Fotogen

Interessant kann die Technologie dagegen wieder für den mittlerweile obligatorischen Fotomodus werden. Dank der enormen Speichermenge können DVD-Camcorder auf einer Mini-DVD auch bis zu 1998 Fotos speichern. Da sich DVD-Camcorder am PC wie eine normale Festplatte verhalten, kann die Auflösung der gespeicherten Bilder theoretisch beliebig groß werden. Bei der Aufnahme von Standbildern auf ein DV-Band ist man dagegen auf das für Fotoqualität nicht ausreichende Videoformat von 720 x 576 Pixeln beschränkt. Leider sind momentan noch keine DVD-Camcorder mit mehr als 1,1 Megapixel in Aussicht, was die maximale Fotoauflösung auf 1280 x 960 Pixel beschränkt. Das mag zwar für gelegentliche Schnappschüsse ausreichen, ersetzt jedoch nicht ernsthaft einen digitalen Knipser. Schade. Denn gerade die professionellen Fotoapparate kämpfen immer unter notorischer Speicherarmut, weil diese auf teures Flash-Ram aufzeichnen. Hier würde die Speicherung auf Mini-DVD weitaus mehr Sinn machen.



Ein weiterer Schwachpunkt: Die Preise für Mini-DVD Rohlinge sind -verglichen mit DV- nicht gerade günstig. So war der beste Preis den wir für eine einmal beschreibbare Mini-DVD-R online ermitteln konnten knapp 8 Euro, für eine Mini DVD-RAM sogar über 20 Euro. Und da es sich nicht um Standard 12cm-Rohlinge handelt, ist ein drastischer Preisrutsch in der nächsten Zeit eher unwahrscheinlich. Für Vielfilmer ist ein DVD-Camcorder daher auch im Unterhalt eine kostspielige Angelegenheit.



Doch die direkte Speicherung auf Disks hat gegenüber den günstigen DV-Bändern auch Vorteile: Laut Herstellerangaben können DVD-RAMs bis zu 100.000 mal wieder beschrieben werden. Ob dies ein normales MiniDV-Band mitmacht ist mehr als fraglich. Außerdem nutzen sich die Medien nicht durch häufiges Betrachten ab, da kein direkter Kontakt zum Medium besteht. MiniDV-Bänder sind dagegen zur permanenten Wiedergabe kaum geeignet, weil mit jedem Abspielen immer ein paar Magnetpartikel am Videokopf hängen bleiben und sich das Band dadurch physikalisch abnutzt. Zudem entfällt bei den DVD-Camcordern das lästige Herumspulen. Alle Szenen stehen praktisch sofort zum Abruf bereit. Und auch wenn noch keine gesicherten Langzeitstudien zur tatsächlichen Haltbarkeit von DVDs vorliegen, sind die Aufnahmen hier sicher besser aufgehoben als auf einem Magnetband. Bei DV-Tapes reicht oft schon die unbeabsichtigte Nähe zu einem kleinen Magnetfeld um einige Frames zu löschen. Im Bezug auf die Praktikabilität des Mediums ist die Mini-DVD daher auf jeden Fall ein echter Fortschritt gegenüber MiniDV.





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