Frage von Winel:Hi,
wie auch vermutlich einige andere hier interessiere ich mich sehr für die Tiefenschärfe von HD Kameras. Ich möchte mich aber mal von der theoretischen Seite annähern und die Mathematik dahinter verstehen.
Für die Bestimmung des DOF scheint folgendes notwendig zu sein:
- Blendenzahl
- Unschärfekreis
- Brennweite
- Objektdistanz
Die Blendenzahl muss ja möglichst klein sein, um minimale Tiefenschärfe zu erreichen, der Unschärfekreis entspricht (wenn ich das richtig aus ein paar Seiten heraus gelesen habe, der Größe eines Pixels auf dem Chip.
Gehen wir davon aus, dass wir für zwei unterschiedliche Kameras den DOF bestimmen wollen (z.B. Sony HC3 & Canon HV10 bei gleichem Abstand zum aufzunehmenden Objekt und gleichem Bildausschnitt). Die Sony hat eine Chip Größe von 1/3" und eine minimale Blende von 1,6. Die Canon hingegen eine Chip Größe von 1/2,7" und eine minimale Blende von 1,8.
Also ist bei der Sony die Blende besser und bei der Canon der Chip.
Wie berechne ich nun den Bereich, in dem das Bild scharf ist? Kann das einer von euch mal mit einer Beispielrechnung durchexerzieren? Das würde bestimmt auch anderen Leuten hier helfen, die eine geringe Tiefenschärfe wollen.
Das wäre wirklich sehr nett. Ich bin dafür offenbar zu dumm. :-)
Winel
Antwort von Cocoa_Magazin:
Im Endeffekt kommt es auch sehr auf die Ausnutzung der Chipgröße und die daran angepassten Objetive an. Man kann das sicher wirklich nur in der Praxis testen. Leider sind die Unterschiede zwischen 1/4, 1/3 oder auch noch 1/2 recht gering. Ein gutes Beispiel sind hier auch Fotokameras mit Vollformat (Canon 1Ds) und APSc-Size (Canon 400). Trotz ziemlicher Flächenunterschiede und angepassten Objetiven ist der PRAKTISCHE Unterschied in der Tiefenschäfte recht gering.
Echte Tiefenunschäfe erhält man meines Erachtens erst mit 2/3-Chips und entsprechenden Objetiven.
Man muss sich auch mal die Verhältnisse vor Augen halten:
Bei der Canon XHA1 entspricht der 650mm-Tele einer tatsächlichen Brennweite von 90mm bei KB. Schaue also mal durch eine KB-Fotokamera, nehme 90mm bei Blende 3,5 und schnipsele daraus den entsprechend kleinen Ausschnitt, den der Camcorderchip ausliest. Du wirst feststellen: die gleiche Tiefenschäfe. Ich habe es probiert. Ich PERSÖNLICH folgere daraus, dass einzig die Brennweite Einfluß auf die Tiefenschäfe nimmt.
Antwort von Bernd E.:
Zur Berechnung der Tiefenschärfe (allerdings für den Fotobereich mit größeren Sensor- bzw. Filmgrößen) gibt es hier einen praktischen Online-Rechner:
www.dofmaster.com/dofjs.html
Gruß Bernd E.
Antwort von Cocoa_Magazin:
Hier noch besser:
http://www.rene-grothmann.de/Fotografie/DOF.html
Antwort von Winel:
Hi,
diese Rechner reichen ohne zusätzliches Wissen nicht aus, oder?
Bsp. Canon HV10:
Blendenzahl (kleinste): 1,8
Eingestellte Entfernung: 3 Meter (oder sonst was)
Akzeptable Unschärfe bei Kleinbild in mm: ??? (Wie groß ist ein Pixel in mm bei einem 1/2,7" (bzw. 1/3", 1/4", 2/3" etc.) 16/9 Sensor? Nur Pythagoras reicht da m.E. nicht, da das ja nicht die echte Diagonale der Sensorfläche repräsentiert.)
Brennweitenfaktor: ??? (Woher bekomme ich den?)
Kleinbild Brennweite in mm: ??? (Zur Vergleichbarkeit müsste man wissen welche Brennweiten bei zwei Kameras eingestellt werden müssen, um den gleichen Bildausschnitt zu erhalten. Evtl. ist also die einzustellende Brennweite auch von der Chipgröße abhängig, oder in ich da auf dem Holzweg?).
Hm. Habe ich was überlesen oder nicht richtig kapiert?
Winel