Canon-Zuckerl 1 – Picture Presets
Damit könnte dieser alternative Blick auf die 550D eigentlich schon durch sein. Ist er aber nicht, weil wir noch zwei Features erwähnen wollen, welche die Canon DSLRs einzigartig machen. Diese kamen in bisherigen Tests immer zu kurz, werten die Kamera jedoch noch einmal zusätzlich auf.
Zuerst ist da einmal die Möglichkeit Picture Presets zu verwenden. Über diese leicht austauschbaren Kamera-Profile lässt sich der Look der Kamera in einer Breite variieren, die auch im professionellen Videoumfeld nicht selbstverständlich ist. Gerade mit sogenannten Flat-Looks lassen sich sehr flache Gradationskurven einstellen, die für eine extreme Dynamik bei der Aufnahme sorgen. Hiermit sehen die Clips aus der Kamera zwar nicht berauschend aus, dafür hat man in der Postproduktion enorme Gestaltungsmöglichkeiten, die erst einen echten Film-Look ermöglichen. Eben dieses Konzept des Flat-Filmens ist nahe an den Möglichkeiten einer Raw-Aufnahme, die unter anderem bei der RED-Kamera für deren Fan-Gemeinde sorgt.
Canon-Zuckerl 2 – EOS Utility
Und dann ist da noch das EOS-Utility, das praktisch die gesamte Fernsteuerung der Kamera über USB erlaubt. Hiermit lassen sich nicht nur bequem Presets verwalten oder Aufnahmeparameter live einstellen. Auch eine Livevorschau im PC-Fenster ist dabei möglich. Zwar wird das Bild nur mit ca. 5 FPS aktualisiert, dafür hat man hier am Laptop einen zusätzlichen Vorschaumonitor. Und gegenüber einer Preview über HDMI (die natürlich weiterhin möglich ist) bleibt die Liveview auf dem Kameradisplay dabei erhalten.

Gerade Ein-Mann-Produktionsfirmen können hier mit dem Laptop auch über eine bis zu 10 Meter lange USB-Verbindung die Kamera äußerst elegant fernsteuern. Kleiner Tipp am Rande: Eigentlich funktioniert die Installation des EOS-Utilitys nur über die mitgelieferte CD-Rom, was den Einsatz auf Netbooks etwas erschwert. Uns gelang die Installation jedoch auch mit einem Software-Update aus dem Netz, indem wir in der Registry den Schlüssel
HKEY_LOCAL_MACHINE\SOFTWARE\Canon\EOS Utility erzeugten. Gerade in Kombination mit einem ausdauernden Netbook bekommt man so eine ziemlich erstaunliche Kamerafernbedienung in die Hand.