Wir hatten aktuell unter anderem die FUJI X-T2 Kamera bei uns im Testlabor, die auch ein eigenes, genormtes Log-Profil mitbringt. Doch die F-Log-Aufzeichnung (mit der Firmware 1.0) birgt einige Stolperfallen, was bei uns Anfangs für etwas Verwirrung sorgte. Darum hierzu einmal unsere Erkenntnisse in Textform...
Die FUJIFILM X-T2 kann nur mit einem externen HDMI-Recorder in F-Log aufzeichnen, jedoch gibt es dabei einiges zu beachten. Ein aktueller Atomos Shogun Inferno verweigerte beispielsweise komplett die Zusammenarbeit, jedoch gelang die Verbindung und Aufzeichnung mit einem älteren Assassin Flame Modell problemlos. Von Blackmagic hatten wir nur einen kleinen Video Assist HD zur Verfügung, der das ausgegebene 4K-HDMI-Signal ebenfalls klaglos darstellen konnte, jedoch kein 4K aufzeichnen kann.
Wenn man die Kamera für die 4K-Aufnahme einstellt hat, hat man die Wahl zwischen drei 4K-Modi zur Aufzeichnung. Einmal intern auf SDXC mit ca. 100 Mbit. Hierbei kann man nur die vorgegebenen, internen Bildprofile nutzen, unter denen sich jedoch kein F-Log befindet. Weiters lässt sich das Bildsignal auch extern über HDMI mit den internen Bildprofilen ausgeben. Und schließlich gibt es noch einen speziellen Modus, der extern über HDMI mit besagter F-Log Kurve ausgibt.
Die FUJIFILM-Log (F-Log) wurde dabei nicht einfach kopflos integriert wie bei manch anderer Consumer-Kamera, sondern ist exakt spezifiziert. Interessanterweise finden sich im verlinkten Dokument nur 10Bit-Angaben, von 8 Bit ist nirgendwo die Rede, wobei uns keine FUJIFILM-Kamera bekannt ist, die 10 Bit F-Log unterstützen würde. Die von Atomos produzierten ProRES MOV-Files sind selbstredend 10 Bit, allerdings schreibt Atomos auch bei 8 Bit Input immer 10 Bit und füllt die zusätzlichen 2 Bit auf.
Exkurs nach 10 Bit
Nachdem die ganze Dokumentation nur von 10 Bit spricht, wollten wir es dann doch ganz genau wissen, ob hier vielleicht nicht doch ein 10 Bit Signal anliegen könnte. Dies zu testen ist nicht ganz trivial, denn uns ist kein Videoschnittprogramm bekannt, dass einen YUV bzw. YCrCb-Color Picker mitbringt. Selbst Resolve patzt hier und kann seit Version 12 nur noch profan in 8Bit RGB Werte auslesen.
Unter Linux kann man sich mittels FFmpeg/xxd zumindest schnell mal einen HEX-Dump ausgeben lassen, wie hier beschrieben. Dieser bestätigt jedoch sogar, dass sich die unteren 2 Bits ständig ändern. Allerdings nicht sehr zufällig verteilt, sondern offensichtlich nach Speicherbereichen geordnet.
Ein zweiter Test führte uns dann über einen 16Bit Tiff-Export nach Photoshop, der uns auch erst einmal stutzig werden ließ. So gibt es beispielsweise bei einer Stichprobe in einer homogenen Fläche im Wertebereich von 28300 bis 28599 immer nur acht gleiche Rot-Werte:
(28352, 28384, 28416, 28448, 28480, 28512, 28544 und 28576). Bei 8 Bit RGB dürften es in diesem Bereich allerdings nicht mehr als vier unterschiedliche Werte geben. Dazu verschwindet dieses Verhalten, wenn man die Datei nach 8 Bit und anschließen wieder nach 16 Bit wandelt. Dann bleiben tatsächlich nur noch 4 diskrete Werte übrig. Hat die FUJI also vielleicht doch einen verborgenen 10 Bit Log-Output?
Vermutlich nicht, denn die erhöhte Anzahl der Quantisierungswerte dürfte durch die YUV-RGB Wandlung zustandekommen. Denn wenn man diese in 16Bit durchführt, können hier mehr Zwischenwerte entstehen. Bei Interesse schrieben wir dazu auch mal einen Grundlagenartikel, aber das führt uns jetzt an dieser Stelle zu weit.
Wir verbleiben somit mit der starken Vermutung, dass der HDMI-Output der FUJIFILM X-T2 auch in F-Log höchstwahrscheinlich nur 8 Bit 4:2:2 “liefert”.