Standard-Komponenten

Was uns am Kinefinity Konzept nach wie vor sehr gut gefällt ist die Unterstützung von Standard-Akkus und normalen SATA-SSDs. Denn Aufnahmemedien und zusätzliche Akkus kosten bei Firmen wie RED noch einmal einen durchaus relevanten Aufpreis. Gerade bei den Akkus kann man entweder V-Mount über einen Adapter nutzen, oder besonders günstig mit dem Akku-Handgriff fahren.



Die Kinefinity MAVO LF mit Akku-Griff
Die Kinefinity MAVO LF mit Akku-Griff


Dieser dockt rechts seitlich (und unschwenkbar) an das MAVO-Gehäuse an und nimmt im inneren einen BP-U30 kompatiblen Akku auf, den man von Drittanbietern sehr günstig bekommen kann. Im Betrieb darf man hier mit einer Stunde Laufzeit rechnen. Wir haben für unseren Test V-Mount-Akkus von Anton Bauer genutzt und hatten mit diesen leider auch Probleme mit der Restlaufanzeige. Denn obwohl der Akku extern noch 50 Prozent zeigte, fuhr unsere Mavo LF hier schon einmal zwangsweise wegen zu niedrigem Akkustand herunter. Das gleiche passierte dann noch einmal ohne vorankündigung bei 26 Prozent. Außerdem haben wir unabhängig vom Akku einmal ein komplettes Einfrieren der Kamera erlebt.






Signalverarbeitung

Wer in 4K oder 6K arbeitet muss mit der internen Signalverarbeitung vorlieb nehmen. Denn extern lässt sich das Videosignal (über das KineBACK-W) nur mit maximal 3G-SDI, also in FullHD ausgeben. Über das zugehörige KineMON-Display funktioniert das 6K-Fokussieren allerdings voll nach unserem Geschmack. So lässt sich eine bis zu 8fache Vergrößerung zuschalten, unter der sich auch kritische 6K-Auflösungsdetails zuverlässig fokussieren lassen. Bei anderen Herstellern ist diese fundamentale Funktion teilweise nicht einmal in 4K-Auflösung selbstverständlich.



Größeres Kopfzerbrechen bereitet uns jedoch die Signalverarbeitung in KineRAW. Denn die hierfür vorgeschlagene KineLUT 3 ist nicht sonderlich gut dokumentiert. Ein internes Dokument schlägt vor, die CDNGs in Resolve zur weiteren Bearbeitung in den REC709 Farbraum bei linearem Gamma zu wandeln. Das sieht dann bei unserem 1200 LUX Testbild so aus:



Die Kinefinity MAVO LF bei 1200 LUX mit der KineLUT
Die Kinefinity MAVO LF bei 1200 LUX mit der KineLUT


Wir haben ab diesem Punkt lieber mit einer ARRI-LUT weitergearbeitet, die in unseren Augen mit der MAVO LF weitaus anshenlichere Ergebnisse liefert. Doch professionell ist das nicht. Die ARRI-LUT liefert zwar schnell gute Ergebnisse, aber garantiert z.B. keine definierten Schwarz- oder Weißpunkte. Vom genutzten Farbbraum ganz zu schweigen. Ein gut definierter Farb-Workflow würde der Kamera daher ebenfalls nicht schlecht stehen.



Die Kinefinity MAVO LF bei 1200 LUX mit der Arri LUT
Die Kinefinity MAVO LF bei 1200 LUX mit der Arri LUT


Belichten wir die Kamera einige Blendenstufen unter dem Clipping (ETTR-0) und restaurieren wir die Ergebnisse wieder durch eine Kompensation der Helligkeit, so würden wir sagen, dass die Kamera noch bis ETTR -6 brauchbare Ergebnisse liefert:



Die Kinefinity MAVO LF bei 1200 Lux und ETTR-6
Die Kinefinity MAVO LF bei 1200 Lux und ETTR-6


Ab sieben Blendenstufen unter dem Clipping sind die Aufnahmen in unseren Augen nur noch in speziellen Fällen zu gebrauchen:



Die Kinefinity MAVO LF bei 1200 Lux und ETTR-7
Die Kinefinity MAVO LF bei 1200 Lux und ETTR-7


Die neue Blackmagic Pocket 6K liefert in noch eine Blendenstufe tiefer brauchbare Ergebnisse (also bis ETTR-7), was uns etwas überrascht hat. Wir hätten eigentlich aufgrund der größeren MAVO LF-Sensel genau das gegenteilige Ergebnis erwartet.






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