ich bin schon seit längerem mit der Kaufentscheidung einer 5d oder 7d beschäftigt und habe viel gelesen zum Thema pro und contra. Aber ich hätte da drei spezifische Fragen, auf die ich bisher keine Antwort erhalten konnte. Ich würde mich riesig freuen, von Euch den einen oder anderen Tipp zu bekommen. Vielen Dank!
Die Frage ist: Welche Kamera - 7d oder 5d - eignet sich besser für meine speziellen Anforderungen?
1. Ganz generell: welche der beiden Kameras hat den authentischeren Kino-Look? Und welche Faktoren (z.B. Objektive, Sensorgröße, etc.) sind da enstcheidend?
2. Ich werde viele bewegte Einstellungen drehen (handheld, rennend mit der Kamera, keine Steadycam) so dass es zu schnellen Bewegungen von rechts nach links durchs Bild kommen wird. Ich weiss, dass die 5d da in der Vergangenheit Probleme hatte - wie sieht es bei der neuen Generation Mark II oder aber der 7d aus?
3. Ich möchte den Film im Format cinemascope 2.35:1 in der Post croppen und dann ggf. einen 35mm Blow-up machen. Wie sieht es hier mit der Billdqualität aus?
Vielen Dank :-)
Antwort von dustdancer:
punkt 2 spricht gegen dsrls im ganzen.
wenn du dich auch nur ein wenig mit der materie befasst hättest, wüsstest du das...
Antwort von realisateurfan:
Ja, ich bin mir bewusst, dass es da zu Problemen kommen kann, aber wenn ich weiss, wie ich mit der Kamera umzugehen habe, dann erleichtert es mir die Kaufentscheidung...
Antwort von Schleichmichel:
Was ist mit Moirè?
Ich weiss, vielleicht nervts, aber ich frage mich wirklich, wie man eine der aktuellen Canons überhaupt in Erwägung ziehen kann, wenn es andere Kameras gibt, die kein bzw. deutlich geringeres Moiré-Problem haben.
Antwort von Schleichmichel:
Upps...um auch eine kleine Hilfe zu sein:
1) Sensorgröße beeinflusst mit der Blendenöffnung die Streuungen des Lichtes im Bereich ausserhalb des Fokus. Ein größerer Sensor ermöglicht daher bei gleichem Blendenwert größere Unschärfekreise...also eine geringere Schärfentiefe.
35mm Kinefilm läuft ja vertikal durch Filmkameras, nicht etwa horizontal wie bei Kleinbild. Das 35mm-Filmbild ist quasi die Hälfte von einem 35mm-Kleinbild (und auf dieses Format beziehen sich Fullframe-Sensoren). Daher sind beim 35mm-Kinefilm nicht so extrem geringe Schärfentiefen möglich, wie bei Kleinbild.
Das macht aber nichts, denn so extrem geringe Schärfentiefen sind selten sinnvoll. Das Super35-Format bietet mehr als genug Spielraum diesbezüglich, um entsprechend die Aufmerksamkeit des Zuschauers zu lenken. Und Super35 wurde nun auch nicht bei jedem Film eingesetzt, sondern normale Hard- oder Softmatte-Aufnahmen in 1.85:1, wo zum Rand noch etwas Platz für die Tonspur gelassen wird (Super35 (für Cinemascope) füllt das Material zwischen der Perforation ganz aus...erfordert entsprechende Kameras/Laufwerke).
Der Sensor der GH2 entspricht der Aufnahmefläche vom normalen 35mm-Kinefilm.
Andere obligatorische Faktoren sind Kontrastumfang, Farbtiefe und Überbelichtungsverhalten. Dem kann man mit Beleuchtung, Filterung und Ausstattung beikommen...aber an die Klasse von Sonys und Arris Flaggschiffen kommt man in dieser Liga definitiv nicht ran. Bin kein Freund von Nachbearbeitung und überbelichteten Himmel blaufärben und so ein Quatsch, daher empfehle ich die Bildbearbeitung (Beleuchtung und Filterung) am Motiv.
