Frage von PerspectivePictures:Guten Tag SlashCAM,
für unseren neusten Actionstreifen ist eine Szene mit Verfolgungsjagd durch eine Stadt geplant. Zuerst wollten wir in Zürich drehen, doch die Vorlagen haben uns nicht gepasst und es wäre zu teuer gewesen. Alleine die Bearbeitungsgebühr 500 sFr.
Nun haben wir uns überlegt, dass wir die Verfolgungsjagd am Badener Stadtfest drehen. Warum?
1. Habe ich mich soweit informiert und eine Lücke gefunden. Es steht nirgends, bei "Benutzung des öffentlichen Grundes" eine Genehmigung für Filmaufnahmen eingeholt werden muss. Auch im Schweizer Recht habe ich nichts bezüglich Filmaufnahmen auf öffentlichen Grund gefunden.
2. Ist beim Stadtfest viel los und man fällt nicht so sehr auf und kann im Falle sagen, dass man Aufnahmen vom Fest mache.
Nun ist die Frage, ob ich so auf der sicheren Seite bin Vor Ort werden wir mit der kleinstmöglichen Crew auftauchen und auch unsere Kamera (DSLR) so klein und unauffällig wie möglich ausrüsten. O-Ton versuchen wir ohne Tonangel aufzunehmen.
Würdet ihr euch eine Genehmigung einholen oder nur Polizei informieren? Würde mich auf eine Antwort und/oder Tipps freuen.
Grüsse
Claudio - Perspective Pictures
Antwort von der_typ:
heikle Sache, wenn ihr bei der Verfolgungsjagd jemanden umrennt und der fällt auf den Grill oder so... und wenn ihr dann noch sagt ihr macht nur einen Film über das Fest... also ich würde dann doch eher allen bescheid geben bevor ihr im Knast landet wegen fahrlässiger Körperverletzung oder so etwas
Antwort von Superapfel:
Bedenke auch, dass es bei solchen Stadtfesten auch immer einen Veranstalter gibt - und dieser nicht immer auch die Stadt ist. (Kann genau so gut ein Verein o.ä. sein).
Den müsstet ihr auch auf jeden Fall fragen.
Und eins ist ganz wichtig: mach es schriftlich - hinterher kann jeder leicht sagen "wir haben von nichts gewusst"...
Antwort von PerspectivePictures:
Es ist schon ne heikle Sache.
Beim Fest selber wird aber nicht gerannt. Sie gehen nur schnell durch die Menschenmasse. Der Verfolger verliert den Gejagten und schaut sich um. Daraufhin sieht er ihn dann davon rennen in eine Seitengasse. Von da an ist der Grossteil in leeren Gassen.
Antwort von dirkus:
Man kann sich natürlich nach allen Richtungen hin absichern, aber das wird dann eben - wie du ja selbst erfahren hast - immer sehr teuer. Ich würde soetwas nur dann offiziell anmelden, wenn der Dreh wirklich stattfinden muss und sehr viel Planung und Aufwand in der Szene steckt, die sonst bei einem unverhofften abbruch verloren ginge. Das Anmelden der Aufnahmen dient ja in den meisten Fällen dazu, damit ihr in Ruhe arbeiten könnt.
Je nachdem, wie realistisch die Szene aussieht (Verfolgungsjagd), solltest du vielleicht ein paar Budenbetreiber informieren und euch mit ein paar Leuten unauffällig unter die Leute mischen, damit ihr im Falle eines Missverständnisses das ganze schnell aufklären könnt. Am besten nur kurze Szenen drehen, aber dafür mehrfach die Kameraposition verändern. Viele Naheinstellungen kann man auch an einem anderen Ort nachträglich aufnehmen, ohne das es im späteren Film sonderlich auffällt. Also erstmal die Einstellungen drehen, die sich nicht verlegen lassen.
Denk dran: Die Schweizer dürfen in vielen Kantonen Waffen zur Selbstverteidigung tragen:-)
Antwort von r.p.television:
Genehmigungen einholen wäre hier total übertrieben. Nur weil die Mentalität von uns Mitteleuopäern sich so entwickelt, dass wir irgendwann alles nur noch von bürokratischen Wasserköpfen autorisiert wissen wollen, braucht man für sowas keine Genehmigung einholen.
Ich würde mich auch bei ein paar Budenbetreibern nett vorstellen und höchstens Leuten, die - zwar in der Menge - gross im Film erkennbar sind nach deren Erlaubnis fragen. Die Rechte am eigenen Bild sollte man befolgen. Das kann später mehr Ärger geben als eine nicht eingeholte Genehmigung.
Ich drehe mittlerweile so gut wie alles ohne Genehmigung, weil mir einfach der Rattenschwanz an Briefverkehr und Kosten zu doof ist. Wenn man Pech hat gerät man an einen übermotvierten Verwaltungsbeamten, der nun plötzlich sein ansonsten unnützes Dasein bestätigt sieht und Dich mit Fragebögen und Anträgeformularen zumüllt, als ob man nichts anderes zu tun hätte.
Solange nirgends Trailer mit Schauspielerwohneinheiten, Garderobe, Strom, Catering etc. geparkt werden müssen oder eine Strasse abgesperrt werden muss, würde ich nichts an irgendein Amt schreiben.
Antwort von PerspectivePictures:
Danke für die Antworten.
Damit wir schnell fertig gedreht haben, werden wir bestimmt mit 3 Kameras zugleich drehen, wovon zwei entweder Hand-held oder Einbeinstativ gefürht werden und Nummer 3 auf dem Schulterrig als Hauptkamera.
So könnten wir das Ganze grob geschätzt in etwa einer Stunde abdrehen und dann weiter zu den Zwischengassen wechseln.
Antwort von dirkus:
Eine gut platzierte Kamera mit Teleobjektiv nicht vergessen. Damit kannste die ganze Szenerie relativ unauffällig aus der Distanz einfangen, ohne gleich die üblichen Gaffer auf euch aufmerksam zu machen.
Gutes gelingen!