Logo Logo
/// 

Wissen : Rigkomponenten: Hier: Basisplatte / Leichtstütze

von Do, 15.Januar 2015 | 2 Seiten | diesen Artikel auf einer Seite lesen

 Einleitung
 Grundsätzliche Funktion Basisplatte / Leichtstütze

Nach unserer Artikelserie zum Thema Cine-Objektive wollen wir nun unseren Blick auf einzelne Rig-Komponenten richten. Den Auftakt bildet das Herz eines jeden Kamerarigs: Die Basisplatte / Leichtstütze auch Base Plate / LWS (Lightweight Support) genannt. Wer die Funktion einer Basisplatte verstanden hat, kann sich leicht ein eigenes Rig zusammenstellen. Die Auswahl an Basisplatten / LWS ist jedoch riesig – im Folgenden die wichtigsten Funktionen und Auswahlkriterien einer Baseplate bzw. Leichtstütze.



Grundsätzliche Funktion Basisplatte / Leichtstütze



Universelle LWS 15 HD von Chrosziel



Streng genommen bezeichnet „Basisplatte“ im Kamera-Rig-Zusammenhang eigentlich nichts anderes als eine Montageplatte, an die alle zusätzlichen An- und Aufbauten für ein Rig befestigt werden können. Die Basisplatte (Baseplate) stellt das Zentrum eines jeden Rigs dar.

DSLR-Rig mit Cage, Kompendium, Schärfezieheinrichtung u.a. (CAME-TV)



Zu den möglichen Erweiterungen zählen dann Cages, Rohrklemmen (häufig bereits integriert) und entsprechendes Gestänge (Rods) an die dann wiederum andere Erweiterungen befestigt werden können, wie Kompendien, Schärfezieheinrichtungen, EVF, Monitore, Schulterspads, Stativplatten, Audiozubehör, Batterien u.v.m. Durchgesetzt haben sich bei der Rohrklemmung 15mm und 19mm Durchmesser.

Die drei wichtigsten Rod-Standards



Beim Abstand der Rohre zueinander werden drei de facto Standards unterschieden: 15mm LWS = 60mm, 15mm Studio = 100mm und 19mm Studio = 104mm, wobei 15mm Studio den ältesten Standard darstellt und den einzigen der sich nicht mittig in der Objektivachse befindet.

Wer sehr schweres Cine-Gerät bewegt, kommt um die 19mm Studio-Ausführung kaum herum und dürfte vor allem auf Rohre aus Edelstahl mit minimalem Flex setzen. Für den Rest von uns tuen es 15mm Rods in Aluminium oder Kohlefaser.

Universal Baseplate von OConnor



Basisplatten reichen von miniaturisierten, einfachen Grundplatten bis hin zu komplexen höhenverstellbaren Gebilden und werden für Kamera-Leichtgewichte wie DSLRs oder der Pocket Cinema Camera bis hin zu massiven HD-Ausführungen (Heavy Duty) für schwere Cine-Kameras angeboten. Letztere werden gerne auf Dovetails mit entsprechenden Verschiebeplatten (Bridgeplates) montiert, bei denen dann die Bridgeplate die Aufnahmen für die 15er oder im Cine-Zusammenhang dann eher 19mm Rohre (Rods) bereitstellen.

Bridgeplate von ARRI für schweres Kameragerät



Basisplatten / Leichtstützen gibt es sowohl in universeller Ausführung die dann für möglichst unterschiedliche Kameras adaptiert werden können oder passgenau für einen speziellen Kameratyp gefertigte. Darüber hinaus spielt die maximale Traglast sowie die jeweilige, technische Ausführung ein entscheidendes Auswahlkriterium.

Wer sich ein eigenes Rig Stück für Stück zusammenstellen möchte, dürfte als erstes auf die Suche nach der passenden Basisplatte gehen. Hierbei sollte man sich zunächst die Frage stellen, wie universell einsetzbar die Basisplatte sein soll, welcher Traglastbereich und welche Verarbeitungsqualität zur eigenen Anwendung passt.

