Frage von ruessel:Ich mache das Thema hier auf, weil die ersten Einträge sich inzwischen auf diverse Einträge verteilen. Hauptsächlich hier:
http://forum.slashcam.de/2-vt120630.htm ... &&start=35
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Quelle: Die Skizze stammt aus dem Heftchen "Mikrofone", Deutscher Funkverlag 1948.
Angefixt durch einen Grillabend, bei dem Max Rabe auf einen mal das Thema wurde, machten mich diese Schallwandler neugierig. Ein erster kleiner Testaufbau brachte mir einen sehr nostalgischen Sound zu Gehör. Die Kohle wird durch Schallwellen in Schwingungen versetzt und ändert dadurch leicht seinen Widerstand. Damals in der Anfangszeit des Rundfunks war das für kurze Zeit der "Broadcast" Standard. ;-)
Ich habe keine Ahnung was man mit so einem ollen Mikrofon wirklich Anfangen soll, jede Mikrofonkapsel für wenige Cent besitzt einen besseren Klang.
Darum geht es mir aber nicht. Ich finde so ein Mikrofon ist eine Kunstform. Bei meinen Versuchen stellte ich fest, das der Klang sich sehr veränderte je nach Parametern der Speisung. Die Parameter der Speisung sind die Betriebsspannung (zu hoch = gibt es Funkenflug durch verbrennen der Kohle) und auch die Stromstärke. Damit lassen sich einige gewollte Nebenwirkungen der Kohle justieren.
Aber auch sehr entscheidend für den Klang ist der Aufbau der Mikrofonkapsel selber: Bauform (Rund, Oval, Eckig usw.), die Körnung der Kohle, die Dicke der Kohleschicht und natürlich die verwendete Membran. Hier gibt es nun unzählige Parameter die nicht alle getestet werden können.
Durch Zufall habe ich alte Patentschriften und Konstruktionspläne eines Reis-Mikrofons bekommen. Philipp Reis hatte 1860 damit das "Telefon" erfunden. Aber auch konnte diese Technik später die gewaltigen Senderöhren der Rundfunksender modulieren. Dazu musste dann die Kohle in der Anfangszeit mit Wasser gekühlt werden. Ich werde diese Reispläne mit modernen Materialien wie Seide und Nagellack optimieren (Seide in getränkten Nagellack ergibt eine vorzüglich steife Membran).
Laut Messungen eines alten Reismikrofons, ergibt einen recht linearen Frequenzverlauf zwischen 50-10.000 Hz. Aber wie schon geschrieben ist das nix besonderes mehr in der heutigen Zeit. Interessant für mich sind die Nebenwirkungen dieser Technik. Die Kohle macht was sie will, es gibt je nach Betriebsparametern wenig rauschen - starkes rauschen, wenig Verzerrungen - starke Verzerrungen und auch jede Menge Nebenwellen.
Meine Vorstellung eines Querstrommikrofon des 21. Jahrhundert geht noch weiter. Ich möchte damit auf modernen Studiostandart symmetrisch XLR und werde ihm noch einen modernen DSP spendieren.
Ein digitaler Signalprozessor (engl. digital signal processor, DSP) ergibt noch wahnsinnig neue Möglichkeiten. Hier kann massiv in den Klang eingegriffen werden. Dazu habe ich in den USA eine kleine Firma gefunden und einen DSP mit Entwicklungssoftware bestellt (gestern schon in Frankfurt gelandet und liegt nun im Zoll).
Der DSP Chip lässt sich per MAC und Win leicht programmieren und die akustischen Werte sind für ein Kohlemikrofon völlig ausreichend
•56-bit DSP Engine
•24-bit ADC/DAC conversion
•48kHz sampling rate
des weiteren ist er Mehrkanalig. Vielleicht kann man seine Ausgänge unterschiedlich programmieren (ist noch nicht ganz klar) also eine Menge an Klangexperimenten sind möglich.
