Edelkrone FF und Pocketrig

- Sunbouce, 150W + 300W ARRI, 1KW No Name und eine LED Kopfleuchte, 3 Lichtstative, CTB Folien, Graukarte, Schukokabel, Kabeltrommel.

- Olympus LS-5 Rekorder + Rode Videomic + Rode Tonangel


Drehtag 1 begann mit Aufnahmen in einer Kirche von diversen Musikern.
Das ganze Zeug dann erstmal ausgeladen, reingeschleppt und gleich festgestellt - fuck, das wird ein anstrengender Tag... Stativ aufgebaut, Ninja an die 5D via Blitzschuh Kugelkopf geschraubt, als die Kundin reinkommt. Pause gemacht, begrüßt, Ablauf besprochen. Dann zurück zum Kamerastativ, rauf auf die Schulter und herab mit dem Ninja. Den hatte ich nicht richtig festgeschraubt bzw. vergessen fertig festzuschrauben. Dann Schock und Panik, denn der Ninja zog es vor, nicht mehr mit mir in die Schlacht ziehen. Egal, weiter gings, hilft ja nichts.

Kirche war Gottseidank ;) einigermaßen hell, leider wechselte das Licht ständig: Helle Wolken, dunkle Wolken, Sonnenschein. Und zack prallten Theorie, Praxis, Zeitlimit und Anspruch aufeinander und die erste leichte Welle von Überforderung war da... Die Gitarristin dann genommen und in die Bankreihen gesetzt, wo kein direktes Licht hin schien. Dann mit dem Sunbounce etwas aufgehellt und mit der LED ein Spitzlicht gesetzt. Sah nicht so schlecht so, geht aber besser, dennoch zufriedenstellend. Zwischendurch kamen dann schon die nächsten Musiker, die mussten dann erstmal etwas warten.
Halbe Stunde ging es dann weiter mit Geiger und Piano, dieses Mal im Altarraum mit 1KW/CTB mittig von vorne und LED als Spitze. Erstmal gingen die Steckdosen im Altarraum nicht, also Kabeltrommel geholt und irgendwo anders Strom gesucht. Währendessen ging der LED die Puste aus, Ersatzakku ran, der leider leer war (obwohl frisch geladen) - scheinbar defekt. Also die 150er ARRI ran, Strom dran, Birne blitz - auch defekt. Ersatzleuchtmittel keins dabei, hatte UPS noch an Bord. An 300W ARRI in dem Moment nicht gedacht, also ohne Spitze weitergemacht. Dann -kein Witz- schwirrten um den Geiger ständig 3 Fliegen, die Aufnahmen unmöglich machten. Die Zeit lief und lief, noch mehr Zeitdruck kam dann auf als das Musikerpaar erwähnte, dass sie nur bis halb zwei Zeit hätten... Und der Anruf der Kundin 5 Minuten später mit der Information, dass das Paar für das Beratungsgespräch da wäre, sorgte dann für den Zusatzkick. Also noch schnell ein paar Aufnahmen gemacht, die soweit auch in Ordnung gingen. Dann Zeug zusammengepackt, freundlicherweise packte die Kundin noch mit an und ab zum Mittagessen. Dort schnell etwas gefuttert und zur nächsten Location. Zeug ausgeladen und auf die Kundin gewartet. Beim warten stellte ich dann fest, dass die Location suboptimal für den geplanten Dreh war bzw. nicht die richtige Athmo besas, die ich mir vorstellte. Als die Kundin dann eintraf, wurde beschlossen den Drehort für das Beratungsgespräch zu wechseln. Alles wieder eingeladen und zum nächsten Location. Hier fix das nötigste ausgeladen, schönen Raum im Haus gesucht mit gutem Licht und weiter gings. Probeaufnahme, erster Blick aufs Display und Erleichterung - Athmo und Licht passen. Jetzt aber "Probleme" mit der Software - das "gebuchte" Paar (Bekannte der Kundin) für das Beratungsgespräch war ziemlich aufgeregt und das sah man auch deutlich auf den Aufnahmen. Tjoa, davon stand im Handbuch nichts und im Filmlichtseminar hatte davon auch niemand etwas erwähnt. Nach etwas Eingewöhnungszeit wurde es aber besser und die Aufnahmen waren im Kasten. In der Zwischenzeit stauten sich schon die nächsten beiden Drehobjekte, Musikschüler und die "Kaffeetafel". Die Kids hatten eigentlich keine Zeit mehr und die Kaffeerunde scharrte schon ungeduldig mit den Hufen. Erstere sollten eigentlich in der vorherigen Location gefilmt werden, Zeit war dafür aber nicht mehr, also musste die Küche herhalten. Quick & Dirty, war aber noch ok. Dann die Kaffeerunde auf der schattigen Terrasse - mit jeder Menge Lichtpunkte, die von der Sonne durch den Efeu auf die Tafel gebeamt wurden - wie war das noch mal mit der Dynamic Range? BMCC doch behalten sollen, shit. Dann probiert mit dem Sunbounce den Tisch abzuschatten, funktionierte auch super, wäre es nicht so windig gewesen. Merke: Beim nächsten mal statt Stativ lieber einen Assistenten einpacken. Die Damen wurden ungeduldiger und leicht genervt, kein Wunder, war der ganze Tische voller lecker Kuchen und der Kameramann gab und gab kein Go zum futtern. Noch länger probieren oder Licht aufbauen war also auf keinen Fall drin. Dann der nächste Schock - mein "macht-alles-schön" Lieblingsobjektiv EF 85 1.8 machte total softe Ausnahmen - sprich unbrauchbar. Schuld war wohl mein Lighcraft Vario ND, den ich bisher nur an der GH2 eingesetzt hatte - mit sehr brauchbaren Ergebnissen. Shit. Also die GH2 genommen und gemerkt, wie gerne ich das kleine Ding benutze - mit dem Nokton und dem super EVF kann man einfach genial aus der Hand filmen - deutlich besser als mit der Mark III und Displaylupe. Dort ist die Schärfesuche ein echter Horror, vor allem mit heruntergedrehter Schärfe. Dann machte wieder die Software Probleme, irgendwie wollte die gewünschte Stimmung nicht so richtig entstehen und meine Motivklingel blieb stumm. Also Sekt geordert und in die Sonne gesetzt zum Anstoßen. Das funktionierte einigermaßen und auch die Kaffeerunde spuckte ein paar brauchbare Aufnahmen auf die SD Karten.
Jetzt war noch ein Interview mit der Auftraggeberin angesetzt. Der Blick aufs Handy verriet - 20 Uhr, also gut 1,5h Delay. 12h auf den Beinen und schon leicht matt in der Birne. Draußen super Wetter mit schönem Licht. Sonnenuntergang in rund 2h - Outdoor Dreh riskieren? Safety first - also rein. Sunbounce aufs Stativ, 300W ARRI dagegen, Rollos runter, Ton an Start, Mark 3 mit 85er und ab gings. Halb zwölf fertig - fix und fertig...

Zuhause dann gleich alles auf den Mac geschaufelt und die Aufnahmen gecheckt. Fuck, einige Tonaufnahmen im Arsch, der LS-5 Rekorder fühlte sich hier und da von meinem iPhone gestört. Wo war noch mal der Kopfhörer?. Gottseidank sind keine wichtigen Stellen betroffen - Glück gehabt. Zumindest besser wie letztens bei einem Testdreh, als die GH2 wegen Billigakku-Verwendung nach 28 Minuten einfach ausging und mit ihr ein ganzes Interview...

Jetzt steht noch ein halber Drehtag ein, der wird hoffentlich entspannter.

Mein Fazit:

1. Viel mehr Zeit einplanen
2. Eine zweite Person ist Gold wert
3. Noch besser vorbereiten, aber siehe 4, 5, 6
4. Erfahrung ist durch nichts zu ersetzen
5. Erfahrung ist durch nichts zu ersetzen
6. Erfahrung ist durch nichts zu ersetzen

Am Schluss noch: Hut ab vor allen, die (als One-Man-Show) in der Film-Branche ihr Geld verdienen! Ich improvisiere zwar gerne und habe auch mit Stress kein Problem, das jeden Tag - puh...

(Danke fürs Lesen, ist etwas lang geworden. Das fertige Video werde ich demnächst hier zur Diskussion stellen).

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Antwort von Skeptiker:

... (Danke fürs Lesen, ist etwas lang geworden. ...) Danke fürs Schreiben - die Zeit ist keinesfalls lang geworden!

Selten einen ebenso interessanten wie unterhaltsamen Praxisbericht gelesen, der so gut geschrieben war!
Es ist immer wieder erstaunlich, was alles nicht funktioniert, wenn's einmal darauf ankommt!
Und worauf es wirklich ankommt, wenn's mal darauf ankommt (z.B. eine helfende Hand bzw. - als Einzel'kämpfer' - dass das Equipment überhaupt funktioniert und falls ja, unter Stress einfach bedienbar ist)!

Wie heisst der Film von Almodovar ... "Filmer am Rande des Nervenzusammenbruchs" ? (nein, ich weiss, bei ihm sind's - einmal mehr - die Frauen!).

Jetzt gibt's wohl nur 2 mögliche Reaktionen:

1. Einmal und nie wieder!
2. Jetzt erst recht!

;-)

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Antwort von DV_Chris:

Toller Bericht! Hoffentlich hast Du das Ganze vernünftig kalkuliert.

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Antwort von thsbln:

Schöner Bericht - danke.

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Antwort von olja:

Jo, so ist das ;-) Jetzt Multicam mit 2 Cams , beide bewegt und immer darauf achten, das nichts aus dem Bild läuft. Zusätzlich externe Tonquelle, danach Ton- und Bildsync.. hihi

Mit der Zeit wird das gelassener. Und wie du so schön sagst...Erfahrung ist durch nichts zu ersetzen .

Wahrscheinlich hast Du gemerkt, das da auch keine Forumstheorie und keine Testfilmerei hilft. Die Bedingungen sind oft nie so, wie man es sich vorstellt. Dann muß man was draus machen.

Event, Vorführung oder Konzert mit Multicam als one-man-show ist fetzig. Dagegen ist alles andere irgendwie echt ein Spaziergang ;-)

Ich schnippel gerade an sowas, just in diesem Moment.

Danke für den Bericht !

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Antwort von Bruno Peter:

Fuck, einige Tonaufnahmen im Arsch, der LS-5 Rekorder fühlte sich hier und da von meinem iPhone gestört. Nicht nur Geräte werden gestört, digital gepulste Strahlung geht auch auf Deine Nerven!

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Antwort von kowi:

Danke für deinen Erfahrungsbericht. So ist die Praxis.
Diese Woche habe ich auch wieder so eine Live-Herausforderung: Aufnahme eines Blueskonzerts mit 3 Cams und 2 Helfern, Audiorecorder mit zusätzlichem Line-In vom Mischer. Hört sich nicht so schlimm an, aber wenn die Zuschauer durch die Landschaft wuseln, das Basis-Licht plötzlich anders ist wie beim Weißabgleich, der Platz für die Kameraleute nicht optimal ist wie abgesprochen ..... dann kommt richtig Freude auf.
Bei der Postpro dann mein erster Multicam-Schnitt und Audio mit 5 Spuren (Stereo) - bin gespannt wie ich das hin bekomme.