VCT Universal Baseplate von Zacuto



Die Vorteile von universellen Baseplates liegen auf der Hand: Wer mit vielen unterschiedlichen Kameras unterwegs ist, deren Abmessungen sich stark voneinander unterscheiden dürfte mit einer universellen Basisplatte am besten bedient sein. Universelle Baseplates sind zumindest im Abstand zwischen Kameraauflage und Rohrklemmen verstellbar. Viele universellen Basisplatten erlauben darüber hinaus noch einen größeren Tarierungsbereich auf der Z-Achse sowie eine seitliche Anpassung.

Lanparte VMP-01 mit Werkzeug-freier Höhenverstellung



Die vertikale Höhenverstellung ist wichtig, um Schärfezieheinrichtung und Kompendium auf das zur Kamera passende Niveau zu bringen. Hierbei werden von Hersteller zu Hersteller ganz unterschiedliche Nivellierungssysteme eingesetzt, die sich unserer Erfahrung nach vor allem in ihrer Stabilität und Bedienfreundlichkeit und natürlich in ihrer Auszugshöhe voneinander unterscheiden. Hierbei gilt es abzuwägen, ob man die Höhenverstellung Werkzeug-frei vornehmen möchte oder nicht. Bei täglichen Kamerawechseln empfiehlt sich eher eine Werkzeug-freie Bedienung, bei weniger häufigen Wechsel-Intervallen kann eine Werkzeug-basierte Verstellung ein Plus an Stabilität mit sich bringen. Bei universellen Baseplates ist es wichtig die optimale Höhe für die eigene Kamera-Objektiv-Kombination zu kennen. Am besten probiert man dies vorab aus - wenn dies nicht möglich ist, sollte man zumindest die benötigte Höhe vorab ausmessen.

Auch die bevorzugte Kameraführung – Schulter oder Stativ – spielt bei der Auswahl der Basisplatte eine Rolle. Wenn ein Schulterrig geplant ist, kann eine Basisplatte mit zusätzlichen Rohrklemmen an ihrem hinteren Ende Sinn machen, um Schulteroptionen wie Schulterpolster und entsprechende Verlängerungen aufzunehmen. Ansonsten kann natürlich auch die gesamte Basisplatte auf ein Schulterrig montiert werden – allerdings hat man hier dann eine Chance auf Vereinfachung/Gewichtsersparnis vergeben.

Base Plate Gen X von Genustech mit Rohrklemmen vorne und hinten



Der größte Nachteil von universellen Basisplatten im Vergleich zu einer speziell für einen Kameratyp angepassten dürfte in ihrem Kompromiss-Charakter liegen und kann sich durchaus auch preislich auswirken.

Momentan sehen wir wieder verstärkt universelle Basisplatten im Preisbereich bis 600,- Euro auf den Markt kommen, was wir uns im derzeitigen Nutzungsverhalten von Kameraleuten erklären, die häufig eine eigene DSLR besitzen aber auch mit anderen Kameras, je nach Anforderung – jedoch mit eigenem Rig drehen wollen. Auch für Verleiher, die eine größere Kamerabandbreite abdecken wollen, kann sich eine universelle Basisplatte lohnen.

Wer hingegen weiss, dass er oder sie für absehbare Zeit das Kameramodell nicht wechseln wird oder auf eine besonders auf die eigene Kamera angepasste Funktionalität wert legt - was durchaus auch ein Qualitäts- und Praxiskriterium sein kann - der dürfte mit einer kameraspezifischen Basisplatte oder Leichtstütze besser bedient sein.


LWS 401-FS7 von Chrosziel speziell für die Sony FS7 entwickelt


Dem Traglastbereich einer Basisplatte kommt entscheidende Bedeutung zu – leider veröffentlichen die wenigsten Hersteller hierzu entsprechende Angaben. Grundsätzlich würden wir für DSLR Anwendungen einen Traglastbereich von bis zu 6 KG sehen, für Camcorder und Entry-Cine Anwendungen einen Maximalbereich zwischen 12 - 18 KG, wobei man hier auch schon auf ein stabiles Dovetail-Bridgeplate-System setzten kann, vor allem wenn es darum geht, das Gesamtsystem auf dem Stativ stressfrei austarieren zu können.

Worauf bei der Auswahl von Basisplatten / Leichtstützen achten?


