Bedienung
Die Bedienung der Kamera im laufenden Betrieb ist Geschmackssache. So fehlte uns persönlich die leer gelassene vordere Taste unter dem Objektiv-Drehrad, die typischerweise für einen automatischen Weißabgleich fungiert. Auch die seitlich angebrachten Buttons für Blende/ISO/Gain und Shutter sind nur schwer blind zu treffen, weil sich deren Position nicht zuverlässig fühlen lässt. Auf der Habenseite steht klar der dreistufige integrierte ND-Filter und die nach wie vor gewohnte Handhabung eines klassischen Camcorders in der Handschlaufe. Somit gilt hier, was wir auch schon zur AX700 gesagt haben: Wer sich etwas in die Bedienung der PXW-Z90 einarbeitet ist hier extrem schnell startklar, was gerade im dokumentarischen Bereich für viele Anwender ein wichtiger Punkt ist.
Die Z90 besitzt keinen echten Ein/Aus-Schalter mehr, sondern nur noch einen Touch-Button unter dem Display, was wir nach wie vor gewöhnungsbedürftig empfinden. Er liegt zudem direkt über dem Weißabgleichs-Knopf, wodurch man die Kamera schon mal im Blindflug versehentlich herunterfährt.
Klappt man das Display zu, so schaltet sich die Kamera nach kurzer Zeit automatisch ab. In diesem Zustand verharrte sie bei uns auch über Tage, ohne spürbar an Akkuladung zu verlieren. Im gemischten Betrieb hielt der mitgelieferte Akku bei uns ungefähr zwei Stunden.
Die grundsätzlich schnelle Einsatzbereitschaft wollen viele Anwender sicherlich mit weiteren Ersatzakkus absichern. Hierbei fiel uns negativ auf, dass Sony trotz Profi-Einordnung kein externes Akku-Ladegerät beilegt. Man muss den Akku daher immer an der Z90 laden. Das mitgelieferte Netzteil besitzt zudem einen proprietären Kamera-Anschluss, was problematisch ist, wenn man bei einem entfernten Dreh feststellt, dass man das Netzteil vergessen hat.
Die Bedienung der Z90 erfolgt an kaum einer Stelle per Touchscreen. Dieses braucht man praktisch nur, um aufpoppende Dialoge wegzuklicken oder um Objekte für die Verfolgung per Autofokus zu selektieren. Die von anderen Broadcast-Modellen bekannte Menüführung muss man dagegen immer mit dem Joystick durchwandern.
Zur Belichtungshilfe gibt es ein Histogramm sowie eine Zebra-Funktionen mit variablem Clipping Punkt. In 10 veränderbaren Picture Profiles lässt sich die Z90 (wie auch das Consumer-Modell AX700) mit unzähligen Parametern feinjustieren. Neben typischen Bildprofilen für Standardsituationen gibt es CINE1-4, ITU709 (+800%), S-Log2+3 sowie 4(!!) HLG-Profile. Alles selbstredend auch noch mit zugehörigen Gamuts wie Rec.709 oder BT.2020.
Kein echtes 4K-HDR
Wie schon die AX700 beherrscht auch die Z90 4K-Aufnahmen nur mit 24-30 Bildern pro Sekunde. Dazu kann 4K intern nur mit 8 Bit/4:2:0 bei maximal 100 Mbit/s aufgezeichnet werden. 4K-HDR definiert Sony eigentlich sogar selber an anderen Stellen mit mindestens 10 Bit und 50/60fps. So definiert ist 4K-HDR mit der Z90 also nicht nicht möglich. Da die Z90 jedoch sowieso eher auf den Broadcast-Markt zielt bietet sie immerhin relevante Zusatzformate in FullHD. Denn im Gegensatz zur AX700 hat Sony bei der Z90 die interne 10 Bit/4:2:2 XAVC-Aufzeichnung freigeschaltet. Diese kann sogar mit bis zu 60p erfolgen, ist jedoch auf maximal 50 Mbit/s beschränkt. Erwähnenswert ist auch, dass sogar die FullHD-Zeitlupen und Superzeitlupen mit 10 Bit gespeichert werden können. Es gibt weiters eine Möglichkeit, das von Sendern oft geforderte MPEG HD422 und MPEG HD420 aufzuzeichnen, jedoch muss diese Option als Software-Update nachgekauft und in der Kamera aktiviert werden.
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