Schlaue Miniaturen
An dieser Stelle kommen die neuen SmartProxys ins Spiel. Einmal aktiviert, werden für Dateien ab einer festgelegten Bildgröße automatisch im Hintergrund Ressourcen schonende Platzhalter mit geringerer Auflösung erstellt. Mit diesen Miniaturen kann man natürlich viel schneller arbeiten (besonders auch auf älteren Maschinen oder Laptops). Auch DV-Echtzeit-Effekte werden auf schnellen Rechnern möglich, da die Auflösung ja viel geringer ist. Ist der Film schließlich fertig, so kann man alle Effekte mit dem Original-Material in der vollen Auflösung über Nacht berechnen lassen. So gesehen sind die SmartProxys ein guter Kompromiss für alle die flüssig arbeiten wollen. Nur gegenüber Canopus Edius, das gerade der gesamte Konkurrenz zeigt, wie HDV mit Echtzeiteffekten aussehen kann, wirkt dieses Konzept etwas billig. Und besonders neu ist es auch nicht. Eine ähnliche Funktionalität gab es bereits in MediaStudio 2.5 vor knapp 10 Jahren: Damals nannte man diese Funktion noch einfach „Miniaturen“.
Gegenüber der Vorgängerversion wurde das Paket in manchen Bereichen sogar abgespeckt. So müssen nun der Vektor-Titel-Generator CG Ininity sowie das Videopaint-Modul separat unter dem Namen VideoGraphics Lab (zusammen als online-Update ca. 20 Euro) hinzugekauft werden. Gerade das Videopaint-Modul war immer eine besondere Stärke des MediaStudios, weil man fast nirgendwo ein so günstiges Rotoskoping-Werkzeug bekommen konnte. Da man dieses nun auch für ca. 80 Euro separat erhalten kann, greift vielleicht so mancher Anwender nun nur noch zum VideoGraphics Lab und setzt dieses Programm mit einem Schnittprogramm der Konkurrenz ein.
Effektiv
Eine lang vermisste Neuerung erhält nun mit dem Effekt-Manager Einzug. Über diesen hat man bequem Zugriff auf alle Parameter der eingesetzten Effekte eines Clips. Auch Keyframes können hier bequem gesetzt und verwaltet werden. Konkurrenten bieten solche Filterlisten schon lange, jedoch zeigt Ulead hier, dass man nicht nur abkupfern, sondern auch dazuerfinden kann. So werden Keyframes, die gerade am aktuellen Frame in der Timeline liegen, rot dargestellt. Das erleichtert das Einstellen von Keyframes enorm.

Außerdem wurde nun eine sekundäre Farbkorrektur als Effekt eingeführt, bei der man Ähnlichkeit, Verlaufen und Größe der Auswahl steuern kann. Hiermit lassen sich jetzt bequem einzelne Teilbereiche eines Bildes korrigieren oder einfärben. Die angekündigten neuen Chroma-Key Effekte konnten wir übrigens nicht entdecken. Der Effekt scheint keinerlei Veränderung gegenüber der letzten Version durchgemacht zu haben und eine spezielle DV-Kantenglättung fehlt nach wie vor.
Dafür wurde der Audiomixer aufgepeppt. Da MediaStudio Pro jetzt auch echte Dolby Digital 5.1 Surround-Audiospuren unterstützt, finden sich im Mixer nun auch für jeden Kanal die entsprechenden Positionierungs-Möglichkeiten.
