Bei den Aufnahmen mit 70mm Brennweite kehrt sich das obige Verhältnis um. Hier punktet die sensorstabilisierte Aufnahme. Die Bildkanten bleiben beim Tele-Ausschnitt vergleichsweise ruhig und die Stabilisierung wirkt nicht unnatürlich.
Die nicht-sensorstabilisierte Aufnahme ist hier deutlich unruhiger. Die Kamerabewegung gerät abgehackter und spielt sich selbst stärker in den Vordergrund. Im Telebereich würden wir hier zu einer zusätzlichen externen Stabilisierungshilfe wie Steadicam oder Gimbal greifen.
Der Sweetspot ab dem sich die Stabilisierungs-Effekte verschieben, würden wir bei diesem Setup bei ca. 35mm Brennweite sehen.
IBIS versus CINE
Vor diesem Hintergrund wird die Entscheidung der Kamerahersteller, in ihren CINE-Kameras keine Sensorstabilisierungen zu verbauen, greifbarer.
Zu den hier kurz aufgezeigten Problemen bei Weitwinkelaufnahmen kommen noch eine ganze Reihe anderer Argumente contra Sensorstabilisierung hinzu: Angefangen bei fraglicher Zuverlässigkeit für robuste Einsätze, über Probleme mit Bild-Abweichungen bei Special Effects, Tracking-Shots bis hin zur allgemeinen Bildkontrolle.
Deutlich mehr Sinn machen im Cine-Bereich – wenn es denn kameraintern sein soll - metadatenbasierte Stabilisierungs-Systeme, die Bewegungsdaten für die anschließende Stabilisierung in der Postproduktion zur Verfügung stellen. Hier sehen wir tatsächlich noch Entwicklungspotential.
Quasi diametral zu den Cine-Anforderungen zeigen sich häufig die Bedürfnisse von Solo-Shootern.
Canon EOS R5, handgehalten, H.265 Log, IBIS on
Hier kann eine sensorstabilisierte Aufnahme – vor allem bei Portraitausschnitten und handgehaltener Kamera – Zeit, Material und Aufwand sparen.
Fazit
Sensorstabilisierte Kamerasysteme sind nicht per se besser. Wie hier bei Weitwinkel-Aufnahmen gezeigt, können sie unerwünschte Effekte hervorrufen – wohingegen die nicht-sensorstabilisierte Kamera natürlichere Bilder produziert.
Wie so häufig gilt es den Einsatzzweck, den individuellen Aufwand und die zur Verfügung stehende Technik im Blick zu haben und dann eine möglichst informierte Entscheidung zu treffen.
Wer als Soloshooter vor allem weitwinkelig unterwegs ist, sollte sich genau überlegen, ob ein System mit Sensorstabilisierung die richtige Wahl ist. Wer hingegen viel mit Portraitbrennweiten filmt, kann von modernen IBIS-Systemen durchaus profitieren.
Das war etwas überspitzt. UHD 10 bit geht nur in intra.
Und den fehlenden Stabi relativieren viele Weg indem sie sagen: die Profis drehen ja eh vom Stativ.
Wer meint, dass...weiterlesen
roki100 10:59 am 6.5.2022
Heute ist Freitag und am Freitag wird nie beleidigt oder gestritten - so wie auch an den anderen Tagen nicht. Nächstenliebe, Frieden, Ordnung&Vernunft ist angesagt...weiterlesen
TomStg 10:50 am 6.5.2022
Genial, wie man in 3 Sätzen so viel Blödsinn unterbringen kann!
Ratgeber: Videobearbeitung unter Linux 2018 Di, 27.Februar 2018 Wir haben in letzter Zeit immer seltener einen Blick auf die Videobearbeitung unter Linux geworfen, was unterschiedliche Gründe hat...
Ratgeber: Monitore für den Videoschnitt: Farbraum und Kalibrierung Mo, 31.Oktober 2016 Monitore bieten in der Regel eine Menge Einstellmöglichkeiten, die nicht jeder Anwender einschätzen kann. Wir versuchen uns an einem Überblick der grundsätzlichen Möglichkeiten.
Ratgeber: Monitore für den Videoschnitt -- worauf achten beim Kauf Di, 18.Oktober 2016 An Monitore für den Videoschnitt werden besondere Anforderungen gestellt, die sich zum Teil von solchen für Bildbearbeitung, Layout, Büroanwendungen oder Gaming unterscheiden. Wir probieren, das Thema etwas näher zu beleuchten...
Ratgeber: Hardware zur 4K-Videobearbeitung - Teil 2: GPU und Co. Do, 24.September 2015 Der Grafikkarte kommt bei der 4K-Videobearbeitung eine besondere Rolle zu. Denn sie berechnet mittlerweile nicht nur die meisten 4K-Filter und Effekte sondern kann eventuell auch noch als Preview-Karte fungieren. (Sponsored by SAE)