Atomos ist ja in erster Linie unter Filmern für seine portablen Display Recorder (u.a. Shogun und Ninja) bekannt. Schon seit längerem versucht die Firma jedoch auch mit HDR-Vorschaumonitoren Fuß zu fassen. Der Neon 24 ist ein solches Gerät, mit dem wir einmal ein paar Eindrücke für euch sammeln konnten...
[ Aktualisiert am 24.6. mit einem Absatz zur Atomos Button Bar Remote Control Unit (BBRCU)]
Tablet-Monitor Baukasten
Nach dem Auspacken staunt man gleich mehrmals nicht schlecht. Zuerst glaubt man mit dem Neon 24 ein riesiges dickes Tablet in den Händen zu halten. Hat man die zugehörigen Füße montiert, so lässt sich dieses gediegen und ansehnlich auf dem Arbeitstisch platzieren.
Leider ist dabei nicht nur der Standwinkel der Bildschirmfläche durch die Stellfüße fest vorgegeben. Auch die Höhe des Bildschirms ist nicht veränderbar, weshalb so mancher Käufer sich vielleicht nach einem geeigneten Podest für ein "höheres" Bild sehnt. Glücklicherweise verfügt der Neon 24 auch über eine genormte VESA Mount (100x100), womit sich professionelle Monitorbefestigungen von Drittherstellern nutzen lassen.
Für den nächsten AHA-Effekt sorgt die Master Control Unit (MCU). Hierbei handelt es sich um ein Gerät, dass stark an einen Ninja Recoder ohne Display erinnert. Hierin dürfte sich ein Großteil der Steuerungselektronik für das Display befinden. Vor der Inbetriebnahme muss man die MCU an den Neon andocken. Auf die MCU wird anschließend das mitgelieferte AtomX SDI-Expansionsmodul gesteckt, das dem Monitor zusätzliche SDI-Anschlüsse verleiht:
Der SSD-Slot der MCU kann für internes Recording genutzt werden. Als Codecs stehen hier Apples ProRes sowie Avids DNxHD/HR bereit - jedoch überraschenderweise kein ProRes RAW. Der Akku-Einschub darf laut Anleitung nicht mit einem Akku benutzt werden. Der Stromverbrauch des Neon 24 dürfe dabei mit einem Akku sowieso kaum zu stemmen sein, was schon das zugehörige Netzteil deutlich signalisiert:
Es ist mit ungefähr 27 cm x 13 cm x 5 cm und fast 2,5 kg Gewicht ein ziemlicher Brummer, der natürlich strategisch wenig sichtbar in Monitornähe platziert sein will. Das proprietäre Anschlusskabel zwischen Monitor und Netzteil ist dabei ca. 1,5m lang, ans Stromnetz geht das Netzteil mit einer typischen Kaltgeräte-Steckerbuchse. Monitor wie Netzteil besitzen zahlreiche Einlass-Gewinde (sogar mit Lock Pin-Aufnahme, ARRI-kompatibel), womit sich beide im Studio-Umfeld auch praktisch "riggen" lassen: