Praxis
Die digitale Konvergenz der beiden Optiksysteme lässt sich automatisch oder manuell horizontal verschieben, um damit den Tiefeneindruck der Aufnahme zu steuern. Die Linsen selbst werden dabei jedoch nicht bewegt, sondern nur der horizontale, digitale Versatz beider Aufzeichnungen. Dies erklärt auch, warum der Weitwinkel im 3D-Modus etwas geringer wird: Offensichtlich wird hierfür einfach die ausgelesene Sensorfläche etwas verringert. Der ausgelesene Ausschnitt und dessen horizontale Lage auf dem Sensor bestimmen dann die Konvergenz.
Der feste Objektivabstand hat sich nun von vormals 31mm auf ungefähr 20 mm verringert, was man den Testaufnahmen durchaus ansieht. Objekte wirken insgesamt etwas flächiger als beim Vorgänger. Noch deutlicher sichtbar ist der Unterschied zu Panasonics Z10000. Letztere spielt aber auch preislich mit 3500 Euro schon in einer anderen Liga.
Das integrierte, autostereoskopische 3D-Display verrichtet seine Arbeit sehr gut. Auch dank seiner hohen Auflösung sieht man wirklich ohne zusätzliche Brille die eigenen Aufnahmen in 3D. Dazu kann man über einen externen Button schnell auf eine 2D-Vorschau umschalten, was gerade bei der Schärfebeurteilung sehr hilfreich sein kann.
Leider vergibt Sony weiterhin die Chance 3D-Fotos zu machen. Für machen könnte dies sicherlich ein zusätzliches Kaufargument darstellen.
Aus dem Messlabor 2D und 3D
Wir haben die Kamera sowohl im 2D- als auch im 3D-Modus gemessen. Dabei sind die Messunterschiede tatsächlich so marginal, dass sich eine separate Abbildung und Kommentierung kaum lohnt. Wer will kann die Modi dennoch direkt in unserer Datenbank vergleichen.
Der Sweep geht gegenüber dem Vorjahresmodell noch einen Tick weiter in die feinen Details...
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...und das zeigt sich auch deutlich beim ISO-Chart, das sehr detailreich ohne störende Artefakte abgebildet wird.
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Die Farbauflösung ist (im Gegensatz zu den 2011er Modellen) nicht mehr ganz so unruhig, was sich jedoch bei realen Bildern sowieso kaum sichtbar auswirkt.
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Die Verzeichnung der Objektive ist in beiden Modi fast frei von schiefen Linien, was den Einsatz einer digitalen Optikkorrektur vermuten lässt. Die Konkurrenz liefert hier mehr Beulen.
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Die Kamera ist sehr neutral eingestellt und liefert natürliche Farben. Auch die Hauttöne gelingen der TD20 dabei sehr gut.
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Bei wenig Licht liefert die TD20 immer noch ansprechende Bilder.
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Nur im 2D-Modus lässt sich die Lichtempfindlichkeit auch noch etwas tunen...
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Trotz fehlender Aussteuerung klingt die TD20 gut und liefert bei wenig Rauschen nur moderat beschnittene Höhen.
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Fazit
Gegenüber dem Vorgängermodell hat sich bis auf die kompaktere Bauweise erstaunlich wenig getan. Wer sich für eine 3D-Kamera mit guter Qualität aber wenig manuellen Einstellmöglichkeiten interessiert, kann daher auch ruhig zum Vorgängermodell greifen, das gerade im Internet-Ausverkauf schon für knapp 900 Euro (Stand 2/2012) den Besitzer wechselt.
Im Gegenzug kann man der TD20 eine leicht verbesserte Bildqualität attestieren, die jedoch mangels manueller Kontrolle schwer zu entfesseln ist. Wer "nur" im Automatikmodus filmt bekommt auf jeden Fall ein extrem leicht zu bedienendes Gerät, das unkompliziert recht passable 3D-Aufnahmen liefern kann.