Damit man mit seiner Sprache möglichst im optimalen Sättigungsbereich der Kohleschicht bleibt, habe ich noch Stilecht eine magische Röhre als Aussteuerungsanzeige geordert..... ein wenig Spaß muss einfach sein, mein Auge hört mit. ;-)
Jetzt bin ich noch auf der suche nach einem Sänger oder Sängerin in meiner Bremer Umgebung die bei erfolgreichen Zusammenbau und Programmierung mal ein paar wohlklingende Testtöne in die Kohle singt. Zur Zeit nehme ich Suzanne Vega (Toms Diner) aus einem Lautsprecher als Testsängerin, das ist aber aus rechtlichen Gründen dann nicht für die Öffentlichkeit.
Antwort von handiro:
Viel interessanter und linearer finde ich Bändchenmikrofonie:
Allerdings braucht man hier Mikrofonverstärker die mehr als 60db Verstärkung haben.
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Antwort von ruessel:
Bändchenmikrofonie
Mir viel zuviel HIFi ;-)
Antwort von handiro:
Ach so.....ich hätte da noch ein paar alte Neumann Kapseln in die Radiomoteratoren 20 Jahre Pfeife rauchend reingehustet haben. Klingen richtig low fi ;-)
Antwort von ruessel:
ich hätte da noch ein paar alte Neumann Kapseln in die Radiomoteratoren 20 Jahre Pfeife rauchend reingehustet haben. Klingen richtig low fi ;-)
Das dürften dann aber schon recht moderne Kondensatormikrofone sein.
Antwort von handiro:
Ja klar das sind Kondensatorenmikros
Hast Du mal piezokeramische Türsummer probiert? Kosten 90 cent und ganz interessant....
Antwort von thsbln:
Weiter so, ruessel, und mein nächstes Portrait mach ich über Dich!
:-)
Antwort von ruessel:
Hast Du mal piezokeramische Türsummer probiert? Kosten 90 cent und ganz interessant....
Nein, ich habe nun genug mit dem Kohlemikrofon zu tun, das reicht für die nächsten Monate ;-)
Weiter so, ruessel, und mein nächstes Portrait mach ich über Dich!
Das wird nicht klappen, ich stehe sehr ungern vor der Kamera. Es gibt bei Radio Bremen TV ein kurzes Interview von mir, wie ich das bei der Ausstrahlung gesehen habe, wäre ich gern in den Erdboden verschwunden ;-)
was funktioniert ist Radio + Zeitung ;-)
Der NDR hatte vor einigen Jahren mal ein Kurzportrait über meine Soundsachen gemacht. Die Zeitung "Die Welt" einen kritischen Artikel über meine künstlerischen Tätigkeiten - das war Klasse, danach meldeten sich sehr seltsame Menschen bei mir.
Antwort von domain:
Ruessel, habe gerade daran gedacht, mir auch so ein tolles Kohlemikrofon zu basteln, wie ich aus meiner Jugendzeit kenne. Dachte da an Alufolie. Wegen der Isolierung mit Doppelklebeband auf einen mehr stabilen und entlackten Gurkenglasdeckel geklebt. Dazwischen dann Grafitpulver, wie es für Autoschlösser angeboten wird. Könnte das von Erfolg gekrönt sein?
Antwort von Skeptiker:
... was funktioniert ist Radio + Zeitung ;-) ...
Als ich kürzlich am Kiosk die Ton- & Videohefte durchblätterte und dabei im Recording Magazin 6/2014 auf einen Artikel zur Kunstkopf-Mikrofonie stiess ("Surrond mit 2 Ohren - Kunst mit Köpfchen" von Andreas Ederhof), habe ich sofort zugegriffen.
Umso grösser dann die Enttäuschung zu Hause: Zwar wird über Klassiker wie den Neumann-Kunstkopf und auch das Realkopf-Mikro OKM II berichtet und auch über diffusfeldentzerrte Kopfhörer zum Abhören, aber vom Ohrwurm scheint der Autor noch nie etwas gehört zu haben :-(
Da wäre mal eine (sehr) ernstes Gespräch fällig ;-)
Antwort von ruessel:
Ruessel, habe gerade daran gedacht, mir auch so ein tolles Kohlemikrofon zu basteln
Prima, willkommen im Club. Ich befürchte, das Alufolie zum Telefoneffekt kommt (bis max. 6kHz). Das Kohlemikrofon ist nicht so schlecht, es wurde auch noch von Herrn Reis weiterentwickelt.
