Fokus und Belichtung

Mit dem Canon EF-Mount hat Panasonic bei der EVA1 auch die AF-Unterstützung für entsprechende Autofokus EF-Objektive integriert. Allerdings beschränkt sich die Autofokusfunktion auf einen One-Button Push-AF. Wenn man also schnell mal den AF nutzen will, um den Fokus via AF zu bestimmen, hat man hier eine entsprechende Hilfe bei der Hand. Wer hingegen einen konstanten AF benötigt, für den ist die EVA1 die falsche Kamera. Wir empfehlen das klassische Arbeiten mit manueller Schärfe im Verbund mit der EVA1.



Push Auto Iris bei der EVA1
Push Auto Iris bei der EVA1


Erleichtert wird die Schärfekontrolle durch eine neue Fokussierassistenz, die sog. Fokusquadranten, die zu den bekannte Tools: Peaking (sehr gut umgesetzt) und Suchervergrösserung hinzu gekommen sind. Bei den Fokusquadranten erscheinen kleiner und grösser werdende Quadrate im Bild, die bei maximaler Schärfe ihr größte Größe erreichen. Ein Schärfer-Tool, das vor allem bei stark dynamischen Szenen eine echte Hilfe sein kann. Bei einen Update würden wir uns noch einen Marker für die Quadrate wünschen, wann deren max. Größe erreicht ist.



In Sachen Belichtung stehen Zebras, Waveform sowie Spotmessung (Y-Get) zur Verfügung. Wir sind bestens mit dem Waveform Monitor ausgekommen, der zwar etwas klein ausfällt, aber für die Bildbeurteilung bei unseren Shots das Tool der Wahl war. Bei zukünftigen Updates würden wir uns über False Color freuen – für uns neben Waveform die komfortabelste Möglichkeit schnell die Gesamtbelichtung zu erfassen.






EVA1 10 Bit vs C200 8 Bit und RAW

Für eine Einordnung des Panasonic EVA1 10 Bit Materials haben wir ein Paar extreme Under-/Overexposure Vergleiche mit dem 12 Bit Cinema RAW Light Material der Canon C200 sowie mit dem 8 Bit Material der C200 auf unseren Testkasten geschossen (EVA1 V-Log und Canon C200 LOG3)



Hier die Ergebnisse bei 5 f-stops Unterbelichtung korrigiert zurück auf normal in DaVinci Resolve 14:



 Canon C200 8 Bit minus 5 fstop auf normal
Canon C200 8 Bit minus 5 fstop auf normal


 Panasonic EVA1 10 Bit minus 5 fstop auf normal
Panasonic EVA1 10 Bit minus 5 fstop auf normal


 Canon C200 12 Bit Raw minus 5 fstop auf normal
Canon C200 12 Bit Raw minus 5 fstop auf normal


Schön sind hierbei die Qualitätsabstufungen bzw. die Robustheit der einzelnen Codecs zu sehen. Das 8 Bit Material zeigt in dieser Extrem-Situation wie erwartet farb-flächige Blockartefakte und geringere Auflösung. Das 10 Bit Material der EVA1 hält im Vergleich deutlich besser die Auflösung - auch sieht man hier weniger künstliche Rauschreduktion im Material. Das mit 12 Bit Farbtiefe arbeitende Material der Canon C200 bietet die beste Farbauflösung bei etwas feinerem Rauschen im Vergleich zum 10 Bit Material.



Bei 3 Blenden Überbelichtung liegen die Codecs ziemlich nah beieinander. Hier die entsprechenden Shots:



Canon C200 8 Bit plus 3 fstop auf normal
Canon C200 8 Bit plus 3 fstop auf normal


 EVA1 10 Bit plus 3 fstop auf normal
EVA1 10 Bit plus 3 fstop auf normal


Canon C200 12 Bit Raw plus 3 fstop auf normal
Canon C200 12 Bit Raw plus 3 fstop auf normal




Im Hinterkopf sollte man hierbei die Datenraten behalten: Das 8 Bit Material der Canon C200 liegt bei 148 Mbit/s, das 10 Bit Material der EVA1 vergleichbar bei ca. 150 Mbit/s und das 12 Bit Canon RAW Cinema Light Material bei ca. 1.000 Mbit/s (125 MB/s).



Wer auf der Suche nach der höchsten Qualität und dem robustesten Material bei interner Aufnahme ist, landet hier bei Canon Cinema Raw Light. Allerdings ist das 10 Bit Material der EVA1 nicht weit davon entfernt und man sollte hierbei nicht vergessen, dass die EVA1 demnächst noch eine externe RAW-Recording Funktion erhalten wird, mit der die Karten nochmal neu gemischt werden könnten.



Das beste Verhältnis zwischen Bildqualität und Datenrate bietet in unserem Vergleich klar die EVA1.



Blicken wir nur auf die derzeit vorhandenen internen Aufnahmeoptionen, ist die Panasonic EVA1 ein hervorragender Allrounder und mit ihren zwei SD-Cards-Slots besonders stark bei 10-Bit Longform-Projekten wie TV-Doku, Reportage, höherwertigeren Eventdrehs etc. Die Canon C200 mit ihrem einzelnen CFast Cardslot punktet hingegen beim szenischen Arbeiten bei Image, Werbung, Low-Budget-Spielfim etc.



Doch diese Zuordung kann sich wie gesagt noch ändern mit höherwertigeren, externen Aufnahme-Optionen.




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