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Antwort von suchor:

Danke für den Bericht.
Wie passen deine Gh2 Aufnahmen zur 5dIII ? Lassen sich die gut zusammen einsetzten?

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Antwort von om:

Und was ist aus dem Atomos geworden?

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Antwort von div4o:

...vor 14 Stunden

11 Leute im Berlin gefilmt, 56km in Neuköln hin und her gefahren, gerade nach Leipzig zurück, 2 Stunde Schlaf bekommen, hab noch nicht gefrühstückt aber Auto vollgetankt und die Akkus werden gerade neu aufgeladen...zwischen durch lese ich das hier und denke mir

"WIE GEIL IST DAS DENN :) ach ja ich muss los :)"

thx for making my day :D

p.s.
Solange du noch Mittag kriegst, ist alles im Zeitplan, ich bin schon seit 48 Stunden auf Energiesparmodus :D und vom gestern fehlen mir 2 Stunden, hoffentlich ist das Material da, hab's nämlich noch nicht gecheckt :D

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Antwort von camworks:

Ich wollt auch grad schreiben "wie, Mittagessen?"... Wenn Du dafür noch Zeit hast, hattest Du keinen Stress... ;-)

Aber ich kann Dich beruhigen: Auch mit 2 oder 3 Mann wird es nicht deutlich besser (man fühlt sich nur sicherer). Die Kollegen können marodierende Geräte nämlich auch nicht ersetzen, wenn keine Ersatzteile da sind.

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Antwort von Jott:

Hübsche Story, und jetzt draus lernen: für solche Nummern taugliches Equipment nehmen (deckt sich nicht mit typischem Hobbyequipment wie oben gelistet), und wenn man's nicht hat, leihen. Dann weiß man auch gleich, was man dem Kunden neben dem Zeitaufwand für Technik berechnen muss.

Im Kern:

- komplette, sinnvolle Kamera, die man beherrscht: Modell mit eingebauten ND-Filtern (oder wenn Vari-ND, dann VORHER auf Herz und Neiren getestet, hast du ja gelernt), mit Bord-Tonsektion (XLR, weicher Limiter), natürlich ohne sinnlosen externen Tonkram und auch ohne ebenso sinnlosen externen Bildrecorder. Macht alles nur unglücklich und ist überflüssig. Zoomoptik mit weitem Bereich oder zwei mit engeren Bereichen (sofern die Optik wechselbar ist), einander ergänzend. Originalakkus, die locker einen halben Drehtag lang Saft liefern. Micro auf der Kamera oder - bei Interviews/Dialogen - zwei Funkstrecken, vorab schon eingerichtet und ausgepegelt. Kopfhörer!!!

- Licht: leicht und akkubetrieben, wenigstens zwei LED-1'-Panels (idealerweise variabel zwischen 3.200 und 5.600 K) mit V-Mounts, halten fast den ganzen Tag, Steckdosen suchen und Kabel legen entfällt komplett.

Dazu die Erfahrung, die man allerdings nicht ausleihen kann. Und schon wird's was, auch mit Mittagspause und normalem Feierabend. Mit Assistent natürlich viiiiel angenehmer und geradezu relaxed. Aber den muss der Kunde halt zu zahlen bereit sein, weil er nur was bringt, wenn er ebenfalls ein erfahrener Kamera-/Licht-/Tonassistent ist, nicht nur ein Schleppkumpel.

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Antwort von olja:

...vor allem das richtige Werkzeug danach benutzen kann tiefenentspannend wirken. Gerade bei Multicam incl. Tonsync ;-).

Schleppkumpel ist aber auch gut :-)

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Antwort von Jott:

Kurz: die One-Man-Band ist nichts Lächerliches, sondern genau genommen die ganz hohe Schule, kaum etwas ist anspruchsvoller. Zu fünft aus dem Bus steigen ist viel einfacher. Wer so was wirklich beherrscht, kann und sollte einen Haufen Geld dafür nehmen, was die üblichen Auftraggeber für solche Dinge - wir hier - allerdings nie im Leben zu zahlen bereits sind. Hier dreht sich's im Kreis.