Das Problem ist die Schallmembran, sie sollte möglichst nix wiegen aber extrem Steif sein, sonst rutscht die Kohle runter und bildet an der Membran einen ungünstigen "Bauch".
Kohlefaser gab es damals nicht, das könnte mal zu neuen Ergebnissen führen. Wie schon geschrieben, bei einem guten Aufbau sind so um 10kHz an Höhen drin, das entspricht ungefähr dem Tonstudio-Standard der 40er Jahre.
Könnte das von Erfolg gekrönt sein?
Das tolle ist, es kommt immer ein Ton raus, selbst wenn du eine Streichholzschachtel mit Kohle füllst, einfach links und rechts ein Anschlusskabel reinhängst und laut rein brüllst, kommt ein Ton raus. Ist ja auch ein Schülerexperiment der zweiten Klasse.
Die Kunst ist nun das ganze zu perfektionieren. Nach Herrn Reis schaffte es Siemens sogar eine Fliege auf dem Kohlemikrofon deutlich abbilden zu können, zumindest gibt es da solche Werbeaussagen. Die Empfindlichkeit lässt sich auch noch mit Mehrkammerkohlemikrofonen zu steigern, das sind einfach mehrere Kammern mit Kohle gefüllt, die nacheinander in Reihe geschaltet werden. Dies habe ich aber noch nicht selbst ausprobiert.
Ich warte im Moment noch auf ein paar Hilfsmittel, die ich in China billig bestellt habe.
Umso grösser dann die Enttäuschung zu Hause: Zwar wird über Klassiker wie den Neumann-Kunstkopf und auch das Realkopf-Mikro OKM II berichtet und auch über diffusfeldentzerrte Kopfhörer zum Abhören, aber vom Ohrwurm scheint der Autor noch nie etwas gehört zu haben :-(
;-)
Mir reicht es an Lobhudelei wenn OKM Besitzer nach dem Ohrwurm 3 kauf Ihren OKM einmotten oder verkaufen. Die schönste Bestätigung für mich sind aber zufriedene "nicht sehende" Ohrwurmkunden, dabei ist sogar ein Tonstudiobesitzer, ich denke ein besseres menschliches Gehör werde ich nicht finden.
Antwort von ruessel:
Völlig O.T.:
Bin ganz begeistert, konnte gestern ein Tesla Mikrofon von 1956 in original Verpackung kaufen. Das Teil sieht noch Fabrikfrisch aus mit original Lack. Es handelt sich um das seltene Tesla EGG (Ei). Es gibt zwar noch einige aber eben meist nicht mehr original mit großer Papiermembran. Es ist eine komische Konstruktion, innen auf der Rückseite ist ein "Soundrüssel" angebracht, damit wird eine Niere erzeugt.
Ist das nicht eine geile Optik?
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Soundrüssel von Innen, Foto im Netz gefunden.
Sobald ich den seltenen Anschlussstecker habe, gibt es ein Soundbeispiel!
Ein Mikrofon aus der Zeit von Caterina Valente - Ganz Paris träumt von der Liebe, da war ich noch nicht auf der welt - ja, noch nicht einmal geplant ;-)
Herrlich !
Antwort von ruessel:
Hast Du mal piezokeramische Türsummer probiert?
Habe gerade in der Bucht zugeschlagen und eine Tesla "Kobra" erworben (gekauft wegen dem komischen Anschluss für das Tesla Ei). Es ist ein Tesla 516002 Mikrofon, also Keramisch/Kristall. Der Verkäufer meint es ist kaputt weil die beiden Anschlüsse sehr Hochohmig sind und verkaufte es zum "defekt" Preis ;-)
Ich frage mich, wie kann ich so ein Hochohmiges Mikrofon an heutige niederohmige PreAmps anschließen? So direkt dürfte es einen schlechten Frequenzverlauf zur folge haben.
