Als Adobe verkündete, mit Photoshop (zumindest in der sogenannten Extended Edition) auch die Bearbeitung von Videos zu unterstützen, war die Überraschung groß. Schließlich gibt es im Produktportfolio von Adobe ja mit Premiere und After Effects eigentlich schon ein potentes Spezialisten-Team, das noch dazu gut mit dem bisherigen Photoshop zusammenarbeitet. Wir haben uns daher angesehen, was an den neuen Video-Spezialfunktionen des Bildbearbeitungsklassikers so besonders ist.
Da Photoshop CS3 nun auch Videodateien öffnen kann, stellt sich natürlich die Frage, wie das Handling funktionieren soll. Hierfür stellt Photoshop nun eine eigene Zeitleiste für jede Datei zur Verfügung, auf der man in einem importierten Film einzelne Bilder ansteuern kann. Jedes Bild kann anschließend mit allen Möglichkeiten der Einzelbild-Bearbeitung verändert werden. Daher dürfte das Programm, auch für (Zeichentrick-)Animateure ziemlich interessant sein.
Auf dem Papier importiert Photoshop viele Dateiformate. In der Praxis gelang uns jeder Import mit vielen Quicktime- und AVI-Codecs, während sich m2t- und Windows-Media Dateien nicht direkt öffnen ließen.
Die Arbeit mit der Zeitleiste funktioniert ähnlich wie in After Effects. Bis auf die Position und die Transparenz lassen sich die einzelnen Parameter der Filter allerdings nicht direkt über die Zeit verändern, sondern es wird nur zwischen Filterveränderungen interpoliert. Im Zusammenspiel mit den neuen Smart-Filtern und Überlagerungs-Funktionen lassen sich dennoch schon ziemlich mächtige Compositings erstellen.

Eine einmal getroffene Auswahl ist nicht animierbar, aber pro Frame veränderbar. Masken lassen sich dagegen über Keyframes verschieben, jedoch gelang es uns nicht auch die einzelnen Maskenpunkte mit Keyframes zu steuern. Allerdings soll Photoshop CS3 ja auch nicht After Effects Konkurrenz machen, sondern vielmehr im einem neuen Spezial-Gebiet glänzen...