Adobe Premiere Pro
Auch unter Premiere arbeitet die Karte reibungslos. Das Stacking von GPU-Echtzeit-Effekten wird auch in 4K unterstützt, wobei die Karte hier bei vielen Effekten in 50/60p durchaus in die Knie gezwungen werden kann. Das interessante an Premiere ist vor allem, dass die RX480 hier auch für die externe Preview genutzt werden kann, indem man einfach einen zweiten Monitor anschließt. Dies ist gegenüber dezidierten Preview-Karten zwar oft nur eine suboptimale Lösung, jedoch unterstützt AMD hier mit einigen Treibereinstellungen Premiere Pro bestmöglich. So lassen sich vielen PC-Monitore auch mit einer nativen 24/25p/50p-Ansteuerung betreiben oder auch zwischen Full Swing (0_255) oder Studio Swing (16_235) umschalten:

Eine echte 10 Bit-Wiedergabe auf dem Preview Monitor wollte uns allerdings nicht gelingen. Weder in Resolve, noch in Premiere Pro oder After Effects. Ein grauer Farbverlaub behielt immer seine 8 Bit Stufen. Dazu muss man sagen, dass wir dies auch noch niemals mit anderen GPU-Karten wie z.B. mit Nvidias Quadro K5200 hinbekommen haben. In Photoshop konnten wir dagegen eine echte 10/30 Bit Anzeige bewundern, weshalb wir nach wie vor davon ausgehen, dass weder Premiere noch After Effects oder Resolve eine echte 10 Bit-Vorschau über die GPU-Vorschau unterstützen.
Bugs
Die Karte zu lieben fiel uns in den ersten Tagen schwer. Denn tatsächlich hatten wir nach dem Einbau immer wieder mit sporadischen Abstürzen zu kämpfen. Dabei handelte es sich nicht um klassische Bluescreens mit totalem Crash, sondern der Display-Treiber verlor den Anschluss zum Betriebssystem, das im Hintergrund friedlich weiterarbeite aber nicht mehr sichtbar war. Als Hotfix war es dabei möglich, durch einen Tastatur-Shortcut (den man erst selber manuell unter Windows definieren und anlegen muss) den Rechner in den Sleep-Modus zu versetzen. Nach dem Aufwachen war der Desktop dann wieder normal zu sehen und man konnte weiterarbeiten. Das seltsame war jedoch, dass dieser Treiber-Absturz niemals unter Last geschah, sondern immer nur wenn die GPU überhaupt nichts zu tun hatte. Dies brachte uns dann auch auf eine Fährte, die andere geplagte Anwender im Netz ebenfalls verfolgten. Nämlich dass offensichtlich manche, aber eben nur nur vereinzelte Karten selten beim Herunterschalten in einen sehr tiefen Stromsparmodus den Treiber abschießen. Schließt man zwei Displays an, kann die Karte jedoch niemals in diesen tiefen Energiesparmdous fallen und so haben wir seit dem permanenten Anschluss eines zweiten Displays keine weiteren Crashs der Karte erlebt. Sowohl unter Premiere als auch unter Resolve war die Karte danach auch bei heftigster Auslastung niemals zu einem Absturz zu bringen. Einzig ein verpixelter Mauszeiger fiel uns im intensiven Testzeitraum von zehn Tagen einmal auf. Dieser war auch nach einem kurzen Auflösungswechsel jedoch schnell wieder hergestellt. Es ist zu erwarten, dass AMD diese Probleme mit einem Treiberupdate in den Griff bekommen wird, jedoch bleibt bei uns der schale Beisgeschmack hier ein noch nicht ganz fertiges Produkt in unserem Rechner zu haben. Wir denken, dass sich das Ein-Display Problem sicherlich auch mit dem mitgelieferten Wattman-Tool zur Übertaktung in den Griff bekommen lässt, allerdings erwarten wir, dass eine Grafikkarte nach dem Einbau einfach problemlos läuft, ohne dass sich der Anwender erst einmal mit deren Konfiguration auseinandersetzen muss.