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Tesla "Custom" Cobra: http://www.harpprojekt.com/projekty.php
Antwort von handiro:
Die Dinger sind aus der Tschechei aus den 50ern und haben soweit ich weiss alle die typischen "Din" 3 Pol Stecker, die bei uns im HiFi Bereich bis in die 70er Jahre üblich waren. Solche Stecker gibts noch bei Conrad.
Wenn nicht sinds Kleintuchel/Amphenol, die gibts auch noch im Handel.
Die Dinger sind bei Bluesharmonika Spielern beliebt.
Die Keramik wird bestimmt gelitten haben. Jetzt brauchste noch den Echolette Verstärker dazu :-)
Antwort von ruessel:
soweit ich weiss alle die typischen "Din" 3 Pol Stecker
Nein, es sind M16 Stecker, diese sind in der heutigen Zeit nach meinen Infos für höhere Ströme ausgelegt. Sie gibt es in diversen Pol Zahlen, 3 Pol hat tatsächlich die alten DIN Abmessungen. Da der Stecker aber mit einer Überwurfmutter befestigt wird, geht ein billiger DIN 3 Stecker/Buchse nicht.
Auch ist das befestigen auf einem Stativ ein großes Problem, diese Mikrofone besitzen nur diese 3 Pol Buchse, sie dient gleichzeitig dem Anschluss und Stativ.
Zum Glück liegt meiner "Kobra" soch ein Zwischenstück bei, dort ist oben der Stecker mit Überwurfmutter und unten ein Stativgewinde, das Kabel wird seitlich ausgeführt. Ganz schön kompliziert das Ganze ;-)
Die Keramik wird bestimmt gelitten haben. Jetzt brauchste noch den Echolette Verstärker dazu :-)
Ich kenne mich damit nicht aus, das letzte Kristallmikrofon hatte ich in den 60er Jahren in meinem KOSMOS Experimentierkasten. ;-)
Nach ein wenig lesen, habe ich erfahren, das der Kristall mit einem Schutzlack umgeben ist, wird dieser Sauerstoffdurchlässig, beginnt der Kristall sich aufzulösen - er bröckelt.
Schauen wir mal.....
Probleme machen mir eher die Hochohmigen Ausgänge, solch ein Mikrofon an einem modernen niederohmigen PreAmp führt zum Verlust der Bässe. deshalb haben die Dinger auch keinen guten Ruf, es klingt dann Nassal. Dabei hatte die Kobra von 30-10.000Hz einen recht breiten Klang. Entweder baue ich einen PreAmp auf hochohmig um oder schenke mir eine Klangprobe - eine Echolette werde ich garantiert nicht ersteigern ;-)
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Antwort von ruessel:
Gerade ist die TESLA Cobra angekommen, ein optisch seltsames Mikro..... ;-)
Anscheinend bin ich im Tesla Rausch, habe nochmals in der Bucht zugeschlagen und ein gut erhaltenes seltenes 50er Jahre TESLA 516000 ersteigert - alleine nur wegen der Optik. Sicherlich zu teuer bezahlt aber damit habe ich etwas ganz besonderes vor. Außerdem werde ich es nach der Restauration gegen eine kleine Gebühr verleihen für Musikclips.... immer wenn im Bild etwas besonderes gezeigt werden soll. Ich sehe förmlich die Sängerin im kubanischen Nachtclub wie sie mit kräftigen roten Lippen in das Tesla Mikro singt ;-)
Ja, ich glaube ich muss wirklich langsam zum Arzt.
