Frage von Beef:Hi Leute,
das ist mein erster Beitrag hier im Forum. Ich hab hier schon vieles mitgelesen, kam jedoch nie auf eine direkte Antwort zu meiner Frage.
Ich nehme meine HD-Videos (1080p25) mit einer Canon EOS 550D auf. Die Videos liegen dann H.264 komprimiert mit etwa 45MBit/s vor.
Für gewöhnlich durchlaufen die Videos einige Filter mittels AviSynth und VirtualDub. Zum Schluss setze ich alles mit dem Windows Movie Maker zu einem ganzen Film zusammen. Der Windows Movie Maker hat nur den Zweck, weil er kostenlos ist und man für das Finish sehr einfach alle Schnitte zusammenfügen kann und eben auch Überblendungen und Musik sehr einfach mit einfließen lassen kann. Im letzten Schritt mit dem WMM wird wieder in H.264 in den MP4 Container komprimiert.
Mir geht es jedoch um die Schritte dazwischen. Meine zusammengeschnittenen und gefilterten "Filmfetzen" müssen zwangsweise 1-3 mal neu codiert werden. Dabei geht ja immer Qualität verloren (außer zb mit HuffYUV oder FV12). Ich lese oft vom CineForm-Codec, DNxHD Codec usw. Diese Intraframe-Codecs sollen bestens zum mehrmaligen kodieren sein und kaum an Qualitätseinbußen haben. Nur scheint es mir so, als wären diese nicht kostenlos.
Ich habe mir nun gedacht, dass ich alle Bearbeitungsschritte in MJPEG (Motion JPEG) durchführe (mit Qualität auf 100% in FFdshow). Meine Frage an euch...ist das eine gute Lösung? Immerhin wird ja jedes Bild bewegungsunabhängig gespeichert. Aber bleibt die Qualität auch ordentlich?
Was die konvertierungen betrifft sieht das bei mir etwa so aus:
1. H.264 (direkt von Kamera)
2. MJPEG (Bearbeitung)
3. MJPEG (Bearbeitung)
4. MJPEG (Bearbeitung)
5. H.264 (Endgültiger Film durch Movie Maker)
Wäre echt schön, wenn ihr mir Tips geben könnt, mit welchem (kostenlosen) Codec ich meine Bearbeitungsschritte am besten durchführen sollte und dabei möglichst wenig Verluste zum Originalvideo in Punkt 1 habe. Ich möchte diese gewaltigen Codecs wie HuffYUV und FV12 möglichst meiden.
Liebe Grüße,
Andi
Antwort von marwie:
DNxHD bekommt man kostenlos:
http://avid.force.com/pkb/articles/en_U ... earch&pn=1
Antwort von Beef:
Hi,
danke für die Antwort. Genau diesen Codec habe ich schon mal installiert. Jedoch steht er in VirtualDub nicht zur Verfügung. Vielleicht weil es kein Vfw-Codec ist.
Es war Version 2.3.8. Hab grad nochmal den von deinem Link probiert (also Version 2.1)...leider auch ohne Erfolg.
Gibts sonst noch eine Lösung?
Antwort von dienstag_01:
Genau, DNxHD setzt auf Quicktime auf.
Antwort von carstenkurz:
Wenn es um nicht viel Material geht und das eh alles skripbasiert, also nicht in Echtzeit läuft, dann nimm doch irgendwas verlustfreies. Sind doch eh nur Zwischenprodukte, die man hinterher wieder wegwirft. Ggfs. geht es damit auch schneller, weil der CPU Aufwand für die Codecs wegfällt.
- Carsten
Antwort von WoWu:
Carstens Tipp ist der einzig richtige. Geh über Transparenz und meide jeden weiteren Codec.
Antwort von Beef:
Naja, es ist im allgemeinen schon einiges an Material. So ein Filmchen kann schon mal 30 Minuten haben. Und mit HuffYUV komm ich bei 10 Sekunden auf etwa 3500 MB und FFV1 auf etwa 1500 MB (wenn ich das von meinen Tests richtig in Erinnerung hab). Zudem kann ich das Video im Editor nicht ordentlich abspielen, weil die Festplatte nicht hinterher kommt.
Bei MJPEG sieht die ganze Sache schon anders aus...es läuft flüssig, geht extrem schnell zum kodieren und ist sehr kompatibel (also geht auch ohne Probleme im Movie Maker...HuffYUV/FFV1 weiß ich nicht mehr).
Jedoch hab jetzt ich bei MJPEG schon starke Qualitätseinbußen gemerkt.
Deswegen wollte ich ja fragen, ob es da vielleicht noch einen anderen kostenlosen Codec gibt, der dafür sehr angenehm ist. Würde ich nur bei H264 bleiben, bräuchte ich für jede Kodierung Ewigkeiten, weil das je nach Filter oft nur mit 3-4 fps geht (hab nen schnellen, modernen Rechner). Zudem ist H264 dem AVI Container total inkompatibel (= nur Probleme).
Also
- DNxHD funktioniert anscheinend nicht mit VirtualDub.
- Auch der angeblich kostenlose CineForm Codec von GoPro gibt ne Fehlermeldung aus, dass mein Video für die Lizenz zu groß ist.
- ProRes ist anscheinend nur so ne Mac-Geschichte und kostenpflichtig.
- MJPEG verändert bereits nach einer Neukodierung die Farben/Kontrast extrem und zeigt schon bei der dritten Kodierung mangelhafte Details.