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Antwort von rainermann:

- Licht: leicht und akkubetrieben, wenigstens zwei LED-1'-Panels (idealerweise variabel zwischen 3.200 und 5.600 K) mit V-Mounts, halten fast den ganzen Tag, Steckdosen suchen und Kabel legen entfällt komplett. Sag mal, ich drehe seit ca. 2003 mit meinen 3 Ianiros, 800W. Sind sehr zuverlässig, hell, stabil. Aber halt auch schwer(fällig), das ganze Kabelgedöns etc. kurzum für eine OneManShow manchmal recht nervig. Meinst, die könnte man inzwischen mit angesprochenen 2 oder 3 LED Panels ersetzen?

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Antwort von Jott:

Die Ianiros sind natürlich deutlich heller, aber so viel "plattes" Licht brauchen wir nie und schon gar nicht Kunstlicht, was außerhalb eines Studios eher nervt. Mit CTB konvertiert und mit Softbox ist der Unterschied schon fast verschwunden.

Die V-Mount-Panels sind halt super zum schnell irgendwo hinstellen, aufhellen, Kanten setzen, machen von einem guten Hersteller (in meinem Fall Dedolight Felloni) inzwischen ordentliches Licht ohne den Wasserleicheneffekt der ganz billigen Exemplare, gibt es von Flood bis Spot, auch mit doppeltem "Bums" für mehr Geld, dann richtig hell.

Kein billiger Spaß, deshalb habe ich in diesem Kontext von ausleihen geredet. Noch viel schöner und teurer sind Kinoflos, die haben wir auch, aber das lohnt sich alles nur zu kaufen, wenn man's wirklich ständig im Einsatz hat.

Der Hauptgrund: wir machen viel interne Kommunikation für Konzerne, viel People bis ganz oben. Den Leuten ist das Abkochen mit so was wie den klassischen Ianiros einfach nicht zuzumuten, die lieben "kaltes" Licht.

Es gibt aber viele, die den klassischen Kunstlichtleuchten immer noch das schönste Licht zuschreiben. Da kann man sich ausgedehnt drüber unterhalten, ein schönes Thema für Gestalter und Ästheten.

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Antwort von Blancblue:

Danke erstmal für das nette Feedback, fast schon beruhigend :)

Jott hat sicherlich nicht unrecht, mit gescheitem Equipment wäre die ganze Nummer bestimmt etwas entspannter gelaufen. Aber in meinem Fall liegt der nächste Verleiher 100 Km entfernt, das lohnt sich nicht für mich. Zum anderen ist und bleibt die Filmerei ein Hobby, gepaart mit der Fotografie. Von daher passt das Gear schon, auch wenn ne C300 ein Traum wäre.

Licht - tjoa, da will ich noch mal investieren. Bei Lichtseminar mit Achim Dunker letztes Jahr hatten wir die ganzen Dedolight Sachen im Einsatz und die Felloni ist schon ein göttliches Teil vom Handling her. Vom Licht aber, und wir hatten den direkten Vergleich, war das klassische Dedo einfach schöner. Vielleicht sieht das in der Praxis wieder anders aus, werde die oder die günstigen F&V noch mal ausgiebig testen.

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Antwort von Jott:

Mit den klassischen Dedolights kann man wunderschön Akzente setzen und sogar Formen projizieren - da sind die LED-Panels natürlich draußen. Ganz andere technisch/optische Basis. Ergänzt sich. Das Problem mit Licht: wer mal die richtig feinen Sachen zum Drehen hatte (und einen guten Beleuchter dazu), sieht sich mit einem teuren Suchteffekt konfrontiert. Die Unterschiede sind im Gegensatz zum Beispiel zu 8-Bit vs. 10-Bit-Diskussionen sofort ins Auge springend und werten eine Produktion massiv auf.

Mein Tipp: wenn's finanziell mal drinliegt, einen professionellen Beleuchter plus dessen nach Absprache empfohlenes Licht mieten, schauen was er damit treibt und viel vom Zuschauen lernen. Ist natürlich in filmaktiven Großstädten einfacher umzusetzen, weil alles problemlos um's Eck zu haben ist.

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Antwort von Blancblue:

Sehr guter Tipp, Jott! Sollte ich noch mal so eine Geschichte wagen, werde ich mir da tatsächlich einen Beleuchter suchen, insbesondere wegen dem Lerneffekt. Durch zuschauen habe ich eh schon immer am besten lernen können...
Die ganze Lichtthematik hat mich unterm Strich an dem Tag wirklich die meisten Nerven gekostet und die Qualität hat an diesem Punkt auch am meisten gelitten. Das ärgert mich sehr, weil man imho vor allem am Licht schnell eine Amateur- von einer Profi-Produktion erkennen bzw. unterscheiden kann.

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Antwort von Adam:

Vielen Dank für Deinen Erfahrungsbericht - hat mich sehr gut unterhalten.
Ich komme zwar hauptberuflich aus einer ganz anderen Ecke, aber kenne solche Situationen nur zu gut.
War echt schön zu lesen - kurzweilig geschrieben, nette 'Schmunzel-Einlagen' und wunderbar lebensnah an der Wirklichkeit.

Das wäre doch mal ein gutes Intro für ein Buch zum Thema 'Wie werde ich reich mit meiner DSLR".
Das rückt dann die Realitäten wieder etwas gerade.

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Antwort von tomaus:

Solche One-man Shows kommen in meiner Praxis häufig vor. Deswegen versuche ich, mir so viel wie möglich zu erleichtern. Meine Cam kommt mit Zubehör auf knapp 7 Kilo, auf den ersten Blick nicht allzuviel, spätestens nach einer Stunde ständigen Ortswechsels werden es gefühlte 14 Kilo und mehr. Aus diesem Grund habe ich mir ein Sachtler Pedestal C1 mit Dolly und DV12 zugelegt. Mit diesem Stativ, mit dem man die Kamera per Luftdruck in der Vertikalen verändert, spart man eine Menge Kraft. Mit dem Dolly ist ein leichtes, die Cam mal eben schnell an eine andere Position zu bewegen. Über die Sachtler-Qualität braucht man nicht wirklichzu diskutieren, über den Preis leider auch nicht, aber die Teile sind wirklich jeden Cent wert.

Mit der Erfahrung reduzieren sich natürlich auch die Fehlerquellen. Ein absolutes Muss bei mir ist es, die Kameras in sicheren Transportkisten samt Zubehör zu verstauen und auch, selbst wenn es nach drehschluss nervig ist, immer wieder so zusammen zu packen, wie man zum Drehort kam. Das zählt sich beim nächsten Termin aus.

Rechne für große Drehs locker nen Tag Vorbereitung für die Logistik ein.

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Antwort von Blancblue:

Wie versprochen, hier mal der "first Flush":

Edith: neue Version in Arbeit.


Ich persönlich bin so halbwegs zufrieden, aber so wie es vorher in meinem Kopf mal geplant und ausgesehen hat, habe ich es nicht hinbekommen. Dafür waren es zu viele Protagonisten, bei zu wenig Zeit und Erfahrung und teilweise differierenden Kundenvorstellungen. Ich mag eher Qualität vor Quantität, hier ist es umgekehrt.

Mich würde jetzt Euer Feedback interessieren, was findet Ihr gut und wo ist noch Verbesserungsbedarf.