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TESLA 516000
Antwort von ennui:
Apropos "alte" Mikrophone, mal was anderes:
Ich hab hier ein "altes" Beyerdynamic MCE93, das ich wegen seiner schönen Klangeigenschaften gerne nutze. Ist wohl von 1998, also noch aus dem letzten Jahrhundert.
http://www.soundonsound.com/sos/jun99/a ... yermce.htm
Immer wieder aber, und zwar immer dann, wenn ich es mal innerhalb der Wohnung anschließe, kommt es zu sehr merkwürdigen Störgeräuschen (modulierendes Rauschen, Knattern,...), die die Aufnahme völlig ruinieren, und das seltsame ist: Hauptsächlich ist das im Arbeitszimmer so. Und es wird noch seltsamer - es hängt wohl auch von der Position des Mikros im Raum ab.
Dort hängt nun u.a. zufällig auch der Router mit WLAN-Antenne. Das Mikro ist aber über XLR angeschlosssen, das sollte ja Störeinstrahlungen weitgehend verhindern/auslöschen. In anderen Räumen ist der Störeffekt aber fast nicht mehr vorhanden. Draußen auch nicht.
Bei "moderneren" Mikros mit ansonsten gleicher Konfiguration tritt er gar nicht auf, egal wo.
Jetzt ist meine Vermutung, dass ein Mikro von 1998 vielleicht selbst (noch) nicht genügend gegen WLAN (oder GSM, UMTS,...?) abgeschirmt war/ist, weil es das damals ja noch nicht oder gerade erst gab, aber kann das wirklich sein? Abgeschirmt ist doch abgeschirmt. Oder? Schon mal was vergleichbares erlebt?
Wenn ich wieder mal vor Ort bin, werde ich WLAN mal abschalten und es dann noch mal testen, aber ich bin mir noch nicht mal ganz sicher, dass das WLAN wirlich der Übeltäter ist. Dass das Mikro einfach irgendwie kaputt ist dachte ich auch schon - nur anderswo, oder nur einen Meter weiter funktioniert es dann ja wieder normal. So ist das natürlich ein Glückspiel und für ernsthafte Anwendung innen völlig ungeeignet. Was kann man denn da noch machen oder testen?
Antwort von carstenkurz:
Hatten wir nichtmal hier im Forum das Problem, dass bei dem einen oder anderen BeyerDynamic die Gehäuseerdung lose war und das Ding damit keine ordentliche Schirmung mehr hatte? Ich kann mich da an was erinnern.
Im Übrigen - im Grunde sind alle BeyerDynamic Mikrophone 'aus dem letzten Jahrhundert'. Soviele technische Neuerungen gibts im dem Bereich nicht.
- Carsten
Antwort von carstenkurz:
Ja, ich glaube ich muss wirklich langsam zum Arzt.
Das muss an den Flussmitteln im bleifreien Lötzinn liegen.
- Carsten
Antwort von ennui:
Das wäre vielleicht auch eine interessante Spur. Ich frage mich aber ganz allgemein, ob so alte Mikros störstrahlungsanfälliger sind. Da steht "these mics are back-electret types, where the capsule is polarised by a charge of static electricity during manufacture." Kann es mit dieser Bauart zu tun haben?
Und WLAN etc. gab es ja damals nicht. Könnte es sein, dass alte Designs dagegen einfach unzureichend abgeschirmt sind? Oder sollten sie das schon sein? Nach meinem Verständnis sollten sie es, aber was weiß ich... das Ding funktioniert in meinen Augen da ungewollt wie eine Antenne, die irgendwas empfängt, wenn man sie "richtig" positioniert. Das ganze XLR-Geraffel bringt dann natürlich auch nix, wenn es schon an der Quelle selbst einstreut.
Mit der Suchfunktion: "Gehäuseerdung" oder "Beyerdynamic" + "Erdung" wurde ich hier jetzt nicht fündig.
Antwort von ruessel:
Und WLAN etc. gab es ja damals nicht. Könnte es sein, dass alte Designs dagegen einfach unzureichend abgeschirmt sind?
Nein, glaube ich nicht. WLAN ist in der frequenz sehr hoch, allerdings auch im Pegel evtl. sehr stark. Ich denke auch, das die Abschirmung zum Gehäuse gebrochen oder oxydiert ist. Zerlegen und nachschauen.....
Das muss an den Flussmitteln im bleifreien Lötzinn liegen.
