Innere Werte
Geblieben sind die grundlegenden technischen Daten: Ein 1/3,4´ großer CCD wird im Videomodus mit 1536x1152Pixeln ausgelesen, was der doppelten PAL-Auflösung entspricht (siehe auch Ausgabe 4/03). Daraus errechnet ein ´Digic DV´ genannter Bild-Prozessor die für DV nötigen 720x576. Und das macht er schon seit der ersten Generation der MVX3i und MVX10i hervorragend. Farben wirken recht kräftig aber natürlich und ausgewogen, die Automatik- Blende sitzt Canon-typisch meist perfekt. Trotzdem scheint man noch ein wenig Optimierungspotenzial gefunden zu haben, denn im Gegensatz zur Vorgängerin ist die Lichtempfindlichkeit besser und liegt sogar noch etwas oberhalb der MVX3i, die aufgrund des größeren Objektives eigentlich im Vorteil sein sollte. Bezahlt wird das mit etwas mehr Bewegungsnachziehen im Lowlight, da arbeitet der Digic DV einfach im Grenzbereich. Auf den optischen Bildstabilisator der großen Schwester muss man verzichten, der Elektronische arbeitet in normalen Situationen aber zufriedenstellend. Geblieben ist die schon vom Vorgänger bekannte beeindruckende Schärfe, für einen Einchip-Camcorder nach wie vor hervorragend. Ein klein wenig haben die Ingenieure zwar mit einer Kontur nachgeholfen, störende Kontrastsäume sind im Bild aber nirgendwo zu finden. Sowohl Helligkeitsauflösung als auch Farbauflösung reizen das DV-System fast bis zum Anschlag aus, dabei macht sie sogar vielen Dreichip-Camcordern etwas vor.

Eine als Referenzmodell herangezogene Sony VX2100 sieht bei normaler Beleuchtung nicht besser aus, die Farbauflösung liegt messtechnisch sogar etwas tiefer. Erst bei kritischen Motiven wie hartem Gegenlicht oder schummerigen Räumen kann sich unsere Drei-Chip-Referenz absetzen, geringe Smear-Effekte und Lowlight-tauglichkeit sind nach wie vor noch Domänen der großen Modelle. Apropos Lowlight: auch die MVX35i hat wie viele neuere Modelle einen so genannten Slow-Shutter. Er verlängert die Belichtungszeit auf unter 1/50 Sekunde, was bei Bewegungen natürlich zu ruckenden Bewegungen führt. Man kann ihn daher im Menü abschalten, was wir für unser 20Lux-Testbild natürlich getan haben.
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Im Lowlight besser als die große Schwester: oben die MVX3i, unten die MVX35i |
Und noch ein kleiner Tipp: Sollte die Anschaffung eines Camcorder bei Ihnen durch die Haushaltskasse müssen, hilft vielleicht der Hinweis auf die ãSkinDetail´-Funktion. Damit lässt sich die Schärfe in hautfarbenen Regionen ein wenig zurücknehmen, was besonders Damen zu schätzen wissen.