2) Rolling Shutter ist noch bei fast jeder CMOS-Kamera ein mehr oder weniger grosses Problem. Ich warte immer noch auf valide Vergleichswerte in Testberichten!!!
3) In 2.35:1 bleiben von den 1920x1080 nicht mehr viele horizontale Pixellinien übrig. Das beste wäre ein Anamorphot, der um den entsprechenden Faktor das 2.35:1-Bild in die vorhandenen 1.78:1 staucht, so dass man nachher ein schön entzerrtes Bild an den Ausbelichter liefern kann. Da hat man aber wohl keine große Auswahl...aber die GH2 liesse ohne Umbauten am Gehäuse PL-Objektive zu, wofür es ja Anamorphoten gibt (es spricht im Augenblick wirklich mehr für die GH2, als für Canons).
Aber ist DCP nicht zeitgemäßer? Inzwischen sollte doch das letzte stinkende Arthauskino DCPs abspielen können...
Antwort von realisateurfan:
Danke für die Info Schleichmichel.
Also keine Kaufempfehlung WEDER für die 7D NOCH für die 5D?
?
Antwort von Axel:
Der von Schleichmichel erwähnte CMOS sorgt bei Handkamera im Laufen dafür, dass das Bild sich aufs Schlimmste verzerrt, und bei zigtausendfacher Vergrößerung im Kino würde den Leuten schlecht. Zur Beurteilung der Wirkung eines großen Bildes habe ich hier schonmal gepostet.
In modernen digitalen Kinos wird häufig die Leinwand bei Scope kleiner (von oben und unten schmaler statt von links und rechts breiter). Passend auch insofern, als der Film dann i.d.R. ein Format von 2048 x 858 Pixeln hat. Die Auflösung ist also rein rechnerisch unter FullHD.
Aber Zahlen täuschen. Die Canon EOS erreichen gar kein FullHD. Ich weiß nichts Genaues, aber ich würde schätzen, dass praktisch keine für dich erschwingliche Kamera das erreicht.
Aber auch das verleitet zu einem Trugschluss. Es werden Werbespots mit DSLR produziert. Man sieht es, die Bilder sind nicht so brilliant. Bestenfalls, wenn keine schrille Nachschärfung oder so gemacht wurde, haben sie etwas von einem Aquarell. Es werden auch No-Budget-Filme über DCP in Kinos gezeigt, auch das Tool zur Erzeugung des Kino-kompatiblen Films gibt es mittlerweile als Freeware.
Ich selbst würde kein Scope nehmen. Es ist ein Format, das sehr schnell ermüdet, wenn es nicht dynamisch gefüllt wird. Darum wird es gerne bei Actionfilmen verwendet. Actionfilme benötigen auch starke Kamera-Action, und die "Rigs", die eine Bewegung gleichzeitig glatt und schnell ermöglichen, sind wohl selten die im Budget eines 5D-Käufers. "Breitwand" (im digitalen Kino meist 1998 x 1080) nutzt etwas mehr von der vorhandenen Auflösung, und Bewegungen kommen nicht so derbe.
Canon-Footage haben viele. Es wäre sinnvoll, dir das mal in einem Kino vorführen zu lassen.
Antwort von kgerster:
....neuen Generation Mark II
:-)
Ich glaube auch nicht dass Du das Bokey beim Filmen im Laufen beherrschen kannst. Am ehesten noch mit einer GH2 und entsprechender Blende (wenn es die Lichtverhältnisse zulassen).
Sonst kauf Dir 2. Eine DSLR (Spiegellose) und einen "normalen" Camcorder mit kleinerem Chip. Für spezielle Situationen. Die verfügen i.d.R. auch über bessere Stabilisatoren (falls denn sein soll). Das kostet u.U. auch nicht mehr als eine 5D.
Ganz generell: welche der beiden Kameras hat den authentischeren Kino-Look?
Die Diskussion ist ja endlos. Was ist Kinolook? Wohl zu zuallererst Tiefenunschärfe. Und viel Gefummel in post. Aber jeder hat andere Vorstellungen vom Kinolook.
Antwort von B.DeKid:
genau kauf ne 550D und mach ML drauf ... dazu noch ne XA10 und gut ist;-)