Warum bleifrei ;-)
Idee: es gibt doch 3 wege oder sogar 5 wege Lautsprecherboxen, warum nicht ein 3 wege Mikrofon? Also 3 Tauchspulen über eine Tonweiche aufsplitten..... 2 wege gab es früher mal.....
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Antwort von ennui:
"Ich denke auch, das die Abschirmung zum Gehäuse gebrochen oder oxydiert ist. "
- aber würde es dann je nach Raum und Raumposition mal einstreuen, mal nicht??
"Zerlegen und nachschauen..... "
Danach ist es dann wahrscheinlich wirklich kaputt. Nein, nur Spaß, vielleicht probier ich das mal, aber erst nach dem WLAN-Test (was könnte da noch derart einstreuen?)
Also ist die grundsätzliche Ansage, prinzipiell sollten auch ältere und alte Mikros gegen neuartige Störeinstrahlung hinreichend abgeschirmt sein?
Antwort von ruessel:
prinzipiell sollten auch ältere und alte Mikros gegen neuartige Störeinstrahlung hinreichend abgeschirmt sein?
würde ich so zumindest behaupten wollen. Aber Handy oder die ganzen 433Mhz Schalter haben gewaltig zugenommen. Kann es nicht auch am Kabel liegen? Symmetrisch oder unsymmetrisch betrieben?
Antwort von ruessel:
Um mal wieder auf das Querstrommikrofon zu kommen, der Paketwagen hat mir gerade eine Rolle (1x1 Meter) Membranen vorbei gebracht, 0.015mm dick. Eigentlich kann es bald richtig los gehen, nur der DSP steckt noch im Zoll fest.
Jetzt zu Weihnachten gibt es doch zum Teig (Kekse) ausstechen solche Stechformen: Engel, Stern, Halbmond, Kreis - wären doch schöne Formen für Querstrommikrofone. Frage: wird ein Stern anders klingen als ein Engel ;-)
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Antwort von domain:
Ja, die Ausstechformen könnten ein recht ansprechendes Design für deine zukünftigen Kohlemikrofone liefern :-)
Als Weihnachtsidee und zur Ergänzung deines Ohrwurmprogrammes hier ein Helm für Kohlebergwerksfilmer mit Kohlemikrofon, ja sogar ein Richtmikrofon weil es vom Kameramann gerade neu hingerichtet wird.
Fehlt nur noch eine alte Super-8 Kamera mit unruhigem Bildstand, FOMA-SW-Film und hochmodernem Fieldrecorder mit hochohmigem Vorverstärker.
Mono rulez !
zum Bild http://img5.fotos-hochladen.net/uploads/kumpel275a0pjeuyf.jpg
Antwort von ennui:
Das MCE93 war wie gesagt ganz normal symmetrisch an XLR betrieben, das braucht ja auch 48V. Der Effekt tritt massiv nur in dem einen Raum auf, wo der WLAN-Router hängt (und ggf. werweißwas beim Nachbarn noch rumsteht, hatte da schon öfters Abschirmungs/Streuprobleme, auch mit billigen Antennenkabeln am TV).
Und hänge ich was moderneres an die gleiche Konfiguration im selben Raum, ist alles so, wie es sein sollte. Geh ich mit dem ollen MCE93 stattdessen in die Küche und nehme den Kühlschrank auf, ist aber auch alles wieder ok.
Ich dachte, jemand hätte vielleicht mal was ähnliches erlebt - scheinbar aber nicht. Sehr merkwürdig, aber vielleicht komme ich morgen mal zum ausführlichen Testen. Werde das Ergebnis berichten.
Achja, hier noch ein "seltsames Mikrofon":
http://www.kinderspiele-welt.de/basteln ... lefon.html
Das auf Miniklinke zu adaptieren wird schwierig.
Antwort von domain:
Also die hochohmigen Sachen sind immer extrem empfindlich. Sogar die kleinsten Einstreuungen werden dann noch verstärkt. Deshalb sollte ein Mikro eben schon im niederohmigen Bereich ordentlich Power von sich aus liefern.