Gibt es noch einen Codec der interessant sein könnte? Oder bleibt hier gnadenlos nur HuffYUV/FFV1? Und wäre es dann egal ob FFV1 oder HuffYUV? FFV1 ist schon nochmal um einiger kleiner (wenn auch noch gewaltig).
EDIT:
Oh jetzt hab ich den weiteren Post verpasst. Ok dann bleibt wohl nur verlustfrei. Dann bleibt noch die Frage offen, ob FFV1 oder HuffYUV. Sorry, hab gerade gesehen, dass ich überall FFV1 mit YV12 verwechselt hatte...habs geändert.
Antwort von carstenkurz:
Du musst ausserdem eben auch ggfs. unterschiedliche Farbmodelle berücksichtigen. Selbst wenn ein bestimmtes Format verlustfrei im Sinne klassischer Codec-Definition ist, kann es eine Konvertierung des Farbmodelles beinhalten, die NICHT zwangsläufig verlustfrei ist.
Es gibt ja durchaus auch verlustfrei UND komprimierende Codecs, aber sonderlich verbreitet sind die nicht. Bringen halt auch im Schnitt nur recht geringe Kompressionsraten. Der FFV1 ist da schon mit der beste.
http://www.media-matters.net/docs/resou ... est_en.pdf
Vielleicht musst Du auch einfach deinen Workflow nochmal genauer darstellen, und vielleicht auch überarbeiten.
- Carsten
Antwort von olja:
Ich kapier irgendwie den ganzen Zauber nicht. Warum den Moviemaker ?
Sobald es um Software geht, muß irgendwie immer alles kostenlos sein. Es gibt für fast umsonst vernünftige NLE's. Die Sony-Vegas Reihe bietet für kleines Geld wirklich ne Menge, Filter und Effekte mit inbegriffen. Unter 50 Euro ! Warum quält man sich mit mit solchen Krücken und macht nicht alles in einem Programm ?
Antwort von WoWu:
Das hast Du "gelassen" ausgesprochen.
Für die Kamera versucht man alles mögliche auf die Beine zu stellen und gibt Geld für etwas aus, das die Objektive gar nicht bringen ... nur der Codec darf nix kosten.
Ich verstehe es auch nicht.
Antwort von Beef:
Hi Leute,
ja das mit den Kosten kann ich relativ einfach erklären...
Ich BENÖTIGE AviSynth für spezielle Filtermöglichkeiten...vor allem das Plugin "MVTools". Leider können selbst die teuren Programme nicht damit mithalten. Twixtor (eta 500-600 EUR) schafft es gerade so, eine annähernd so gute Zeitlupenrechnung hinzubekommen, wie das kostenlose MVTools.
Ich BENÖTIGE VirtualDub für den "Deshaker"-Filter. Leider gibt es dafür wirklich keine nennenswerte Konkurrenz (die Adobe-Möglichkeiten sind dagegen ein Witz). Dieser Deshaker-Filter von Gunnar Thalin ist wirklich das beste was es gibt. Die nächstbesten Deshaker-Filter sind dann wieder die von AviSynth, welches auch wieder kostenlos ist. Danach folgen erst die, der teuren Programme.
So, das ist eigentlich alles was ich so brauche...Zeitlupenspielerei und nen guten Deshaker. Ich kann leider nichts dafür, dass gerade hier die besten Lösungen kostenlos sind. Dann kann ich diese kostenlosen Lösungen ja nebenbei auch noch nehmen, um mal schnell das Video nachzuschärfen oder zu skalieren. Bei aller liebe, aber nur für einen Schärfefilter, gebe ich kein Geld aus, wenn das jede kostenlose Software wie Avidemux, VirtualDub und Co kann.
Und weil es bei Windows sowieso dabei ist, kommt mir der Movie Maker ganz gelegen um ein schönes Endvideo daraus zu setzen. Und als trost: Windows ist ja nicht kostenlos ;)
Man ließt doch ständig im Internet, dass selbst die Leute, die bereits mit teurer Software ausgestattet sind, trotzdem noch AviSynth und VirtualDub nutzen...Weil es in gewissen Dingen einfach besser ist.
Die anderen Möglichkeiten der Videobearbeitung brauche ich nicht...einfach nur Videos schneiden, Filtern und zusammensetzen...fertig.
Antwort von Beef:
Also wen es interessiert, ich habe für mich jetzt den Lagarith Codec gefunden.
Wenn man die
verlustfrei komprimierenden Codecs
HuffYUV, FFV1 und Lagarith betrachtet, sieht es so aus:
FFV1 = Sehr langsam beim kodieren, dafür für die Codec-Eigenschaft eine sehr gute Kompression.
HuffYUV = Sehr schnell beim Kodieren, jedoch geringe Kompression. Das komprimierte Video ist mehr als doppelt so groß wie bei FFV1. Zudem kommt die Festplatte bei FullHD Material nicht richtig hinterher.
Lagarith = Extrem schnell beim Kodieren (sogar um einiges schneller als HuffYUV). Sehr gute Kompression. Das Video ist nur um ein Minimum größer als FFV1. Hier kommt auch die Platte gut hinterher.
Mit dem Lagarith Codec kann man also mit einem Maximum an Geschwindigkeit rumkodieren, ohne Qualitätseinbußen zu haben. Und selbst beim Abspielen gibt es keinerlei hänger. Einfach TOP!