Sieht man sich den Feature-Umfang der neuen Canon EOS C500 Mark II auf dem Papier an, so findet man wirklich kaum noch Punkte, die man an dieser aktuellen Cinema-Kamera vermissen könnte. Die Hardware-Ausstattung fällt mit vielen externen Schaltern, XLR und integriertem ND-Filter ebenso üppig aus, wie die internen Werte, die sowohl 10 Bit XF-AVC- als auch volle 6K RAW-Aufzeichung ohne externe Recorder ermöglichen. Weiters bleibt der Dual Pixel Autofokus ein nicht unrelevantes Alleinstellungsmerkmal. Einzig einen bewegten Sensor könnte man sich bei dieser Ausstattung noch wünschen, doch selbst auf diesem Gebiet hat Canon eine Überraschung für uns parat, wie wir später sehen werden. Doch werfen wir zunächst einen Blick auf die grundsätzlichen innereren Werte der Kombination aus Sensor und Signalelektronik.
Die Bildqualität in 6K
In 6K RAW (5952 x 3140 Pixel) speichert die C500 MKII wahlweise in 24/25/30p mit 12 Bit oder in 50/60p in 10 Bit (bei einer Ziel-Datenrate von 2,1 Gbps). Schon das Debayering in einer 1:1 Auslesung gefällt uns dabei ziemlich gut:

Nach einem justierten Schwarz- und Weißpunkt treten zwar unvermeidbar Zipper-Artefakte im Bild auf, aber das debayerte Test-Motiv bleibt ansonsten von gravierenden Falschmustern verschont:

Die Bildqualität in 4K
Interessant sind natürlich auch die 4K-Modi in XF-AVC, bei denen der gesamte Sensor intern herunterskaliert wird. Wie bei einer >10.000 Euro Cinekamera zu erwarten werden beim Downskaling auch bis 60p keine Zeilen ausgelassen oder zusammengefasst. Das Ergebnis ist ein nahezu perfektes 4K-Testbild ohne sichtbar Bildfehler:

Das gleiche gilt natürlich auch, wenn man das RAW Bild von 6K nach 4K herunterskaliert:

Erst wenn man im S35-Sensor-Ausschnitt filmt, nimmt die 4K-Debayering-Qualität sichtbar ab, weil hier nur noch ein 1:1 Sensor Readout möglich ist:
