OSD

Das On-Screen-Display (OSD) bietet eine Schnellauswahl an sechs verschiedenen Bildvoreinstellungen, Büroarbeit, Foto, Film, Spiel, Sparmodus, Aus. Sie sind hinreichend verständlich, lassen aber keinen konkreten Arbeitsfarbraum erahnen. Etwas versteckt im Menü finden sich letztlich unter Farbe sRGB und AdobeRGB. Der Anwender kann sich ungeachtet dessen über die Menüpunkte Bild und Farbe ein benutzerdefiniertes Preset mit Helligkeit, Kontrast, Gamma (1,8 – 2,6) und Farbtemperatur (von 5000K bis 9300K) ganz individuell einstellen. Das OSD lässt sich als aufgeräumt bezeichnen. Den Sensoren für das OSD im Bildschirmrahmen fehlt aber ein wenig das Feingefühl. Ein Feedback gibt es nicht, weder haptisch noch akustisch. Ärgerlich ist auch, dass die Intensität der 6-Achsenfarbkorrektur jeweils bereits bei 100 Prozent liegt. Wollte man bei einer Kalibration die Farbsättigung (Helligkeit) anheben, ginge es nur über das Absenken einer anderen Farbe.




Test

Der Monitor wird demontiert geliefert. Seine drei Teile (Fuß, Ständer und Panel) sind per Steckverbindung jedoch schnell zusammengebaut. Mit insgesamt 8,11 kg ist der Bildschirm letztlich eher ein Leichtgewicht. Die Oberflächen sind sauber verarbeitet, wegen der Plastik-Haptik wirkt der Philips 275P4VYKEB aber nicht sonderlich hochwertig.



Wir vermessen zunächst die einzelnen Bild-Presets, erstellen ein ICC-Profil, kalibrieren den Philips 275P4VYKEB anschließend auf Rec.709 und DCI-P3 und vermessen ihn abermals. Schließlich ermitteln wir noch die Reaktionszeit der Flüssigkristalle und die Energieaufnahme.



Dem Preset „Film“ liegt eine Farbtemperatur von 7500K und ein Gamma von 2,2 zu Grunde. Die maximale Helligkeit beträgt 307 Candela pro Quadratmeter (cd/qm). Im Alltag reichen zwar je nach Umgebungslicht 100 bis 150 cd/qm aus. Da die Lichtausbeute des Displays mit der Zeit aber abnimmt, ist es beruhigend zu wissen, einen üppigen Puffer zu haben. Der Schwarzwert kann mit 0,4 cd/qm allerdings nur wenig überzeugen. Der daraus resultierende maximale Kontrast liegt daher auch nur bei 767,5:1. Erstrebenswert sind Werte über 1000:1.



Den angepeilten Weißwert (7500K) erreicht der Philips 275P4VYKEB mit 7304K innerhalb der gesetzten Toleranzen (Abweichung 1,3 DeltaE). Erstaunt sind wir über die ausgesprochen inhomogene Ausleuchtung des Displays, da der Bildschirm mit dem Feature „Smart Uniformity“ beworben wird, die Helligkeitsschwankungen kompensieren soll und eine Homogenität von 95 Prozent verspricht. Mehrere Messungen über einen Arbeitstag hinweg bescheinigen dem Philips 275P4VYKEB mit Helligkeitsschwankungen von durchschnittlich 6 Prozent (gut) im Maximum aber letztlich indiskutablen 24 Prozent eher nur durchschnittliche Homogenitätswerte. Auch die Farbdrift ist mit durchschnittlich 2 DeltaC und 5 DeltaC im Maximum nur befriedigend. Die Graustufen geben keinen Anlass für Beschwerden. Farbschwankungen von durchschnittlich 0,75 DeltaC sind ebenso klasse wie die max. Range von 1,69 DeltaC.



Nach der Kalibration auf die Rec.709 sollten die einzelnen Parameter möglichst nahe an den Zielwerten (6500K, Gamma 2,2, 150 cd/qm) liegen. Während die Farbtemperatur mit 6445K (0,5 DeltaE) und auch das Gamma dem Ziel sehr nahe kommen, verliert die Grafikkarte durch die software-basierte Kalibration über die LUT 9,4 Prozent der Tonwerte. Wir haben uns also eher verschlechtert als verbessert. Die Kalibration auf DCI-P3 (6300K, Gamma 2,6, 150 cd/qm) zeichnet ein deutlich erfreulicheres Bild. Der Weißpunkt wird mit 6302K (1,8 DeltaE) erreicht und die Tonwertverluste betragen nur 4,8 Prozent.



Anhand des ICC-Profils lässt sich der Farbraum des Philips 275P4VYKEB mit denen der bevorzugten Arbeitsfarbräume vergleichen. Wir unterscheiden hier die quantitative Abdeckung, bei der lediglich die beiden Größen verglichen werden und die qualitative Abdeckung, bei der dann die Deckungsgleichheit ermittelt wird.



Philips 275P4VYKEB 5K-Display mit 27-Zoll : Tabelle Abdeckung Farbraum


Es verwundert hier wenig, dass sRGB zu 99 Prozent abgedeckt wird. Doch DCI-P3 kann er trotz einer Größe von 108 Prozent (quantitative Größe im Vergleich zu DCI-P3) qualitativ letztlich nur zu 96 Prozent abdecken. Da eine qualitative Abdeckung von mindestens 95 Prozent als hinreichend erachtet wird, geht auch dieser Wert in Ordnung. Den Farbraum der Rec.2020 kann der Philips 275P4VYKEB erwartungsgemäß nur zu 77 Prozent. Zieht man allerdings in Betracht, dass derzeit nur Highend-4K-Kameras, wie Sonys PMW-F55 und die F65 CineAlta in einem größeren Farbraum (etwa 85 Prozent Rec.2020) aufnehmen können, relativiert sich dieses Manko auf ein eher akademisches Problem.






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