Performance / Worklow
Der Cleaner 6 ist erheblich schneller im Encoden als sein Vorgänger. Vor allem auf Dual-Prozessor-Macs ist die nachgebesserte Optimierung deutlich zu spüren. Bei unseren Tests wurden die Encoding-Zeiten im Vergleich zwischen Cleaner 6 und 5 im Schnitt halbiert - ein durchaus beachtlicher Zuwachs für einen Versionssprung. Doch auch durch einen optimierten Workflow lässt sich Zeit sparen. Hierfür wurde der von vielen gewünschte Watch-Folder implementiert: Wird ein Source-File in den Watch-Folder gezogen, fängt der Cleaner automatisch mit dem Encodieren an. Vor allem in der Fernadministrierung oder in größeren Netzwerken läßt sich so bequem "remote" arbeiten.
So begrüßenswert der Watch-Folder auch sein mag, ein Manko hat er, das wir hier nicht verschweigen wollen. Wer mit sog. Quicktime-Alternates-Movies encodiert, der kann den Watch-Folder nicht gebrauchen. Der Output ist bei Alternate-Movies fehlerhaft. Dies dürfte ein Bug sein, der sich jedoch schnell abstellen lassen sollte, da das Encoding von Alternates-Movies ohne Watch-Folder einwandfrei funktioniert.
Auch bei den Formaten hat sich einiges getan. Nicht nur wurden die Default-Settings komplett neu eingerichtet, hinzugekommen sind folgende neuen Formate:
- Kinoma (Kompressions-Format für Palm-OS)
- MPEG 4 (ISMA-Profile 0 und 1)
- erweiterte MPEG 2-Einstellungen mit neuer Exporter-Eingine
Der Hardcore-Test
Stabilität und Crash-Sicherheit sind bei Komprimierungs-Tools von besonderer Bedeutung. Kompression ist trotz steigender Prozessor-Power ein zeitintensives Geschäft. Vor allem bei längeren Sequenzen können sich Renderjobs schnell über mehrere Tage ziehen. Kommt es zu Abstürzen, muss das Encoding komplett neu aufgesetzt werden. Falls nicht in Einzelbidsequenzen als Zielformat encodiert wurde, ist das encodierte Material futsch und der Ärger groß. Stabilität ist also "angesagt". Stabilität ist darüberhinaus stets das Zusammenspiel zwischen sauber geschriebener Software und solidem Betriebssystem. Um dieses besondere Gefüge zu testen haben wir folgenden Test-Aufbau in Szene gesetzt:
- Cleaner 6
- älterer G4 466 Mhz mit Mac Os 10.2 und 512 MB
- eigene externe IP-Adresse des Rechners für Remote-Administration
- 2 h DV Material als Quellmaterial: 24 GB
- Zielformate: 56K-RTSP- Sorenson 3 47 MB
ISDN-RTSP-Sorenson 3 97 MB
T1-RTSP-Sorenson 3 = 593 MB
768K-RTSP-Sorenson 3 = 778 MB
Die 4 Quicktime-Streams wurden als automatisiertes Batchrendering aufgesetzt. Das bedeutete, dass der Rechner Non-Stop 287 Stunden an den Sequenzen "gesägt" hat. Da wir keine Lust hatten, neben dem Rechner ein Bett aufzustellen, um bei etwaigen Abstürzen das Encoding neu aufzusetzen, haben wir eine externe IP-Adresse vergeben. So konnte man über eine normale SSH-Verbindung sich bequem von jedem Ort der Welt den aktuellen Renderstatus anzeigen lassen. Zu unserer freudigen Überraschung lief der Batch beim ersten Mal bereits komplett durch ohne einen einzigen Absturz. Das ist richtig gut.
Wir können daher die Kombination Cleaner 6 und Mac Os 10.2 ruhigen Gewissens empfehlen. Für den professionellen Encoding-Einsatz bleibt der Cleaner das Maß der Dinge.
rob