Was mich (aktuell) (noch) stört (Ratschläge fernen gesehen):

- Tonqualität - es gab einen Interview Nachdreh und man hört, dass die Mikroposition nicht identisch ist

- Einige schlecht ausgeleuchtete Szenen

- Einige verwackelte Szenen

- Eventuell ist der Part über die Musiker zu lang


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Antwort von Elsalvador:

Wie versprochen, hier mal der "first Flush":




Mich würde jetzt Euer Feedback interessieren, was findet Ihr gut und wo ist noch Verbesserungsbedarf. Hi, gibts das Werk noch irgendwo zu sehen?

VG
Matthias

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Antwort von kowi:

Wie versprochen, hier mal der "first Flush":



Passwort: ce Wollte auch mal den first flush goutieren - klappt aber nicht - wo gebe ich das Passwort ein?

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Antwort von Blancblue:

Erstmal danke für Eure Interesse, mußte noch ein paar Kundenänderungen realisieren und sobald ich damit fertig bin, gibt's das Ergebnis hier wieder zu sehen.

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Antwort von nachtaktiv:

sehr interessant, und deckt sich mit meinen hobbyfilmerfahrungen. ich bin zur zeit beim no budget image film dreh no. 2 für eine gute bekannte.

neulich die gopro 3 BE benutzt und zuhause festgestellt, das ich per app vom handy aus das ding genau falschrum bedient hab :-S : immer dann, wenn ich filmen wollte, hab ich das ding auf standby geschaltet, und umgekehrt. klassischer "gekauft und nicht gross benutzt" fehler..

das teil liegt ein paar monate schon hier rum und ich hatte es noch nicht per app benutzt. das war aber diesmal nötig, weil sie quasi unter der decke hängend bedient werden sollte. da das verfluchte teil ja kein display hat, fährt man erst mal im guten glauben, alles richtig gemacht zu haben, nach hause ... autsch ... da hatte ich dann eine gute stunde belangloses geschwafel und nullaction auf der SD karte :-/ ...

der akku von dem ding is natürlich rasend schnell leer, und der 10.000 mah extern akku lässt sich nicht mal eben verbinden, da ich die gopro erst mit panzertape befestigt hatte, und dann feststellte, das ich quasi durch das klebeband an den UBS port der cam müsste ... +argh+ ... ging aber nicht, weil die zeit nicht mehr da war ... das war mal wieder ein typischer flüchtigkeitsfehler..

also das ding heute so mit dem mitgeliefertem mini akku bedient.. klappte aber ganz gut...

zum glück handelt es sich um eine tanzschule, und ich hab jede menge zeit. da die kurse immer wieder zu bestimmten zeiten statt finden, mit immer wieder den gleichen tanzbewegungen usw. verliere ich auch keine seltenen momente bei patzern. das wichtigste hab ich also erst mal richtig gemacht : mir eine idiotensichere drehgelegenheit gesucht :D ... bei ner hochzeit hätt ich jetzt im dreieck gekotzt ..

so ganz no budget isses auch nicht, denn meine "bezahlung" ist : ich darf für mein eigenes tanzprojekt in zukunft die räumlichkeiten des studios kostenlos benutzen - z.b. für eigene drehs :D ...

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Antwort von Blancblue:

Die finale Version ist nun online und hier zu finden:



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Antwort von Auf Achse:

Servus!

Hab seit Juni mitgelesen und mir ist schon damals deine sehr offene und ehrliche Berichterstattung aufgefallen. Normalerweise verschweigt man ja die eine oder andere Trottelei gerne ;-)

Deine finale Version finde ich recht gut, sepia finde ich passend. Von dem Streß den du und deine Darsteller beim Dreh hattet ist nichts zu merken.
Nur der Ton ist mir negativ aufgefallen. Zum einen klingt die Stimme sehr dünn, da läßt sich in der Post sicher noch einiges verbessern. Zum anderen ist mir ein deutliches und störendes Grundrauschen aufgefallen.

Ansonsten sehr gut und nochmals danke für deine Berichte!

Grüße,
Auf Achse

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