Ergonomie & Bedienung Allgemein
Die Abmessungen der beiden DSLRs sind nahezu identisch. Bei der Nikon D7000 sind es (BxHxT) 132 × 105 × 77mm bei 780 g inkl. Akku und bei der Canon sind es 144,5x105,8x78,6mm bei 755g mit Akku. Die Nikon fühlt sich in der Hand einen Tick steifer und damit minimal robuster an, was an dem leicht höheren Gewicht in Verbindung mit dem aus einer Magnesiumlegierung gefertigten Gehäuse liegen mag. Bei der Canon kommt ein Verbund aus Aluminium, Polykarbonat und Glasfaser zum Einsatz. Unterm Strich dürfen beide Gehäuse als hochwertig gelten und dem Eindruck nach ein ordentliches Maß an Stößen verkraften.

Bei der Handaufnahme, die sicherlich auch eher zu den subjektiven Faktoren zählen mag, hat wiederum Canon unserer Meinung nach die Nase vorne, weil der rechte Handkeil deutlicher ausgeformt wurde als bei Nikon und damit einfach >handschmeichlerischer< in der Hand liegt. Aber wie gesagt: Andere Hände, andere Meinungen.

Die Programmwahl wird bei beiden DSLRs via Drehrad auf der linken Seite gelöst. Während die Nikon D7000 sich mit 9 Programmen begnügt, bietet die Canon EOS 60D ganze 15 Motivprogramme. Unserer Meinung nach für einen ambitionierten (V)DSLR-Nutzer etwas zu viel. Ganz geheuer scheinen auch Canon die vielen Programme auf einem Drehknopf nicht gewesen zu sein und so wurde dieser zusätzlich mit einer Sperre gesichert.

Um ihn zu drehen, muss ein Entriegelungsknopf in der Mitte gleichzeitig betätigt werden. Die Sicherheit gegen Verstellung geht hier ein wenig zu Lasten der einfachen Bedienung.

Bei der Nikon D7000 ist eine Sicherung auf Grund der geringeren Programmanzahl weniger nötig. Dafür glänzt die Canon mit einem dezidierten Video-Programm, welches die Nikon nicht zu bieten hat.
An dessen Stelle haben bei der Nikon D7000 zwei Kameraprofil-Speicherplätze Einzug gehalten mit Namen U1 und U2, die ebenfalls über das Programmschalter-Drehrad anzuwählen sind und die zwei komplett individuell programmierbare Kameraprofile aufrufen. Vorbildlich hier von Nikon diese Profilschalter für eine schnelle Aktivierung nach außen zu führen. Hier bietet die Canon lediglich eine Programmstellung auf dem Drehrad mit der Bezeichnung „C“.
Am deutlichsten unterscheiden sich die beiden Bedienkonzepte von Canon und Nikon nach wie vor bei der Positionierung und Funktion des Daumenrades.

Während Nikon dem Klassiker verpflichtet bleibt: Daumenrad bei der manuellen Belichtungseinstellung für die Belichtungszeit und Zeigefingerrad für die Blende – werden bei Canon sowohl Blende als auch Verschlußzeit über das Zeigefingerrad eingestellt.

Die Umschaltung erfolgt über eine Drucktaste (die vom Daumen bedient wird). Hier muss jeder seinen eigenen Favoriten finden. Unzählige Berufsfotografen haben bewiesen, dass mit beiden Bedienkonzepten großartige Fotos entstehen können.
Im Folgenden noch einige Punkte die uns im vergleichenden Gebrauch der beiden Kameras besonders erwähnenswert erscheinen:
Das Auslösegeräusch der Nikon D7000 ist um einiges satter und auch leiser als das der Canon EOS 60D, welches im Vergleich eher blechern klingt. Fast schon in Flüsterregionen bewegt sich der sogenannte Quiet-Modus der Nikon D7000, der unserer Meinung nach einen echten Fortschritt für Aufnahmen in stillen Umgebungen darstellt. Hier hat Canon noch nachzubessern.
Wo Nikon jedoch noch von Canon etwas lernen kann, ist, unserer Meinung nach, bei der Nutzung des Info-Screens, der mit den großen 3“ Displays Einzug in die digitale Kamerawelt gefunden hat. Betätigt man bei Canon die Info-Taste, gelangt man neben dem digitalen Horizont und einer textbasierten Statusaufstellung zu einer Funktionsübersicht, durch die man nach herzenslust navigieren und veränderte Einstellungen vornehmen kann. Eine ebensolche Übersicht lässt sich ebenfalls bei Nikon aufrufen doch die Möglichkeiten Veränderungen vorzunehmen sind äußerst begrenzt und an den untersten Rand gezwängt. Ein solche Abkürzung in wesentliche Kameraeinstellungen würde auch Nikon gut tun. Darüber hinaus lässt sich bei der Canon das gesamte Display für die Anzeige von Fotos nutzen (ohne Zusatzinfos) – was bei der Nikon D7000 seltsamer Weise unserem Test nach nicht möglich ist.
Sehr gut bei Nikon hat uns wiederum die gesamte Bedienung rund um das Autofokussystem gefallen. Bei schwierigen Lichtverhältnissen hat es häufiger und sicherer (schneller) den Fokus finden können. Zudem verfügt es über eine manuelle Eingriffmöglichkeit, mit der das Autofokus-System überbrückt werden kann (zumindest bei AF-S Nikkoren). Ein Dreh am Fokusring genügt. Eine solche Override-Funktion findet sich bei der Kit-Optik der Canon EOS 60D nicht. Darüber hinaus zeigt die Nikon D7000 mit zwei Dreiecken und einem Punkt die Richtung an, in welche bei manuellen Fokus gedreht werden muss, um den Meßbereich scharf zu stellen. Eine solche manuelle Fokussierhilfe fehlt bei der Canon EOS 60D. Das jeweils eingestellte Fokussiersystem lässt sich bei der Nikon D7000 auch im Sucher als Info ablesen, bei der Canon EOS 60D nicht.