DV-Modus?
Im echten DV-Modus setzt sich die Kamera dagegen nicht an die Spitze aller Einchipper, aber was solls? Es macht ja praktisch keinen Sinn mehr, diesen Modus überhaupt zu benutzen. Wenn man in HDV filmt, kann die Kamera das Signal dennoch on-The-Fly herunterkonvertieren. Falls man also noch in DV schneiden will, ist das weiterhin möglich und für das Schnittprogramm wirken die Aufnahmen so, als kämen sie von einem DV-Zuspieler. Und das herunterkonvertierte Signal sieht dabei wirklich erste Sahne aus. Natürlich kann man auch den Computer selbst zum herunterskalieren verwenden, jedoch gibt es dabei ein Problem: Gegenüber einer analogen Ausgabe an der Kamera wird das Signal dabei nicht gefiltert. In hohen Frequenzen neigt das Signal daher leicht so Moriés. Das ist auch der Grund, warum viele Tester meinen, die analoge Signalwandlung über die Kamera sehe besser aus, als eine Skalierung am Rechner. Mit der richtigen Software sollte eine digitale Wandlung jedoch in jedem Fall besser sein. Allerdings werden wir uns ein anderes mal mit diesem Problem näher befassen...
Bedienung
Naja, wie bei fast allen Kameras unter 3.000 Euro darf man wohl nicht viele externe Bedienelemente erwarten. Die HC1 bietet zwar für einen Einchipper viele beeindruckende Einstellmöglichkeiten, jedoch lassen sich die meisten nur über das Menü erreichen. Dieses bedient man vornehmlich über das berührungsempfindliche Display. Dabei lassen sich die wichtigsten Befehle in einem Startmenü zusammenstellen, so dass man sich wenigstens nicht dauernd durch diverse Untermenüs hangeln muss.
Dafür findet man auch viele neue Funktionen, die man nach einer kurzen Eingewöhnungsphase kaum noch missen möchte. So gibt es neben den schon bekannten Zebra-Modi (70% und 100%) zum Beispiel den neuen „Punkt-Fokus“: Einfach die Stelle im Display antippen, die scharf sein soll. Mit der von der FX1 bekannten Shot-Transition kann vollautomatisch zwischen zwei vorher gespeicherten Zoom-Einstellungen hin- und her gefahren werden. Auch Schärfeverlagerungen sind damit damit prima möglich. Und nicht zuletzt gibt es ein echtes Histogramm als Belichtungskontrolle beim filmen. Für diese Funktionen kann man Sony wirklich Innovation attestieren. Wer sich einmal an die Bedienung über das Display gewöhnt hat, findet hier üppige Einstellungsmöglichkeiten, die auch für professionelle Bildkreationen Spielraum bieten. Natürlich gibt es keine absoluten Profi-Funktionen wie Knee oder Black-Strech, jedoch bekommt man in dieser Preislage bei kaum einem anderen Camcorder so viele manuelle Bildeingriffsoptionen (Ed: tolles Wort!).
Von außen bietet die HC1 immerhin den Zugriff auf den manuellen Zoom und Fokus, die sich beide auch über den Drehring am Objektiv einstellen lassen. Die Blende ist dagegen über eine kleine Wippe zu bedienen. Wirklich schlecht gelöst ist eigentlich nur das Kasettenfach, welches sich nach unten öffnet. Dadurch muss man die Kamera beim Stativ-Einsatz vor einem Kasettenwechsel immer abschrauben.