Manuelle Vielfalt

Für einen Camcorder dieser Preisklasse hat Panasonic dennoch viele manuelle Optionen springen lassen. So kann man Blende und Gain (mit sinnvollen Werten) sowie Weißabgleich und Belichtungszeit manuell und bequem über den Touchscreen separat einstellen. Die wählbaren Belichtungszeiten gehen dabei bis auf 1/25 Sekunde herunter (wenn man den Slow-Shutter im Menü aktiviert hat) und hinter dem Cinema-Modus verbirgt sich eine progressive 25p-Aufnhame mit einer Cinegamma-Korrektur. Selbst die Werkseinstellungen für Bildschärfe, Farbe und Belichtung lassen sich nachjustieren. Wem das zu viel ist, der kann sich auch auf die vorzüglichen Automatiken der Kamera verlassen und muss sich mit diesen Themen nicht auseinandersetzen. Genau so stellen wir wir uns eigentlich eine günstige HD-Kamera vor: Man kann vieles manuell Regeln, muss aber nicht. Warum nicht die anderen Hersteller hier mal nachziehen, bleibt uns ein Rätsel.


Ansonsten gibt es wenig über die Bedienung der Kamera zu berichten. Die Zielgruppe dürfte klar bei Gelegeheits- und Urlaubsfilmern liegen, die einfach nur im Automatik-Modus schnell draufhalten wollten. Für solche Käufer ist wahrscheinlich auch die Pre-Rec-Funktion interessant, die immer drei Sekunden Bildmaterial auf Vorrat aufnimmt, um spontane Ereignisse nicht verpassen. Drückt man die Aufnahmetaste, sind sozusagen schon die vorherigen drei Sekunden bereits auf der Karte.




Editing

Wir haben die Aufnahmen der neuen HDC-SD20 mit diversen Schnittprogrammen getestet und konnten keinerlei Kompatibilitätsprobleme feststellen. Wie es aussieht haben alle Hersteller nun endlich ihre Hausaufgaben gemacht und AVCHD kann nun getrost als problemloser Videostandard gesehen werden. Was natürlich nicht bedeutet, dass man für einen performanten Schnitt auf absolute Spitzenhardware verzichten kann.




Bildqualität

Der wirkliche Schwachpunkt der Kamera ist leider die Bildqualität. Wie bereits eingangs erwähnt reichen die rund 1,5 Megapixel nicht aus, um ein FullHD-Bild komplett zu füllen. Rechnet man Bayer-Filter und Interpolationsverluste durch 4:2:0-Resampling hinzu benötigte man für eine annähernde 1920 x 1080 AVCHD-Auflösung bei einem Einchipper mindestens 2, besser noch 3 Megapixel auf der Chipfläche. Entsprechend fällt daher auch die Schärfeleistung der Kamera aus. So sieht man deutlich, dass die SD20 hinter den aktuellen AVCHD-Topmodellen zurücksteht. Der Sweep fällt deutlich früher ab, als bei FullHD eigentlich drin wäre.



Luminanzauflösung
Luminanzauflösung


Sie ist zwar nicht so grausam unscharf, wie der 100 Euro FullHD-Camcorder aus dem Supermarkt, jedoch erkennt man auf einem guten Display mit bloßem Auge sehr schnell, dass es einfach an Schärfe fehlt. Beim Blick auf das ISO-Chart fällt neben den Farbsäumen durch Nachschärfung auch die geringe Grundschärfe ins Auge. Feine Strukturen im Kreis gehen unter.



ISO-Testbild
ISO-Testbild


Unkritische Consumer-Augen nehmen diese fehlende Schärfe dagegen vielleicht gar nicht sonderlich wahr. Wer beispielsweise nur einen HDReady-Fernseher mit 1366 x768 Pixeln besitzt, dürfte den Unterschied noch weitaus weniger bemerken. Und vielleicht sollte diese Kamera ja genau so eine Zielgruppe bedienen. Wie auch immer, mit der HDC-SD300 zeigte uns Panasonic ja Anfang des Jahres, dass die Firma auch gestochen Scharfe Modelle bauen kann. Nur kosten diese dann eben auch entsprechend mehr.


Bei der Farbauflösung ist die Panasonic noch gut, jedoch fällt die Kurve etwas früher ab als nötig. Dies dürfte allerdings auf die allgemein etwas geringere Schärfe der Kamera zurückzuführen sein.



Chrominanz-Auflösung
Chrominanz-Auflösung




Bei dem Objektiv-Test liefert die SD20 ein ausgesprochen verzerrungsfreies Bild ab. Derart gerade Linien sieht man in dieser Preisklasse selten.



Objektiv-Verzeichnung
Objektiv-Verzeichnung


Diese Kamera besitzt (ganz Panasonic-untypisch) eine eher kalte Farbeinstellung mit sehr neutralen Farben. Beinahe schon etwas blass, jedoch lässt sich diese Werkseinstellung ja in der Kamera verändern.



1200 Lux
1200 Lux


Das zweite Problemfeld der Kamera liegt im Schwachlichtbereich. Der kleine 1/6-Zoll-Bildwandler kann einfach nicht genügend Licht für ein rauschfreies Bild einsammeln, um bei wenig Licht schöne und stimmige Bilder zu erzeugen. Bei wenig Licht gibt es fast keine Farben, wenig Schärfe und viel Blockbildung. Lowlight ist also definitiv keine Stärke der SD20.



12 Lux
12 Lux


Im Audiobereich zeichnet das eingebaute Mikrofon einen durchschnittlichen Störgeräsuchpegel auf, der noch dazu in den Höhen abgeschnitten wird.



Störgeräusche
Störgeräusche






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