2 Seiten:
Einleitung / Grundsätzliche Funktion Basisplatte / Leichtstütze
Worauf bei der Auswahl von Basisplatten / Leichtstützen achten?
  

[noch keine Leserkommentare] [Kommentar schreiben]   

Weitere Artikel:


Wissen: V-Mount Akkus an der DSLM - worauf achten? Rigging-, Zubehör- und Akkuoptionen Do, 9.März 2023
Wer lange Drehtage mit einem stärker ausgebauten DSLM-Rig bestehend aus Kamera, externem Monitor, Kopflicht, XLR-Adapter, XLR Mikro etc. bestreitet, sollte ein entsprechendes Energiekonzept in der Hinterhand haben. Wir wollen uns hier mal die Vor- und Nachteile von unterschiedlichen V-Mount-Akku-Optionen für DSLMs anschauen. Was macht Sinn und worauf gilt es grundsätzlich bei Rigging-Optionen und V-Mount Verteilerplatten zu achten?
Wissen: POL- und ND-Filter (ND Hard-, Soft-Edge und Full) im 4K-Vergleich Do, 7.Januar 2016
Im zweiten Teil unseres Filter-Workshops schauen wir uns diverse Basis-Filter genauer an. Wie funktionieren ND und Pol-Filter (linear und zirkular)? Hierzu haben wir die Panasonic GH4 mit Kompendium und dem neuen Veydra Miniprime 12mm bestückt und stellen bei den ND-Filtern Soft- und Hard-Edge Verläufe vor und vergleichen sie gegen das ungefilterte Bild sowie gegen einen durchgängigen ND-Filter. Auch POL-Filter sind mit von der Partie …(Sponsored by SAE)
Wissen: Diffusionsfilter: Glimmer Glas, Pro Mist, Diffusion FX u.a. im 4K-Vergleich Mo, 9.November 2015
Mit steigender Videoauflösung erhalten Diffusionsfilter eine neue Relevanz. Wir wollten wissen: Wie verändert welcher Diffusionfilter (an einer Sony FS7) das 4K-Bild mit besonderem Augenmerk auf Licht und Haut? Wir schauen uns die gebräuchlichsten Diffusions-Filter im Vergleich an und geben eine Einführung in deren Funktionsweise.(Sponsored by SAE)
Test: DJI RS3 Mini Gimbal in der Praxis mit der Panasonic S5 II: Horizontal, Vertikal - egal? Di, 10.Januar 2023
Wir hatten Gelegenheit, den neuen DJI RS3 Mini kurz vorab zu testen und haben hierfür die neue Panasonic S5 II genutzt. Neben dem Test mit diversen Fest- und Zoombrennweiten wollten wir wissen, bis zu welcher Kamera/Objektiv-Kombination der neue Mini-Gimbal von DJI funktioniert und für wen sich die Anschaffung des clever auch auf Vertical-Shootings umrüstbaren Gimbal lohnt.
Test: Panasonic GH6 und Atomos Shogun Connect in der (Cloud)Praxis: Proxy-Upload mit LTE-Handy vom Set? Do, 24.November 2022
Test: DJI RS 3 Pro: LiDar Autofokus mit Cine-Prime und Active Track in der Praxis Mo, 11.Juli 2022
Test: Rode NTH-100: Professioneller Over-Ear Kopfhörer im Praxistest - inkl. Sennheiser HD 25 Vergleich Fr, 1.Juli 2022
Test: DJI RS3 Pro Gimbal inkl. Lidar Autofokus für manuelle Objektive: Erster Test und Setup Mi, 15.Juni 2022
Test: SmallRig "Black Mamba" Cage Kit für Canon EOS R5 C Do, 10.März 2022
Aktuelles: Aktuelle Black Friday, Cyber Monday und andere Rabatt-Angebote für Filmer 2021 Fr, 19.November 2021
Test: Sachtler aktiv8 Fluidkopf in der Praxis: Schnelleres und komfortableres Flowtech Stativ-System? Fr, 18.Juni 2021


[nach oben]


[nach oben]















Artikel-Übersicht



Artikel-Kategorien:



update am 7.Dezember 2023 - 15:15
ist ein Projekt der channelunit GmbH
*Datenschutzhinweis*