Stärken in 2D
Im 2D-Modus zeigt sich die Panasonic jedoch von ihrer perfekten Seite. Schon die Vorgängermodelle ließen hier wenig Wünsche offen. Neben AVCHD-Aufzeichnung mit maximal 28 Mbit/s und echten 50p beherrscht die HC-X909 auch noch das von Apple eingeführte iFrame-Format. Hierbei handelt es sich sozusagen um ein Viertel der FullHD-Fläche (960 x 540 Pixel) die mit 25 Vollbildern aufgezeichnet wird. Apple hatte dieses Format vor einigen Jahren eingeführt, um auf schwächeren Mac-Rechnern das aufwändige Transcoding zu vermeiden. Heute fristet das Format nach wie vor eher ein Nischen-Dasein. Nicht zuletzt weil der Schärfe-Unterschied zu FullHD deutlich sichtbar ist und auch FullHD-Schnitt heute auf vielen Systemen problemlos möglich ist. Eine 3D-Aufzeichnung im iFrame-Format ist übrigens nicht vorgesehen.
Als weitere Neuerung findet sich in der X-Serie nun ein 5fach-aktiver Bildstabilisator. Er kombiniert eine optische und eine elektronische Stabilisierungskomponente und korrigiert auf fünf Freiheitsgraden ungewollte Bewegungen. Neben vertikalen und horizontalen Hand- sowie Armbewegung werden nun also auch noch seitliche Kippbewegungen der Hand (Anti Rolling) ausgeglichen. Dazu greift die Hybrid-Korrektur (die bei den Vorgänger-Camcordern nur bei Tele-Fotoaufnahmen zur Verfügung stand) jetzt auch bei Weitwinkel-Aufnahmen.
Wer auf ein gutes Zoomverhalten wert legt, darf sich ebenfalls über eine bemerkenswerte Neuerung freuen. Aufgrund der rechnerisch erhöhten 4K2K-Sensorauflösung durch Pixelshift kann die X-Serie selbst bei 700mm (kb) Brennweite noch ca. 2 Mpixel einer verkleinerten Sensorfläche für den Digitalzoom nutzen. Und tatsächlich lieferte unsere HC-X909 in diesen Zommbereichen immer noch bemerkenswert scharfe Bilder ab.
Der vorhandene Sucher dürfte zwar für manchen Filmer ein wichtiger Kaufgrund sein, jedoch wirkt dieser wegen seiner geringen Auflösung (230.000 Pixel) und den deutlich wahrnehmbaren Regenbogen-Effekten gegenüber dem verbauten 3,5-Zoll-Display wie eine schlechte Alternative. Letzteres ist im 2D-Modus bestechend scharf, was auch das Fehlen einer Bildauschnittsvergößerung (Expanded Focus) beim manuellen Scharfstellen leichter verschmerzbar macht. Stattdessen hilft ein blaues Peaking. Leider funktioniert der Touch-Fokus nach wie vor nicht im manuellen Modus.
Der Zubehörschuh ist glücklicherweise nicht proprietär und passiv ausgelegt. Wie schon bei den Vorgängern muss man bei gewünschtem Einsatz einen mitgelieferten Winkel-Adapter ans Gehäuse stecken.
Auch die Bedienung kann sich nach wie vor sehen lassen: Gezoomt wird wahlweise über die Zoomwippe oder über den mehrfach belegten Objektivring, der auch für Fokus, Blende, Shutter, und Weißabgleich zuständig sein kann. Das Menü bietet dazu die Möglichkeit auf dem Touchdisplay 3 zusätzliche, virtuelle Knöpfe zu definieren. Diese „Custom-Keys“ können jedoch nur für bestimmte Funktionen genutzt werden: Dies sind Blende nach Schwarz, Hintergrundlicht-Kompensation, Intelligenter Kontrast, Tele-Makro, Color-Nachtsicht, Hilfslinien sowie Pre-Recoding.
Wer beispielsweise die Bildcharakteristik manuell verändern will, muss hierfür dennoch in die Menü-Tiefen. Aber das ist schon auf hohem Niveau geklagt, denn alle wichtigen Parameter wie Shutter, Blende, Weißabgleich und Fokus stehen im Direktzugriff als virtuelle Tasten im Display bereit. Auch die Belichtungshilfen fallen mit Histogramm sowie Luminanzanzeige in der Bildmitte sehr praktikabel aus. Besonders weil diese optional nur dann angezeigt werden, wenn man die entsprechenden Parametern verstellen will.
Wer seine Filme ohne PC nachbearbeiten will, kann nun auch in der Kamera rudimentär schneiden. Dabei lassen sich neben dem Auswählen von Clips auch deren In- und Out-Punkt bestimmen. Noch mehr kann die neue Version der mitgelieferten HD-Writer-Software für den heimischen PC: Hier sind nun sogar einfacher Schnitt, automatisierter Schnitt sowie Titel und Verzierungsfunktionen vorhanden.


