Und so läuft es normalerweise immer, also sonderbares Thema überhaupt: an hochohmigen Eingängen bauen sich alle und zwar auch die kleinsten induzierten Fremdspannungen super auf.
Letztlich (mit den weihnachtlichen Ausstechformen) ist klar geworden, dass Ruessel nur jugendlichen Erinnerungen nachhängt und diese nachbauen will.
In all diesen Anstrengungen darf man ihn nicht zu ernst nehmen. Aber du tust das scheinbar.
Antwort von ruessel:
Ich wollte nicht damit anfangen...... ein Kohlerichtmikrofon ist in Arbeit, dazu habe ich am WE einen alten Grammophontrichter ersteigert.... HMV (His Master Voice)
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Das MCE93 war wie gesagt ganz normal symmetrisch an XLR betrieben
Messe doch mal am XLR Anschluss PIN 1 zum Mikrofongehäuse, hier sollten möglichst 0 Ohm zu messen sein.
Antwort von ruessel:
So langsam wird es mit der Kohle ernst. Wäre schön, wenn jemand wüsste wo ich ein GEMA freien Sample von einem Sänger/in bekomme. Mit Instrument wäre auch möglich, aber dann bräuchte ich die Gesangsspur einzeln....... um durch die Kohle zu schicken;-)
Wenn ich anfange zu singen, verbrennt gleich die Kohle im Gehäuse - ist wirklich kein Genuss.
Antwort von ennui:
Pin 1 war der eine längere, oder? Wenn ich noch das Messgerät finde, checke ich das mal so. Dann brauche ich aber eine blanke Stelle am Gehäuse, oder? das ist ja außen lackiert. Aber kriege ich schon hin. Nach dem Ohne-WLAN-Test.
Antwort von ruessel:
Ich kenne das Mikro nicht...... Es kann natürlich sein, das nicht das Gehäuse als Abschirmung funktioniert, sondern das innen noch eine geerdete "Hülse" ist..... versuchen zu zerlegen, alles andere wird nur zum raten.....
Antwort von ennui:
Soweit ich mich erinnere, war Pin 1 der mit der Erdung und ist immer bisschen länger bei allen XLR-Mikrofonen, damit er beim Anschließen als erstes Kontakt bekommt, weil sonst nämlich Mikrofone beim Anschließen zerstört werden konnten durch kurzzeitige Ströme. Oder irgendwie so ähnlich.
Antwort von carstenkurz:
Mit der Suchfunktion: "Gehäuseerdung" oder "Beyerdynamic" + "Erdung" wurde ich hier jetzt nicht fündig.
Mein Forengedächtnis ist besser als Suchfunktionen:
http://forum.slashcam.de/beyerdynamic-m ... hlight=mce
- Carsten
Antwort von ruessel:
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Komme gerade vom Zollamt, hier nun mein für das Querstrommikrofon geplanter DSP. Der rote Pfeil zeigt die USB Buchse zum programmieren. Die Software ist grafisch angelegt, aber auch Formeln können eigene Filter beschreiben..... ich muss mich damit in Ruhe auseinander setzen. Hoffentlich versteht das noch mein kleines altes Brain.
Auch benötige ich noch eine weitere eigene Schaltung um die sehr hohe Mikrofonspannung auf das genormte Signal zu bringen was der DSP erwartet. Wird nicht leicht werden, da ich die Spannung an der Kohle variabel (BIAS) machen möchte.
Antwort von ennui:
So, noch kurzer Testbericht Störgeräusche MCE93:
Am meinem WLAN lags nicht, und auch nicht an anderen Geräten im Raum. Geräusch bei Aufnahme im Arbeitszimmer weiterhin laut im Ton hörbar, bzw. mal lauter mal leiser je nach Position im Raum, und das reproduzierbar.
