MPEG-Kompression

Der Hauptkritikpunkt an HDV bleibt ein Problem: Wie stark kommt die Kompression zum Vorschein? Auf jeden Fall anders als man denkt. Echte Artefakte sind nur schwer zu erzeugen. Dafür muss schon das gesamte Bild mit bewegten Details übersäht sein und noch andere ungünstige Faktoren hinzukommen. Allerdings gibt es immer wieder Unschärfen. Diese sind je nach Sehgewohnheit nervig bis unauffällig. So „verbreien“ schon mal schnell die Blätter eines Baumes im Wind. Dies ist sicher auf die grobe Quantisierung zurückzuführen, die bei 25 MBit nunmal keine große Sprünge zulässt. Andererseits muss man schon wirklich auf solch patologische Flächen achten, um sich daran zu stören.



Ein weiteres Problem liegt in dem beschränkten Suchraum der HC1 bei der MPEG-Kompression. Starke Bewegungen, die sich auf große Teile des Bildes auswirken, kann prinzipbedingt kein Hardware-Codec in 25 Mbit gut darstellen. Unter solche Bewegung fällt eigentlich alles, was man unter chaotischer Kameraführung zusammenfassen kann. Also schnelle Schwenks oder rapide wechselnde Bildinhalte die nicht durch eine sanfte Bewegung überführt werden. Allerdings bestraft die HC1 solches Verhalten eben nur mit Unschärfen und nicht mit Artefakten.



Uns fiel im Test jedoch noch ein anderes Phänomen auf, das bisher scheinbar noch niemand außer uns nachvollziehen konnte. Wenn man mit der Kamera sanft hin- und herschwenkt, sieht man, dass der untere Bildteil schneller mitzieht, als der obere. Dadurch entsteht, wenn man genau hinsieht eine etwas comic-artige Bewegung (z.B.bei Gebäuden oder Bäumen), so als ob das Bild aus Gummi wäre und mit der Trägheit mitzieht. Wir haben hier einen kleinen Mpeg-Film, den wir aus einer Testaufnahme mit der HC1 herauscodiert haben:



Shake It, Baby: Gummibilder bei leichten Schwenks (200KB)



Im kleinen MPEG-File fällt der Effekt nicht so drastisch auf, jedoch sieht man das Problem deutlich, wenn man beispielsweise auf die Häuserkanten achtet.


Unsere Vermutung fiel zuerst auf den CMOS-Sensor, jedoch muss dies eigentlich ein Schwäche bei der Signalverbeitung zu sein. Schließlich lassen sich bei CMOS ja alle Speicherzellen gleichzeitig auslesen. Ob dieses Verhalten als störend empfunden wird, muss jeder selbst entscheiden. Nachdem man starke Schwenks bei HDV jedoch sowieso vermeiden sollte, dürfte dieses Verhalten kein wirklich neues Problem dar. Nur etwas komisch ist es allemal, zumal die FX1 dieses Verhalten scheinbar nicht an den Tag legt.





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