Auseinandergebaut habe ich es aber auch erst mal auch nicht, denn in anderen Räumen trat wiederum das Geräusch, also das Knattern/Flattern, Zischen und Rauschen (es ist kein 50Hz-Brummen!) nicht auf, dort funktioniert das Mikro wieder ganz normal. Und ich fände es unlogisch, wenn der "Wackelkontakt" immer nur in einem Raum der Wohnung, und dort besonders an bestimmten Stellen, auftritt. Wäre das Mikro nicht richtig abgeschirmt, würde sich das doch immer und überall bemerkbar machen. Sehr mysteriös.
Antwort von ruessel:
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So, das Richtrohr für das Querstrommikrofon ist angekommen. Ein wunderbares altes Stück!
Antwort von ruessel:
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China hat heute auch geliefert, die benötigten Röhren sind da. Früher kamen sie von Telefunken/Deutschland, heute ist ein "kommunistischer Stern" drauf. Ja, die Zeiten haben sich geändert ;-)
Antwort von mikroguenni:
Ich kenne das Mikro nicht...... Es kann natürlich sein, das nicht das Gehäuse als Abschirmung funktioniert, sondern das innen noch eine geerdete "Hülse" ist..... versuchen zu zerlegen, alles andere wird nur zum raten.....
Moin,
das Gehäuse funktioniert nicht nur als Abschirmung sondern führt auch die Signalmasse ab der Kapsel.
Die Kapsel lässt sich vorne abschrauben. (mit dem Handballen von vorne gegendrücken und drehen). Bei der abgeschraubten Kapsel sieht man eine schwarze Scheibe, das ist die Dämpfung für die akustische Dämpfung. Nicht verstellen!!! Sonst stimmen weder Frequenzgang noch Richtcharakteristik.
Die Mikrofonkapsel ist rein passiv, also kein FET oder Elektronik da drin.
Die Verbindung über das Kapselgewinde muss niederohmig sein, sonst kann sie ein Rauschen erzeugen. Bei Auf- und Zudrehen sollte es sich dann aber verändern oder verschwinden.
Die 2. Masseverbindung die solche Geräusche erzeugen könnte ist die Kreuzschlitzschraube mit der das Innenleben mit dem Gehäuse verbunden wird. Auch hier würde sich das Störgeräusch beim Drehen der Schraube verändern.
Im Mikrofon vorne ist eine Kontaktfeder sichtbar, die zum Gate des Feldeffekttransistors (FET) führt. Nach Möflichkeit nicht berühren, da empfindlich gegen elektrostatische Aufladung!!!
Nach Lösen der Kreuzschlitzschraube im unteren Drittel des Gehäuses lässt sich das ganze Innenleben herausziehen
Unter dem Kegel vorne befindet sich eine kleine Platine mit dem FET. Von dort führen 2 Litzen zur Hauptleiterplatte.
Gruß mikroguenni
Antwort von ruessel:
Als nächstes stellt sich die Frage nach einem passenden Gehäuse, dabei habe ich diese coole Seite gefunden: http://www.dampfkraftlabor.de/
Werkstatt für optische Gerätschaften und elektrische Apparate zum Signalisieren, Kraftlicht-Phiolen, Aether-Telegraphen-Konstruktions-Labor, Eisengießerei und Dampfhammer
Ich bin nicht alleine ;-)
&
Antwort von ruessel:
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Die Röhre leuchtet nun auch, aus Sicherheitsgründen wird die Aussteuerungsröhre (die 250V benötigt) mit 9V betrieben. Das Mikrofon bekommt also einen 12v Anschluss um Aussteuerungsanzeige, DSP und die Kohle mit Strom zu versorgen. Ich finde die Messinghutmuttern richtig schön für das Projekt ;-)
was noch fehlt ist die Messingdose für das Kohlemikrofon (habe da was in der Bucht aus den 20er Jahren ersteigert und wird mit Federn gehalten), die vergoldeten Bananenstecker, ein Messinstrument mit 100mA aus Bakelit für den BIAS Strom und diverse Verzierungen - ein goldener Engel auf der Spitze des Mikrofons wäre auch nicht schlecht ;-).
Am Montag hole ich mir Holz vom Baumarkt, dann wird ordentlich geschreinert.....